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Morgenrot

Morgenrot

Titel: Morgenrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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ihr.
    Adams Blick hielt Lea gefangen. Diese Art von Blick muss ein Geschenk des Dämons sein, dachte sie, während sie Adam gegen ihren Willen anzulächeln begann. Kein normaler Mann kann so eine Reaktion auslösen, indem er einen einfach nur anschaut - da schob allein dermenschliche Überlebenswille einen Riegel vor.Wer über eine solche Macht verfügt, kann von seinem Gegenüber alles verlangen. Zum Beispiel dass er den Kopf schräg legt, damit das Zubeißen leichter fällt, mischte sich eine galgenhumorige Stimme in Leas Gedanken ein.
    Sofort war sie wieder bei Sinnen.
    Adam machte einen Schritt auf sie zu und streckte einladend den Arm aus, um ihre nackte Schulter zu berühren, doch sie schlug die Hand fort. Vergiss alle Würde, dachte sie sich.Wenn dieser Mistkerl nicht sofort freiwillig meine Wohnung verlässt, werde ich ihn hinauszerren, egal wie albern ich dabei aussehe.Vor lauter Wut hätte sie genug Energie aufgebracht, um den hochgewachsenen Adam die gesamten drei Stockwerke des Altbaus hinunterzutragen.
    Adam schien etwas Ähnliches durch den Kopf zu gehen, denn er wich leicht zurück.
    »Raus!«, wiederholte Lea noch einmal mit vor Entrüstung bebender Stimme.
    Demütig ließ Adam den Kopf hängen, aber sein Schmunzeln verriet ihn. »Ich besuche dich in ein paar Tagen, wenn du dich wieder beruhigt hast«, erklärte er, während er in den Hausgang trat. Dort hielt er kurz inne, als ringe er mit sich selbst, dann sagte er ausgesucht höflich: »Wenn ich noch eine Bitte äußern darf?«
    Lea hatte bereits den Türgriff gepackt, und ihre Knöchel traten weiß hervor, so viel Kraft kostete es sie, ihm nicht die Tür vor den Kopf zu knallen. Sie atmete tief durch, richtete sich würdevoll auf und reckte das Kinn. Adam bemühte sich redlich, einen geknickten Eindruck zu machen. Aber als sie seine vor Vergnügen blitzenden Augen sah, bereute sie ihr Zögern.
    »Wirf die Dessous nicht weg«, sagte er mit flehendem Ausdruck, bevor die Tür mit einem solchen Schwung zuknallte, dass sie .Spkiinrlpn snätpr nnr.h in dpn Anopln ittprtp
    Im Lack platzte ein Riss auf, den Lea ungläubig anstarrte. Draußen auf dem Flur glaubte sie, Adam lachen zu hören. Ein befreites Lachen, wie sie es nie zuvor von ihm gehört hatte. Unter anderen Umständen wäre sie bestimmt entzückt gewesen und hätte sich nichts mehr gewünscht, als ihm dabei ins Gesicht zu sehen und sich mit ihm zu freuen. Aber jetzt war ihr mehr danach zumute, ihn mit einem Baseballschläger zum Schweigen zu bringen.
    Zornig riss sie sich die minimalistischen Wäschestücke vom Leib und stopfte sie heftiger als nötig in die Mülltonne. Am liebsten wäre sie noch in den Eimer gestiegen, um den Inhalt in Grund und Boden zu stampfen. Erst im letzten Moment konnte sie sich beherrschen. So weit war es also mit ihr gekommen: Nackt und vor Wut zitternd stand sie in ihrer Küche und suchte nach etwas, an dem sie ihre Aggressionen auslassen konnte. Leider war das Einzige, worauf einzuschlagen sie befriedigt hätte und das dabei nicht kaputtgegangen wäre, gerade gegangen.
    Vor lauter Übermut nahm Adam gleich zwei Treppenstufen auf einmal, während ihm ein befreites Lachen über die Lippen tanzte. Er konnte kaum sagen, was ihn glücklicher machte: die berauschende Leichtigkeit, die Lea mit ihrer herausfordernden Art in ihm geweckt hatte, oder die Aussicht auf ein Wiedersehen mit ihr unter einem günstigeren Stern. Himmel, er liebte es, sich mit ihr zu streiten, wenn sie sich vor Zorn kaum noch beherrschen konnte. Eigentlich liebte er jede Gefühlsregung an ihr, ihre Leidenschaft weckte etwas in ihm ...
    Ohne in seinem raschen Gang innezuhalten, gab Adam der schweren Eingangstür unten im Treppenhaus einen Schubs, so dass sie mit einemwiderwilligen Ächzen aufschwang. Kaum streifte die herbe Nachtluft auf der Straße sein Gesicht, da verharrte er und streckte sich ausgiebig. Während er den Rücken durchbog, stellte er erstaunt fest, dass seine Muskeln immer noch unter einer angenehmen Anspannung standen. In seiner Brust hatte sich ein Prickeln eingenistet, das er nicht recht zu deuten wusste. Doch es fühlte sich gut an -alles fühlte sich an dieser Nacht gut an.
    Erneut ließ er Leas wunderbaren Wutausbruch vor seinem inneren Auge vorbeiziehen und lachte augenblicklich wieder auf, zwar deutlich leiser und beherrschter, aber immer noch voller Vergnügen. Nur mit Mühe konnte er sich disziplinieren, damit er nicht wie ein verliebter Dummkopf in die Hände klatschte und

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