Morgenroetes Krieger
Sorge um ihr Monsterschiff. Schau mal da runter!“
Han blickte auf die Ebene: Kampfgetümmel, Gesta l ten, die wie wild um sich schlugen und selbst niederg e schlagen wurden. Wegen der großen Höhe konnte er ke i ne Einzelgestalten ausmachen, aber die Szene war de n noch eindrucksvoll: Gruppen zu Fuß kämpften gegen Reiterhorden, die auf undefinierbaren Tieren saßen.
Als der Abstand zwischen ihnen und dem Schlach t schiff immer größer wurde, fragte Han: „Dann sind wir also auf dem Planeten Morgenröte?“
„Ja, ich glaube, ihre Heimat liegt von uns aus gesehen hinter dem Schiff. Dieses Gebiet hier ist nur teilweise unter ihrer Kontrolle und wird Niemandsland genannt. Entweder können sie es nicht richtig in den Griff b e kommen, oder aber es lohnt nicht den Aufwand. Die A n greifer dort unten sind Menschen, keine Ler. Die Krieger benutzen ein bestimmtes Wort – ich glaube es war Klesh, das Adjektiv konnte ich nicht verstehen. Klesh bedeutet bei uns ‚Haustier’“.
Han schaute erneut. Er sah eine schwarze Rauchwolke bei einem Transportfahrzeug oder einer Abschußlafette. Sekunden später konnte er eine kleine Explosion an der Unterseite des Schlachtschiffes erkennen. Gleich darauf antwortete das Schiff vom oberen Teil aus mit grünen Lichtzeichen.
„Das Rückzugssignal!“ rief Liszendir. Unten bega n nen sich die Gruppen voneinander zu lösen; einige der winzigen Gestalten rannten zu ihren Sammelpunkten, wo schon die Landefähren des Schlachtschiffes auf sie wa r teten. Weiter entfernt rührten sich die Meteoriten auf i h ren Ruheplätzen und ruckten hin und her. Dann begann einer nach dem anderen – die kleineren zuerst – zu ro l len, hopsen und zu tanzen, wobei sie riesige Einbruch s stellen auf der Ebene hinterließen und gewaltige Brocken ihrer Eigenmasse verloren. Kurze Lichtblitze – wah r scheinlich das Mündungsfeuer von Bordwaffen – gingen vom Schiff aus, blieben aber ohne rechte Wirkung.
„Von jetzt an müssen wir uns beeilen“, sagte Liszendir. „Noch wissen sie nicht, daß wir geflohen sind. Sie ließen mich mit drei Bewachern im Kontrollraum zurück – s i cherlich ein Fehler. Jetzt haben sie drei weniger.“ Sie lachte grimmig, indem sie angriffslustig ihre Zähne fletschte. „Ein einzelner kann dieses Ungetüm nicht fli e gen; man braucht eine ganze Mannschaft, die über das gesamte Schiff verteilt ist. Andernfalls hätte ich ihr Schiff gestohlen, während sie draußen waren und mit ihren Brocken um sich warfen.“
„Ich dachte, deine Handgelenke seien noch nicht voll einsatzfähig. Außerdem meinte ich zu wissen, daß du keine Waffe benutzt, die die Hand verläßt.“
„Nun, fürs erste habe ich ja noch meine Ellbogen, Knie, Füße und Fersen. Und die Unterarme sind fast g e nauso gut. Und was das andere anbetrifft, nun ja, sollte Hath’ingar auf dich oder mich zu schießen versuchen, so kenne ich ab jetzt keine Hemmungen mehr – die hat er mir gänzlich ausgetrieben. Für mich sind sie allesamt Freiwild. Wenn nötig, kann ich auch zu den schlimmsten Mitteln greifen.“ Sie lachte befriedigt. Han spürte, wie es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief.
Ihre Geschwindigkeit nahm zu. Han verringerte mit z u nehmendem Abstand die Flughöhe, während Lisze n dir auf dem hinteren Bildschirm das Schlachtschiff be o bachtete. Han fragte sie: „Kannst du auf dieser Fähre irgend etwas entdecken, das nach einer Energiequelle aussieht?“
„Nein, auch nichts, was irgendwie daran erinnert. Glaubst du, sie haben eine derart phantastische Antrieb s energie – wo sie nicht einmal ihr eigenes Schiff stabil i sieren können?“
„Ich bezweifle das. Eher glaube ich, daß die Fähre von einem Energielaser des Mutterschiffes versorgt wird. Wahrscheinlich eine Mikrowelle von hoher Energie, die das Boot über Reflektoren auf Kurs hält. Wenn das stimmen sollte, so werden wir wenige Minuten nach Start des Mutterschiffes unsere Antriebskraft verlieren.“
„Oh! Da könntest du recht haben. Der Koloß erhebt sich gerade und steuert Richtung Heimat. Und einer der Felsbrocken … Han, er wirbelt hoch und ist schon außer Sicht!“
„Schon gut, wir können nicht schneller; wir fliegen jetzt schon mit voller Kraft. Wenn das Mutterschiff Fahrt aufnimmt, werden wir wohl nicht mehr weit kommen.“
„Sie sind dabei, einen von ihren Brocken zu schle u dern. Ja, die Angreifer fliehen nach allen Seiten. Sie wi s sen Bescheid.“
Ihre Geschwindigkeit nahm langsam, aber stetig ab, als sich
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