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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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zukommen. Und merkwürdigerweise zog er aus dieser neugewonn e nen Einsicht in die Zusammenhänge ein Gefühl der En t spanntheit, so daß er augenblicklich in tiefen Schlaf ve r sank. Sein letzter Gedanke war nicht begrifflicher Natur, sondern rein imaginativ: ein seltsames Empfinden von Erfüllung, von dem er nicht sagen konnte, ob es aus der Veränderung seines eigenen Wesens resultierte oder aus dem, was er in dieser Nacht an Erkenntnissen gewonnen hatte.
     
    Am nächsten Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, wurden sie von demselben tückisch dreinblickenden Chefdiener geweckt, der sie anschließend zu jener großen Halle e s kortierte, in der sie den Abend zuvor diniert hatten. Hatha wartete schon und begrüßte sie gutgelaunt mit überschwenglicher Herzlichkeit. Besonders Liszendir gegenüber war er äußerst zuvorkommend und bot ihr einen Platz am Tisch an. Han beobachtete sein Verhalten sehr genau und war nach einiger Zeit davon überzeugt, daß sie grundsätzlich recht behalten hatte: Irgendwie w a ren sie in der Tat letzte Nacht beobachtet worden. Hathas Verhalten entlarvte ihn als heimlichen Mitwisser. Gut für sie, denn es bedeutete, daß er anfing, die Dinge falsch auszulegen. Einen kurzen Moment lang durchzuckte Han der Gedanke, daß vielleicht er es war, der Liszendir falsch verstand, daß sie vielleicht ein subtiles Doppe l spiel in Szene setzte. Aber nein! Der Gedanke zerplatzte wie eine Seifenblase. Sie war nicht subtil, sondern im Gegenteil eher direkt und unkompliziert. Wenn sie ta t sächlich die Trennung von ihm gewollt hätte, so wäre es für sie ein leichtes gewesen, diese mit einer unbegrenzten Anzahl von Methoden herbeizuführen. Wenn ihnen nur Hatha weiterhin in die Irre ging und er und Liszendir ihr Schauspiel durchzuhalten vermochten, bis sich die Gel e genheit zur Flucht ergab … Wenn, wenn!
    Han beteiligte sich nicht am Frühstücksgespräch, so n dern versuchte, einen mürrischen, resignierten und lustl o sen Eindruck zu machen. Hatha beachtete ihn kaum und schien ganz offensichtlich sein anfängliches Mißtrauen verloren zu haben. Er und Liszendir plauderten über eine Menge unzusammenhängender Dinge, bei denen es j e doch trotz aller Vordergründigkeit um echte Frageste l lungen ging, die in gewisser Weise ein hohes Maß an Professionalität durchschimmern ließen. Hatha versuchte offenbar, Informationen über die Union, die Ler und die Waffensysteme herauszubekommen und dies auf eine eigenartig indirekte Art und Weise, die ebenso hinte r gründig war wie die Musik am Abend zuvor. Aber Li s zendir ließ sich nicht aushorchen, wich den Fragen g e schickt aus und parierte die versteckt vorgetragenen A n näherungsversuche. Sie war wie ein schlüpfriger Fisch, der sich schmaler machte als die Maschen des Netzes, mit dem man ihn zu fangen vorhatte. Als er die Szene beobachtete, konnte er nicht umhin, das Mädchen in e i nem anderen und neuen Lichte zu sehen: Es war wie ein allmählicher Prozeß wiedergefundener und neuempfu n dener Wertschätzung. Auch Hatha war geschickt und von großer Gewandtheit, geformt von Erfahrungen, die er über Jahrzehnte im Umgang mit der Macht erworben hatte. Liszendir war ihrem Selbstverständnis gemäß noch keineswegs erwachsen, brachte aber einen Fundus an gespeichertem praktischem Wissen und Training mit, daß sie insgesamt gesehen für den Anführer der Expedition s streitkräfte des Planeten Morgenröte zu einem durchaus gleichwertigen Gegner und Partner machte.
    Sie hatten ihr Frühstück beendet. Hatha schaute sich ungeduldig um und machte dann einige herrische Gesten, woraufhin fast im selben Augenblick drei Triaden von Kriegern erschienen. Alle neun waren sie jung – jünger als Han und Liszendir – und machten einen gefährlichen und zuverlässigen Eindruck: Fanatiker, gewöhnt, ohne zu zögern Befehle auszuführen. Darüber hinaus trugen sie verschiedenartige Waffen, von denen Han nur einige kannte.
    „Natürlich“, bemerkte Hatha in zuvorkommender Weise, „muß man dem Intelligenten das Naheliegende nicht erst erklären. Das wäre so wie die Erklärung eines Gedichtes oder eines guten Witzes: Der ganze Effekt des unmittelbaren Verstehens wäre dahin. Ich wünsche also nicht, noch einmal durch weitere nutzlose Fluchtversuche und Kunststückchen in Verlegenheit gebracht zu werden. Also, Han, du wirst das kleine Schiff fliegen. Jetzt, wo ich ungefähr weiß, wie es funktioniert, kann ich genau beurteilen, ob du dich auch brav verhältst. Ich

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