Morgens 15.30 in Deutschland
auch gesagt werden, dass nicht alle Sportstudenten mit den Gedanken immer nur in der Damenumkleide verweilen! Manch durchtrainierter Sportler kann auch ein richtig guter und verständnisvoller Zuhörer sein – ganz ohne Hintergedanken! [11]
Was kann man lernen?
Gegen ein Weizen vor 14 Uhr ist absolut nichts einzuwenden: „Hallo?! Isotonisch vielleicht?!“
Was geht gar nicht?
Wer ernsthaft mit dem Surfbrett über den Campus läuft, obwohl der nächste Strand 250 Kilometer weit entfernt liegt, der braucht schon eine richtig gute Ausrede – „Ich krieg das Klettband am Bein nicht mehr auf!“ –, um nicht albern zu wirken.
Der Uni-Opa – bevorzugt bei den Geisteswissenschaftlern
Jede Universität oder FH besitzt heutzutage mindestens eine dieser gekrümmt gehenden, Pfeife rauchenden Gestalten, um die sich auf dem ganzen Campus die abenteuerlichsten Mythen und Märchen ranken. Die Rede ist vom Uni-Opa. Hierbei handelt es sich um die skurrile Gattung des studierenden Rentners – des alten Haudegens –, der es auf seine alten Tage noch mal wissen will: Opi hat zwei Kriege mitgemacht, da wird er wohl auch noch diesen neumodischen Bachelor-Quatsch überleben! Oder anders ausgedrückt: dualer Studiengang mit 89? Dank Doppelherz kein Problem! Über den Klamottenstyle müssen wir nicht viele Worte verlieren: Bundfaltenhose, Strickjacke, Hut – fertig ist der Opa!
Ein unheimliches Phänomen: Der Uni-Opa bringt das Kunststück fertig, in einer Woche in mehr Vorlesungen zu sitzen als du im ganzen Semester! Überall ist er präsent. Wenn du verspätet in die letzte Bank sinkst und den Laptop hochfährst, läuft bei Opi in der ersten Reihe das Hörgerät schon längst auf Hochtouren. Natürlich, der Uni-Opa kommt dank des hohen Alters praktisch ohne Schlaf aus, seine verkümmerten Triebe beschränken sich aufs Essen und Trinken – er hat den Kopf frei. Man könnte auch sagen: Der Uni-Opa stammt aus einem Paralleluniversum ohne Party und Frauen, er ist: der Antistudent! Aber damit nicht genug. Bei der bloßen Anwesenheit in nahezu jedem Seminar belässt es der Uni-Opa in den seltensten Fällen. Zu jedem Stichwort kann er packende Storys liefern, gegen die einschlägige Geschichtsdokumentationen im Fernsehen wie schlecht ausgestattete Kasperletheater wirken. Besonders wenn der Professor zur Kategorie der Jungen & Planlosen gehört (siehe nächstes Kapitel), passiert es schnell, dass er so im Laufe des Semesters zum belanglosen Zweitredner absteigt. Ruhe kehrt erst ein, wenn sich drei nahkampferprobte Kommilitonen erbarmen: Zwei halten den zappelnden Uni-Opa fest und der dritte nimmt ihm das Hörgerät ab. Ohne Funkkontakt fällt es ihm um einiges schwerer, sprachliche Störattacken gegen den Prof zu fahren, und der Vorlesungsbetrieb kann ohne Verzögerungen weitergehen.
Hast du allerdings die Zeit, dich in einer Freistunde mal in der Cafeteria zum Opi an den Tisch zu setzen – vor dir eine Tasse Kaffee, vor dem Opi eine Tasse Wasser mit seinem Gebiss –, findest du schnell heraus, dass der Opi vor langer Zeit auch nur ein Mensch gewesen ist und tatsächlich Dinge erlebt hat, gegen die der heutige Unistress nicht weiter wild erscheint. Sicherlich wird er sich freuen, wenn er merkt, dass ihm wirklich mal jemand zuhört. Und wenn er dir dann zur Abwechslung mal ein paar Anekdoten auftischt, die dich tatsächlich in ihren Bann ziehen, wirst du vor Spannung gar nicht bemerken, dass du die ganze Zeit aus seiner Tasse trinkst!
Stress: 76 Prozent der Studenten können in der Vorlesung nicht mehr durchschlafen!
Was kann man lernen?
Erstens: Fürs Studium ist es nie zu spät! Und zweitens: Selbst wenn du etwas mehr Zeit fürs Studium benötigst – so lange der Uni-Opa da ist, brauchst du dir absolut keine Sorgen zu machen, dass du irgendwann der älteste Student auf dem Campus sein könntest!
Was geht gar nicht?
Wenn der Uni-Opa bei der Klausur außen in der Sitzreihe Platz genommen hat, musst du beim Vorbeiquetschen tierisch aufpassen – sonst verhedderst du dich in den Infusionsschläuchen! Was außerdem nervt: Viele Seniorenstudenten sind nur unter Gewaltandrohung bereit, ihre wertvollen, lückenlosen Seminarmitschriften an dich herauszurücken!
Mein Prof, dein Prof
Wer sich nach 13 bzw. 14 Jahren an die Schule gewöhnt hat, wird Lehrer! Wer sich nach 13 bzw. 14 Jahren an die Uni gewöhnt hat, wird Professor! Da ist absolut nichts Schlechtes dran! Ganz im Gegenteil, das ist schon gut so, denn ohne Prof hätte man niemanden,
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