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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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Säuglingsa l ter. So erzählte ich es meiner Erstmutter, meiner madh. Sie war sehr glücklich, als sie es hörte, da sie schon b e fürchtet hatte, daß ich ein Spätentwickler sein könnte.
    Ich lernte schnell. Zuerst ist es so eine Art Spiel und Spaß. Etwas, das man eben macht. Danach aber verliebt man sich bis über beide Ohren. Man verbringt mit seinem Geliebten die Nächte zu Hause, dann macht man auch Gruppenspiele zusammen. Aber kurz vor zwanzig wird man ruhiger, praktiziert mehr und mehr die Gewohnhe i ten der Erwachsenen – alles in der Hoffnung, erwählt zu we r den, um als shartoorh eine neue Webe gründen zu kö n nen.
    Nun ja, zurück zur Gegenwart. Wendyorlei war mein letzter Liebhaber. Als Schüler lebten wir zusammen in einem yos, der nicht mehr benutzt wurde. Wir empfanden gleich und hofften, zusammen bleiben zu können. Aber unsere Liebe war nicht sehr tiefgehend. Wohl kümmerte sich der eine um den anderen, so wie das bei zwei Li e benden üblich ist, aber jeder von uns hatte auch noch a n dere Liebhaber, die wir dem Brauch entsprechend nicht voreinander versteckten – zudem ist es eine Art Training, um nach der Verwebung der Eifersucht in einem yos vo r zubeugen.
    Die Schulzeit war inzwischen zu Ende gegangen. Wendyor wurde zu Hause gebraucht – jenseits der Berge. Ich machte mir keine Illusionen. Ich bin sicher, daß ich ihn niemals mehr in den Armen halten werde.“ Sie atm e te schwer und tief.
    Han erzählte ihr eine ähnliche Geschichte, eine von jenen Liebesabenteuern, bei deren Ende er damals g e glaubt hatte, daß die Welt zusammenbrechen würde. Aber auch solche, die nur ein oberflächliches Vergnügen für ihn waren. Er mußte zugeben, daß er viel später damit angefangen hatte und daß er an ihre große Erfahrung auf diesem Gebiet nicht heranreichen konnte.
    „Jetzt verstehe ich“, sagte Liszendir, „warum du so vorsichtig bist. Wir dagegen können nicht schwanger werden, es ist somit ein unbeschwertes Vergnügen; der Preis, den wir zahlen, besteht allein im emotionalen E n gagement. Ihr aber seid eingeengt. Ein einziger falscher Schritt, und euer Leben wird euch aus der Hand geno m men, stimmt’s?“
    „Ja.“ Das war alles, was Han dazu sagen konnte.
    „Dein Name hat in seiner Form starke Ähnlichkeit mit einem Ler-Namen. Es ist für mich leicht, dich ‚Han’ zu nennen – in anderer Hinsicht jedoch wiederum auch nicht. Dieser Einsilber erinnert stark an ein Kind, aber du selbst bist keineswegs kindlich in deiner Art. Das bringt mich in Verlegenheit.“
    „Es wäre mehr als unehrlich, wenn ich nicht zugeben würde, daß ich dich trotz unserer Unterschiede äußerst begehrenswert finde“, sagte Han nach einigem Zögern .
    Liszendir hatte ihre Mahlzeit beendet. Sie lehnte sich in den Stuhl zurück, streckte sich anmutig, wobei ihr Blick etwas Herausforderndes bekam. Im gedämpften Licht der Sterne und Instrumente war ihre Gestalt plöt z lich von ausdrucksvoller Schönheit. Han konnte seine Gedanken nicht von dem glatten, haarlosen Körper unter der schlichten Bekleidung abwenden.
    Mit sanfter Stimme, die er in dieser Art von ihr noch nicht vernommen hatte und die phantastisch zu diesem tiefgründig - liebreizenden Gesicht mit seinem weichen und hingebungsvollen Mund paßte, sagte sie: „Ja, ich weiß, und ich habe das gleiche für dich empfunden. Es macht mir Angst, denn ich weiß sehr gut, daß es rein körperlich möglich wäre; dennoch wird im allgemeinen davon abgeraten – zu Recht, da unsere Ausdauer in di e sem Punkt von eurer stark verschieden ist: wir können es viele Male tun; deshalb ist es besser, wenn man es läßt, trotzdem – du bist ein recht attraktiver Mann, auch wenn du etwas zu sehr behaart bist.“ Sie lachte kurz auf, wurde dann aber sogleich wieder nachdenklich-kühl.
    Nach längerem Schweigen sagte sie mit leiser Stimme: „Du darfst mich nicht berühren, wenn wir beide in einer solchen Stimmung sind. Unser Verlangen nach Verein i gung ist bis zur Unfruchtbarkeit sehr stark, stärker als bei euch. Ich habe seit längerem keine Liebe mehr gemacht, mein Bedürfnis ist sehr groß. Und wir beide, du und ich, sollten es lieber nicht versuchen, Han!“
    Sie erhob sich und wandte sich zum Gehen. „Es ist Zeit für die Wachablösung. Ich werde noch meine Übu n gen machen und dann schlafen gehen.“
    Als sie an der Tür stand und gerade den Raum verla s sen wollte, meinte Han: „Noch eines – du hast mir nie erzählt, was dein Name bedeutet.“
    Sie

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