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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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überdrüssig. Er entdeckte an ihr Seiten, geheime Winkel und Eigenarten, die er anfangs übersehen hatte und die sich jetzt wie das Wachstum einer Pflanze im Zeitraffer entfalteten. Doch der Tag kam, an dem Hatha zurückkehrte und mit ihm diese Zeit ein Ende nahm. Se i ne Ankunft wurde Han umgehend gemeldet. Es war Mi t tagszeit, und Hatha ließ ihn zu sich rufen. Han bat darum, Usteyin mitbringen zu dürfen, und zu seiner großen Überraschung hatte Hatha nichts dagegen einzuwenden; doch tat er dies mit einem zynischen Unterton, den Han verwirrend und bedrohlich fand.
    Liszendir wartete schon in der Halle, in der sie sich verabredet hatten. Han musterte sie. Sie machte einen müden, abgespannten und überarbeiteten Eindruck. Was auch geschehen sein mochte, sie war nahe an der Grenze ihrer Leistungskraft. Er glaubte nicht, daß es physischer Natur war, sondern irgendwie etwas, das tiefer ging. Der Zwang, mit den Kriegern zusammenarbeiten zu müssen, begann erste Auswirkungen zu zeigen. Und soweit er sehen konnte, wußte sie von all dem nichts, was er für sich in Erfahrung gebracht hatte. Ihre gegenwärtige A r beit wurde dadurch noch drückender. Und außerdem: Sie hatte keine Usteyin. Nachdem sie gemeinsam gegessen hatten, ergriff Hatha als erster das Wort.
    „Ich stelle fest, daß du mit deiner neuen Freundin e i nige Wunder vollbracht hast. Selbst mir fällt es schwer, noch immer in ihr einen bloßen Besitz, ein Haustier oder ein Zuchtprodukt zu sehen. Du hast in einigen Tagen u n geschehen gemacht, wozu wir Tausende von Jahren g e braucht haben. Sie ist nun ein Mensch. Du wirst bald merken, was dieser Erfolg für dich bedeutet. Sie wird nie mehr zu den Zlats zurückkehren können, noch wird man ihr erlauben, sich einem von ihnen zu nähern. Sie weiß schon zuviel. Deinen eigenen Wissenshorizont kann ich gut überblicken, denn er entwickelte sich in einer irreg e leiteten Gesellschaftsordnung – ihrer hingegen ist in se i ner Art etwas Neues, Einmaliges und Besonderes. Ginge sie zurück, so würde sie sehr wahrscheinlich … äh … höchst unglücklich über ihr altes Zuhause werden.“ Es sollte eine Drohung und Warnung sein, aber an diesem Abend verfehlte sie ihren Zweck. Han ging dennoch da r auf ein: „Da sind viele Dinge, die mich seit meiner A n kunft auf Morgenröte beunruhigen und beschäftigen.“
    „Einige sind überlegenswert, andere sind reinster Blödsinn“, spottete Hatha.
    „Darf ich dir ein paar Fragen stellen? Ich habe da e i nen leisen Verdacht. Wenn ich falsch liege, dann werde ich für immer den Mund halten; aber wenn ich richtig liege, sei es auch nur zum Teil, dann wirst auch du nicht darauf warten wollen, bis ich dich zum Handeln dränge – nein! Du wirst es fordern!“
    „So, meinst du? Na gut, dann mal los!“
    „Wie lange ist es her, daß die Hammerhand überholt wurde?“
    „Nicht so lange. Es ist kein Geheimnis. Vor ungefähr zwanzig von euren sogenannten Standardjahren.“ Wieder ein Verbindungsstück in Hans geistigem Entwurf. Nu m mer eins: abgehakt! Der Rest wurde dadurch schon klarer und deutlicher.
    „Wie ging das vor sich? War es dein Einfall, oder hat es jemand anders vorgeschlagen?“
    „Es wurde im großen Rat beschlossen. Einige von uns, die wir damals noch Junioren waren, meinten, daß wir mehr tun müßten, um einen uns angemessenen Platz im Universum zu bekommen.“
    „Wer machte den Vorschlag?“
    „Eigentlich war ich es.“
    „Wie kamst du darauf?“
    „Um bei der Wahrheit zu bleiben: Die Idee kam von einem hochgeschätzten Freund und Partner. Ich aber war es, der die Sache mit Entschiedenheit anpackte.“
    „Und du hast es gut gemacht. Wer war dieser hochg e schätzte Freund und Partner?“
    „Aving, zusammen mit seinen drei Söhnen.“ Nummer zwei: eingerastet und abgehakt. Das Bild wurde zune h mend schärfer.
    „Kanntest du Aving schon vorher?“
    „Ach, das ist doch alles Unsinn. Ich bin müde. Seit meiner Jugendzeit hat man mir nicht mehr so viele idiot i sche Fragen gestellt.“
    „Wenn du mir die Freiheit gestattest, dir noch ein paar weitere Fragen zu stellen, so werde ich dir und den Kri e gern einen weit größeren Dienst erweisen als Aving es je könnte.“
    „Wie wäre das möglich? Du bist nicht mehr als ein wilder Klesh und ein Gefangener dazu. Aber mach ruhig noch ein bißchen weiter – ein wenig, nur noch ein wenig. Nun denn, Aving. Nein! Ich kannte Aving damals nicht. Die Stellung, die er jetzt hat, war unbesetzt, er übernahm

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