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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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oder so taten, als ob sie nichts wüßten, fand Han schließlich einen von Hathas Untergebenen, der noch eine Spur von Eigeninitiative besaß und sich nach einiger Überredungszeit breitschlagen ließ, einen Lich t signal-Rückruf hinauszuschicken. Allerdings konnte er nicht versprechen, daß sie eine Antwort bekämen. „Der Anführer“, meinte er, „kommt und geht, wie es ihm b e liebt.“ Han knirschte ungeduldig mit den Zähnen; es würde vielleicht Tage dauern, bis man ihn fand, und für das, was er vorhatte, kam kein anderer in Frage. Die ü b rigen Ler-Krieger mißtrauten Han oder ignorierten ihn völlig – verständlich! Für sie war er, ebenso wie Usteyin, keine Person. Er war ein Haustier – nicht mehr und nicht weniger.
    Niedergeschlagen kehrte er in die kleine Behausung zurück, wo er und Usteyin wohnten. Genau wie er es e r wartet hatte, saß sie bei seinem Eintritt still in der Ecke und erledigte ihr allmorgendliches Ritual. Zuerst kämmte sie sich ihr feines kupferfarbenes Haar, dann folgte ein kurzes Nickerchen. Er ging zu ihr hin und nahm neben ihr Platz. Wir werden noch einige Tage für uns haben, dachte er; und danach entweder noch viele weitere oder nicht einen einzigen mehr. Er berührte leicht ihr Haar.
    „Zeig mir, wie man es macht.“ Er deutete auf den scheinbar viel zu kleinen Kamm, den sie mit viel G e schick zu handhaben wußte. Usteyin reichte ihn zögernd, mit einem verwunderten Ausdruck im Gesicht. Er fügte hinzu: „Ich werde dir dafür einige Dinge zeigen, von d e nen ich hoffe, daß sie dich glücklich machen. Andere …“
    Hatha tauchte weder an diesem, noch am folgenden Tage auf. So hatten sie beide ausreichend Zeit, um sich über ihre Gefühle füreinander klar zu werden und diese zu vertiefen.
    Jetzt, wo er längere Zeit mit ihr verbrachte, gewann er weitere Einblicke in ihre Wesensstruktur. Sie lernte schnell, schneller sogar noch, als er es anfangs für mö g lich gehalten hatte. Er mußte ihr eine Menge erklären und tat dies zu Beginn langsam und behutsam. Manchmal jammerte und weinte sie aus Frustration, fing sich aber sofort wieder, so daß sie Schritt für Schritt weitermachen konnten. Sie lernte alles über jene Welt, in die sie hinei n geboren war. Und wenn Han sich am Anfang noch g e wundert hatte, wie unbeschwert sich das Universum um sie drehte, so wunderte er sich jetzt, wie unbeschwert sie sich um das Universum drehte. Und nachdem sie diese neue Welt mit neuen Augen betreten hatte, entwickelte sie einen solchen Sinn für Fakten und Sachverhalte, daß dieser an Schärfe selbst jenen von Liszendir übertraf.
    „Wenn du den Dicken erwischt hast – werden wir dann in deine Heimat zurückkehren, zu den Wilden-die-ein-Volk-sind? Und willst du mich, einen Zlat, für alle Zeiten? Hast du niemanden, nach dem du mehr ve r langst?“
    „Wirklich nicht!“
    „Es ist schwer für mich, das zu begreifen – deine Welt. Ich werde nicht wissen, wie man sich benehmen muß.“
    „Ich werde es dir zeigen, und du wirst dich dann so verhalten können, wie du magst. Willst du das?“
    „Würdest du mir vorschlagen, allein dorthin zu gehen, so würde ich nein sagen. Mit dir aber will ich gehen und auch bleiben. Habe keine Furcht! Mein Entschluß ist de r selbe wie der deinige. Ich fühle und empfinde etwas für dich, von dem ich glaubte, daß es kein Lebewesen dieser Welt erfahren könnte. Aber ich muß dich etwas fragen.“
    „Frag nur, Usteyin.“
    „Bitte verlange nicht von mir, daß ich die Haare an meinen Beinen entferne. Es ist ein Zlat-Merkmal, das von allen am höchsten geschätzt wird. Ich werde mich bedecken, so wie es bei euch Brauch ist – so komisch mir das auch vorkommt. Eure Frauen denken doch auch, daß sie schön sind, und zeigen es. Oder dürfen sie auch nur Teile davon zeigen? Würdest du vielleicht deine Kop f haare abschneiden wollen?“
    „Nein, du kannst so bleiben wie du bist. Inzwischen gef ä llt es mir.“ Er streichelte das feine, seidige Haar an ihren Unterschenkeln und Fußgelenken. Er mußte sich eingestehen, daß er in der Tat großen Gefallen daran g e funden hatte. Während er so versunken dasaß, bemerkte er plötzlich, daß sie ihn schüchtern und erwartungsvoll anschaute.
    „Komm näher zu mir, ich will noch ein wenig an dir herumknabbern!“ sagte sie mit weicher, wohlklingender Stimme. „Von allem, was wir bisher zusammen gemacht haben, ist das am schönsten.“
     
    So vergingen die Tage und Nächte, und er wurde ihrer nicht

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