Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Morgenrot

Morgenrot

Titel: Morgenrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
Vom Netzwerk:
dass du neben mir einschläfst!«
    »Nun beruhige dich doch wieder«, unterbrach Adam sie beschwichtigend, ohne dass der raue Ton aus seiner Stimme verschwand. »Ich war nur einen Moment lang irritiert.«
    Lea sah es jedoch nicht ein, sich aufsein Kommando hin zu beruhigen. Sie war es leid, immer zurückgewiesen zu werden. Sie müsste eigentlich diejenige sein, die sich abweisend verhielt. »Es passt dir also nicht, wenn ich einmal die Initiative ergreife?«, fragte sie mit gefährlich ruhiger Stimme.
    Was auch immer Adam mit dieser Aussage bewirken wollte, bei Lea brachte es das Fass zum Überlaufen. »Ich frage mich ernsthaft, wo das Problem wäre, wenn ich dich verführen würde? Falls es hier gerade um deinen Querkopf geht, kannst du mir glauben, dass das absolut lächerlich ist. Schließlich ziehst du mich ständig aus, schläfst neben mir in meinem Bett...«
    »Ich kann nicht schlafen!«, funkte Adam dazwischen.
    »... und bist ganz verrückt nach meinem Geruch. Du kannst also ruhig zugeben, dass dich das hier anmacht. Aber nein! Adam lässt sich nichts von seiner sinnlichen Seite vorschreiben. Das wäre dann doch eine Spur zu menschlich, und das ist ja so igitt igitt Lieber gibst du den Trieben nach Rache und Blut nach.«
    »Sei nicht albern«, schnauzte Adam sie gereizt an. Dann breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Lea kannte dieses Grinsen. Es bedeutete, dass er langsam Spaß an der Unterhaltung fand. »Warum gibst du nicht einfach zu, dass du dich ärgerst, weil ich nicht mit dir schlafen will?«, fragte er und fuhr mit dem Zeigefinger den schmalen BH-Träger entlang.
    »Natürlich willst du das!«, erwiderte sie und schob seine Finger weg. »Das steht doch außer Frage. Ich ärgere mich bloß darüber, dass du so ein Theater darum machst. Wenn du mir jetzt erzählen willst, dass du dich nicht genügend zu mir hingezogen fühlst, dann kratze ich dir die Augen aus. Lass dir was Besseres einfallen. Zum Beispiel dass du generell keine Erektion zustande bringst, weil du leider keine hattest, als der Dämon in dich eingedrungen ist. War da nicht was, etwas mit >den ursprünglichen Zustand wiederherstellend«
    Zu Leas Empörung lachte Adam vergnügt. »Also, anstatt mich nach allen Regeln der Kunst zu verführen, willst du mich jetzt demütigen. Womit genau habe ich diese Abrechnung eigentlich verdient?«
    »Weil du ein durch und durch sturer Heuchler bist«, zischte Lea. Dass er sich so gut amüsierte und sich weigerte, ihren Zorn ernst zu nehmen, machte sie wahnsinnig. »Du bestimmst, wo es langgeht, während ich das brave Mädchen zu spielen habe, und damit basta! Mir bleibt ja nur, zu beten und zu hoffen, dass du doch noch eines Tages akzeptierst, dass du dich zu mir hingezogen fühlst.«
    »Du verstehst das vollkommen falsch ...«
    Aber Lea hatte sich schon viel zu sehr in Rage geredet, um sich unterbrechen zu lassen. »Nein, das tue ich nicht. Ich weiß nur nicht, wie ich dir deinen Widerstand austreiben kann, auf den du so stolz bist.Wer die Stärke aufbringt, einem Dämon die Stirn zu bieten, wird sich kaum von seinem eigensinnigen Herzen etwas vorschreiben lassen, nicht wahr, Adam? Und wenn ich mich erdreiste, dir zu nahe zu kommen, dann pfeifst du mich sofort zurück. Schließlich bin ich dein Schoßhündchen, das dich auf Ausflüge begleiten darf. Sitz, Lea! Aus, Lea! Bisher lief das Spielchen doch so gut. Aber allmählich habe ich die Schnauze gestrichen voll von diesen Machtdemonstrationen ...«
    »Lea ...«, versuchte Adam, sie zu bremsen.
    »Unterbrich mich nicht ständig, und hör gefälligst mit diesem geraunten >Lea< auf. Was glaubst du eigentlich, wen du vor dir hast?«
    Adam lachte übermütig. »Eine Frau in durchsichtigen Dessous, die ihrem Liebhaber die Leviten liest, weil der sich unwillig zeigt?« Dabei musterte er sie von Kopf bis Fuß mit einem anzüglichen Blick.
    Mit allem hatte Lea gerechnet, aber dass er ihre Empörung für eine erheiternde Showeinlage hielt, war zu viel. Wütend riss sie die Wohnungstür auf, wies mit ausgestrecktem Arm ins dunkle Treppenhaus und fauchte: »Raus!«
    Adam hob beschwichtigend die Arme und biss sich auf die Unterlippe, um ein Lachen zu unterdrücken, was ihm jedoch nur leidlich gelang. »Komm, beruhige dich doch bitte«, sagte er in einem Ton, der unverschämt gut mit seiner tiefen Stimme harmonierte. Zu ihrem Entsetzen registrierte sie, wie jede Faser ihres Körpers darauf ansprang. Hiss die weiße Fahne und kapituliere!, schrie alles in

Weitere Kostenlose Bücher