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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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Geschlechts – aber Han sagte nichts.
    Es war in der Tat eine Geburtsfeier. Eine der Frauen war offensichtlich in dieser Nacht niedergekommen, denn sie lag hingestreckt in einigen Kissen, nackt, mit gerötetem, glücklichem Gesicht und einem Baby, das an ihrer Brust nuckelte. Han bemerkte, daß die Nabelschnur noch nicht abgebunden war. Alle schauten mit größter Neugier auf ihn, während Dardenglir in Multi-Sprache auf sie einredete. Dann lächelten sie und winkten ihn zur Herdstelle.
    „Iß und trink. Sei glücklich mit uns. Im Hof steht ein Trog zum Waschen, und hier, zu deiner Rechten, kannst du schlafen.“
    Han nickte, in der Hoffnung, daß es als höfliche Geste verstanden wurde, und nahm dankbar an, was man ihm angeboten hatte. Er aß, ging nach draußen und wusch sich im eiskalten Wasser, kehrte dann ins Haus zurück und verkroch sich in einen dunklen, kleineren Raum; dort fand er etwas Weiches, Deckenähnliches, zog es über sich und versank in tiefen Schlaf.
    Als er erwachte, war er allein. Der Raum, ein weiteres, etwas kleineres Ellipsoid, erstrahlte im hellen Tageslicht. Er kroch hinaus in jenen ersten Raum, der Wohnzimmer, Küche und Diele in einem war. Er horchte, um festzustellen, ob jemand im Hause war. Aber er bemerkte nichts, was auf die Anwesenheit der Bewohner schließen ließ. Von draußen vernahm er Stimmen. Er zögerte und fühlte seinen Bart, der während des langen Marsches wild gewuchert war. Bestimmt hatten sie nichts, um ihn zu stutzen. Er fragte sich, welchen Eindruck er damit wohl auf sie machte, wenn ihn schon Liszendir als „zu ungelenk und zu behaart“ empfunden hatte. Eine andere Welt und dennoch: Sie waren großzügig und freundlich zu ihm gewesen.
    Er ging zum Eingang und schob den Vorhang beiseite. Der yos lag, was nun bei Tageslicht gut zu erkennen war, auf einer niedrigen Bodenerhebung. Nicht weit entfernt plätscherte ruhig und behäbig ein sauberer Bach, der die Gegend, das Dorf und die klare Luft murmelnd kommentierte. Eine Holzrinne leitete sein Wasser in die Nähe des Hauses, wo es in einem größeren hölzernen Bottich aufgefangen wurde. An jener Stelle, wo es in ähnlicher Weise wieder in den Bach zurückgeleitet wurde, konnte er ein kleines nacktes Mädchen von etwa vier Jahren sehen, das am Wasser spielte, kleine Dämme baute, sie wieder einriß und dabei beobachtete, wie das gestaute Wasser abfloß und den Damm mit sich riß. Sie schaute hoch und erblickte Han. Sie sah ihm direkt und furchtlos ins Gesicht, mit einer gewissen Verwunderung in den weit aufgerissenen Augen. Sie unterbrach ihr Spiel, näherte sich scheu den Treppenstufen, stieg hinauf und berührte seinen Bart. Dann lachte sie und rannte blitzschnell davon, wobei sie irgend jemanden mit ihrer unbeschwert singenden Stimme herbeirief.
    Augenblicklich erschien Dardenglir, den Han die Nacht zuvor kennengelernt hatte; auch jetzt trug er ein Kleinkind in seinen Armen. Ja, er hatte recht gehabt, er war ohne Zweifel männlichen Geschlechts. Da er nun schon seit einiger Zeit mit Liszendir zusammen gewesen war, hatte er einen Blick für die Unterschiede bekommen: der Gang, der Knochenbau, die ganze Haltung. Dardenglir begrüßte ihn höflich und zuvorkommend.
    „Die Sonne ist erwacht, mein Freund, und du ebenfalls. Ein gutes Zeichen.“
    „Ich weiß nicht, wie ich euch danken soll …“
    „Das brauchst du nicht. Wir haben selten Besucher hier. Dem letzten menschlichen Gast haben wir ein großes Haus auf dem Hügel gebaut.“ Han schaute sich um. Es war kein Haus zu sehen, auch keine Anzeichen, daß es je eines gegeben hatte. Er wandte sich wieder Dardenglir zu, der lächelnd meinte: „Du siehst, wie es ist. Selbst Ler kommen selten in diese Gegend. Wir verlangen nicht viel als Gegenleistung – nur ein paar Geschichten und eine Hand, die bei der Feldarbeit mit zupackt.“
    „Was das letztere anbelangt, so bin ich bereit; was für Geschichten aber meinst du?“
    „Was sich so in der weiten Welt zuträgt.“
    „Ach so, diese Art von Geschichten. Gut, ich kann ein paar erzählen, bezweifle aber, daß mich viele verstehen werden.“
    „Kein Problem. Ich werde übersetzen. Und wenn du länger bleibst, so kann ich dir die Single-Sprache beibringen – dann kannst du dich verständlich machen. Zur Zeit sind wir beide die einzigen, die hier im Dorf die Allgemeinsprache beherrschen. Ich bin dankbar für ein wenig Praxis – es ist lange her. Man rostet ein, hier in Ghazh’in.“
    Han kam die Stufen herunter in

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