Morgens 15.30 in Deutschland
aus politischer Überzeugung. Im Zweifelsfall investiert er sein Geld lieber in 100 GByte Speicherplatz als in 100 ml Parfüm. Der Nerd wurde in einer Garage geboren und ist als kleines Kind in einen Topf mit Klopapierschnipseln gefallen – einige davon hängen noch heute an seinem Kinn. Für den Nerd besteht die ganze Welt nur aus 0en und 1en, egal was er betrachtet: Frauen, Tiefkühlpizza oder ein ungewöhnlich gutes Ergebnis des 1. FC Köln – immer nur 0en und 1en.
T-Shirt-mäßig trägt der Nerd alles, was der Star-Wars-Merchandise-Versandkatalog hergibt, an Feiertagen darf’s auch mal die Kutte des dunklen Lords höchstpersönlich sein. Generell ist ihm der gepflegte Zustand der eigenen „Benutzeroberfläche“ nicht ganz so wichtig. Nerds haben andere Grundbedürfnisse als die meisten Menschen, sie können problemlos drei Wochen ohne Nahrung, Sonnenlicht oder fließend Wasser auskommen, aber keine drei Minuten ohne Internetzugang.
Hat man sich allerdings erst mal in die Welt der Nerds eingeloggt, kann man viele interessante Dinge erfahren. Hier nur die wichtigsten Fakten:
Wir sind nicht auf dem Mond gelandet! Dafür waren die Marsmenschen schon mehrfach bei uns. Beim letzten Mal haben sie sogar ein paar ihrer Leute dagelassen, aber die fallen zum Glück als Kandidaten im „Dschungelcamp“ nicht weiter auf.
Bielefeld gibt es nicht! Bielefeld ist eine gelungene Erfindung des Siegener Stadtmarketings, um selbst nicht mehr als hässlichstes Dorf Europas dazustehen.
Die Schurkenstaaten Iran, Libyen und das Saarland sind längst in Besitz von Atomwaffen! Dies ist aber nicht weiter tragisch, solange die USA in Besitz von Chuck Norris sind! [10]
Was kann man lernen?
Außenwirkung ist nicht alles! Die Nerds mögen auf den ersten Blick nicht wie Partylöwen aussehen – und auch nicht auf den zweiten –, aber dafür werden viele von ihnen später gut bezahlte Jobs haben und auf Präsentations-After-Show-Partys im schwarzen Rollkragenpullover mit den Damen schäkern, während die Partylöwen von heute den Champus nachfüllen.
Was geht gar nicht?
Wenn du ein vermeintliches Problem mit deinem Computer hast, suche auf keinen Fall das Gespräch mit einem Nerd! Du fragst ja auch nicht die Klitschkos, ob sie Lust auf ’ne Runde Sparring haben. Besser ist es, den Computer direkt beim Nerd vorbeizubringen: „Hier, kannst du mal gucken? Danke! Tschüss!“, und dann schleunigst das Weite zu suchen, ehe du von einem Hagel fachchinesischer Gegenfragen ausgeknockt wirst!
Lässig bis fahrlässig: der Sportstudent
Optisch meist eine Mischung aus dem jungen Sascha Hehn und dem Stiffmaster ist er das Alphamännchen unter den Studenten. Ausgeprägtes Kinn, breite Schultern und ein auffallend nach außen gewölbter „Pöppes“ lassen hier auf einen ausgewogenen Testosteronhaushalt schließen, weshalb manche von den Kollegen Sportstudenten mit ihrem Kauwerkzeug auch gut und gerne in Tschaikowskys „Nussknacker Suite“ den Nussknacker übernehmen könnten! Sportstudenten triffst du fast immer mit lässig übergeworfener Sporttasche an – als wären sie gerade wieder auf dem Sprung, irgendwo einen olympischen Rekord zu brechen. Dabei bringen sie im Zweifelsfall nur die schmutzige Wäsche zum Waschsalon.
Das richtige Gel spielt auch bei den Sportstudenten eine wichtige Rolle, nur wurde es hier – im Gegensatz zu den Juristen – nicht in den Haaren, sondern in der Turnschuhsohle verarbeitet. Ein weiteres beliebtes Accessoire des Sportstudenten ist die Krücke! Da diese Studentenspezies ihre Leistung unter anderem durch körperliche Betätigung erbringt, sei es in Mannschaftssportarten (Völkerball, Brennball, Beach-Brennball) oder in Einzeldisziplinen (Barren, Axtwerfen, Taschenbillard), bleiben Unfälle aller Art leider nicht aus. Lustigerweise scheinen dabei nicht alle Athleten automatisch aus ihren Fehlern zu lernen. Bei manchen ausgewiesenen Spezialisten kann man jedes Semester das gleiche Spielchen bestaunen: auf die Plätze, fertig, Knochenbruch! Echt, ich habe schon Dauersportstudenten getroffen, die hatten mehr Metall im Körper als der Terminator!
Egal wie schnell sie auf 100 Metern laufen, beim Thema Frauen eilt den Sportlern ihr ausgesprochen schlechter Ruf voraus. Landauf, landab sind sie als „hormongesteuerte Allesbesteiger“ verschrien.
Zu Unrecht! Wenn weiter oben die Rede davon war, dass selbst ein zahmer Pädagoge manchmal auf nichts anderes aus ist, als eine Frau aufzureißen, soll umgekehrt
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