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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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sicherlich, Fakten sind real, man sollte sie respektieren, aber man muß sich auch vor ihnen in acht nehmen, denn es ist die fließende Bewegung, die den Tänzer anmutig erscheinen läßt.
     
    Brunsimber Frazhen
     
    Han wandte sich ab und programmierte den Kurs für das Rendezvous mit dem großen Schiff. Als er sich wieder umdrehte, lächelte die eine liebevoll, während die andere mit unbeweglichem Gesichtsausdruck ins Leere blickte. Er hatte das Bedürfnis, die Starrheit der Situation zu durchbrechen, irgendwie Bewegung und Leben hinei n zubringen – wenigstens eine Andeutung oder den Schein einer Bewegung –, doch er fühlte sich dazu außerstande; er spürte, daß der kleinste Schritt von seiner Seite den Sturm im Wasserglas auslösen könnte, ein Sturm, der alles zu Boden gefegt hätte.
    Hatha brach als erster das Schweigen, indem er fragte: „Wenn ich recht gehört und gesehen habe, so kann sie oder irgendein anderer Zlat, ja selbst ein beliebig anderer Mensch, der ein wenig Übung hat, mit diesem Drahtg e flecht überall hinschauen?“ Er stockte, suchte nach einem Wort, das gar nicht existierte. „Überallhin? Wie sind sie aber an diese Dinger gekommen?“
    Usteyin antwortete ihm. „Es ist genauso wie du sagst : wann und wo auch immer. Aber dort, wo wir waren, auf der Ebene, und als das, was wir da waren, kannte ich nicht – viele Dinge, und diejenigen, die ich dennoch von der Außenwelt kannte, um die kümmerte ich mich nicht. Wenn ich dich nicht kenne, weil du an einem weit entl e genen Ort wohnst, so hätte ich auch keinen Grund, mir diesen Ort anzuschauen, zu sehen, wer du bist und wie du lebst. Nein. Dafür benutzen wir sie nicht; wir benutzen sie für unsere eigenen Geschichten, um uns stolz zu machen, um uns eine Identität zu geben. Wir machen sie zu uns e rem eigenen Selbst – von Anfang an. Das ist eine der G e schichten: wie die Zlats ihre Geschichtensammler machen. Es war unsere Spezialität … in den alten Zeiten …, aber die Dinge, die wir machten, kamen außer Gebrauch, wir hatten keine Arbeit, keinen Ort zum Leben. So schafften wir etwas für uns selbst. Ich nenne es euch gegenüber einen Geschichtensammler, einem Zlat gegenüber würde ich es als ‚das letzte Geschenk’ bezeichnen. Wir machten ursprünglich große, wie dieses hier auf dem Schiff. Wir hatten keine Energie, nur diejenige des Geistes, und auch keine Maschinen, außer den Händen.“
    Sie lächelte selbstvergessen. „Ich war daran gewohnt zu glauben, daß all diese Dinge ein Schein sind. Aber jetzt? Vielleicht sahen wir schon immer durch Zeit und Raum – bis hin zum Längstvergangenen oder zum Kommenden. Wie die Geschichte von Koren und Jolise; erinnert ihr euch? – Sie ist vielleicht wirklich, real, i r gendwo, irgendwann. Ich weiß es nicht. Ich will nicht wissen, ob sie wirklich ist oder nicht, denn so wie dort, kann man schöne oder aber auch häßliche und böse Di n ge sehen.“
    Han fragte sie: „Könnte ich lernen, ihn zu benutzen?“
    Sie überlegte einen Moment lang und entgegnete: „Nein, ich glaube nicht. Das, was du bist, dein Wesen, deine Art, ist nicht der Grund. Aber du bist schon zu alt, du kennst zu viele Wörter. Man muß damit anfangen, bevor man zu sehr auf Wörter festgelegt ist. Sehr früh. In jungen Jahren, wenn man noch kaum laufen kann. Und sie – die Ler? Niemals. Sie haben nicht den Geist dafür – sie können sich nicht gehenlassen. Du änderst mich auf dein eigenes Leben hin, wie du es mir schon sagtest und zeigtest, und indem ich lerne und begreife, werde ich dies hier verlieren. Nach ein paar Jahren werde ich nicht mehr in der Lage sein, ihn zu benutzen – er wird nur noch ein Drahtgeflecht sein. Sei nicht traurig! Ich will es so, a n dernfalls wäre ich nicht mit dir mitgekommen. Seit ich bei dir bin, brauche ich keine Geschichten mehr, denn ich lebe und erlebe eine, die weit mehr ist als alle, die man hierin sehen kann.“
    Sie blickte hinüber zu Hatha. „Bei ihnen hatten wir Zeit, eine Zeit, die wir eine Illusion nannten. Es mußte so sein, um die Geschichtensammler überhaupt benutzen zu können. Zeitlosigkeit – oder es klappt nicht. Dies ist ein weiterer Grund, warum du ihn nicht benutzen kannst. Du, Han, glaubst, daß alles miteinander verbunden ist, daß das eine aus dem anderen hervorgeht. Sie – Liszendir – glaubt, daß die Dinge in sich selber ruhen. Beides ist falsch.“
    Han fiel aus allen Wolken. Dieses Mädchen hier, das noch vor wenigen Wochen ein Haustier

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