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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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Wenn wir weiter weg sind, klappt es noch besser: Dann können wir ihn so richtig auf Schwung bringen, daß er bei Aufschlag wie ein richtiger Meteorit wirkt. Ein einziger dieser Hübschen hinterläßt schöne saubere Krater von etwa hundert Meilen Durc h messer und einigen Meilen Tiefe. Da ist es nichts mehr mit Flucht, Verstecken oder Gegenwehr.
    Wir werden demnächst ins Innere des Universums vorstoßen und uns auf Kosten der sogenannten zivilisie r ten Menschheit und jener Vierer-Ler amüsieren. Letztere werden wir von ihrer schwächlichen und verweichlichten Philosophie befreien, die ersteren werden wir als unser Eigentum behandeln. Wir brauchen mehr Raumschiffe, aber selbst mit einem einzigen könnten wir es schon schaffen.“
    Liszendir entgegnete ruhig und ohne Erregung: „Die Ler werden einen solchen Plan nicht unterstützen.“
    „Dann werden wir ein bißchen nachhelfen. Sie werden schon wollen. Und was euren Supernova-Schreck anb e langt – wir kennen ihn und fürchten uns nicht. Wie kön n te man auch auf einen Stern zielen, dessen Standort man nicht kennt und dessen Bewohner schon längst über alle Berge sind?“
    Wie um die Worte Hath’ingars zu bekräftigen, löste sich aus dem mächtigen Schatten des Schlachtschiffes, das sich in der Nähe emporreckte, eine kleine Raumfä h re, die winzig erschien gegenüber der enormen Masse des Mutterschiffs, beim Näherkommen jedoch fast di e selbe Größe wie die Pallenber erreichte.
    Ohne weitere Erklärungen trieb Hath’ingar die beiden in die Fähre, nachdem sie gelandet war. In der Fähre ha t ten sie keinerlei Sichtmöglichkeiten nach draußen, da es weder Bildschirme noch Fenster in jenem Teil gab, in dem sie sich befanden. Nach kurzem, unruhigem Flug dockten sie an. Han wurde in irgendeinen Teil des großen Schiffes geführt, während man Liszendir, gut bewacht, von ihm trennte.
    Er fand sich schließlich in einer kleinen gepolsterten Zelle wieder, die, obgleich gut gesichert, ganz komfort a bel eingerichtet war. Es war alles vorhanden, was man brauchte. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß. Im gleichen Moment fing es zu schlingern und zu schaukeln an, es riß ihm die Beine weg. Nach einigen Minuten hörte das he f tige Schwanken auf – oder besser, es verringerte sich so, daß er wenigstens sitzen oder aufrecht stehen konnte. Kein Zweifel, sie waren gestartet.

2. Teil 
Morgenröte

6.
     
    Die Begierde hebt an beim Gesicht und nicht beim Kö r per oder bei irgendeinem anderen Teil desselben.
     
    Fellirian Deren
     
    Liebe ist etwas, dessen Intensitätsgrad direkt proporti o nal zur Fremdheit der Partner ist.
     
    Leskormai Srith (der zehnte Weise)
     
    Wir interpretieren das Neue in Begriffen des Alten und sind je nach Sachlage entweder zufrieden oder erschrocken. Der Irrtum, dem wir dabei zum Opfer fallen, liegt nicht so sehr auf dem Gebiet der Fehlbestimmung, sondern ist eine Sache des Maßstabes. Man mag vielleicht im w e sentlichen korrekt bestimmt haben, wenn man sagt, daß ein Gebirge ein Gegenstand sei, und dennoch ist die Ve r hältnismäßigkeit dermaßen verfehlt, daß die Identität in Frage gestellt werden muß. Es ist richtig, daß das Krä u seln der Wasseroberfläche de facto eine Welle ist – aber sehr kleine Wellen sind lediglich für einen Wetterproph e ten von Bedeutung, die von mittlerer Größe dagegen sind eine Frage der Ästhetik und die ganz großen eine dr o hende Gefahr.
     
    Handbuch für Überlebende
     
    Eine Zeitlang wußte Han gar nichts. Das Essen war fade und wurde in regelmäßigen Zeitabständen durch eine Luke in der Wand hereingeschoben; es hielt ihn gesund und lebendig und verursachte offensichtlich keine kö r perlichen Nebenwirkungen. Es war reichlich, mehr als sein Magen aufnehmen konnte; er hatte den Verdacht, daß die Portionen für Lebewesen mit höherem Kalorie n bedarf als beim Menschen gedacht waren: Ler zum Be i spiel. Das Argument war einleuchtend; Ler waren kleiner als Menschen und schienen – wie er bei Liszendir ges e hen hatte – mehr zu sich zu nehmen. Schmerzlich eri n nerte er sich an die Hitze ihres Körpers. Auch ihre No r maltemperatur mußte um einige Grade höher sein. Aber er aß die Pillen und stopfte für den Fall, daß er hungrig würde, die restlichen in die Tasche.
    Tage, vielleicht Wochen, verstrichen. Han hatte keine Möglichkeit, die Zeit festzustellen, und jeder Versuch, durch seine Körperfunktionen wie Atmung oder Pul s schlag eine Vorstellung davon zu bekommen, scheiterte

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