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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Ihnen nicht beschreiben, wie wir alle hier auf diese Nachricht reagiert haben. Zu wissen, dass einige wichtige Leute von draußen auf unserer Seite stehen. Und dass Rettung unterwegs ist.«
    Raschid überlegte. Aus irgendeinem Grund erschien ihm das alles logisch, obwohl er sich fragte, warum ihn diese Leute von draußen nicht ebenfalls darüber informiert hatten. Dann schob er den Gedanken beiseite. Es war ein weiterer Test, vielleicht der letzte.
    »Also gut«, meinte Raschid. »Sie haben Ihren Mann. Ich bin an Bord.«
    Kenna stöhnte vor Erleichterung auf.
    »Wer ist sonst noch alles im Rennen?« erkundigte sich Raschid.
    »Nur ein einziger Gegenkandidat«, sagte Kenna. »Solon Walsh, doch der hat fast keine Chance. Obwohl der Kerl so gut aussieht, wie schon seit drei Ewigkeiten kein Politiker mehr. Aber er ist jung. Und dumm.«
    »Was ist sein großes Ding?«
    »Reformen«, antwortete Kenna trocken. »Vermutlich will er mir mit meinen eigenen Themen den Wind aus den Segeln nehmen. Sieht so aus, als sei er nicht in der Lage, sich selbst etwas einfallen zu lassen.«
    »Könnte gut sein, dass Yelad hinter ihm steht«, sagte Raschid. »So ganz im stillen. Walsh wurde nur aufgestellt, damit er Ihnen Stimmen abjagt.«
    Kenna war wie vor den Kopf gestoßen, erholte sich aber rasch. Genauso sah er die Sache auch.
    »Also gut … wir gehen folgendermaßen vor«, erläuterte Raschid. »Wir brauchen drei Dinge.
    Zuerst brauchen wir einen Strohmann. Und dann ein Thema.«
    Er nahm einen kräftigen Schluck aus dem Brandyglas, das Kenna seit dem Beginn ihrer Zusammenkunft ständig aufgefüllt hatte.
    »Was ist das dritte?«
    »Das ist einfach«, sagte Raschid. »Dann stehlen wir ihm die Wahl.«

 
Kapitel 23
     
    Die Kleinen und Schwachen werden niemals die Erde beherrschen – aber sie können sie manchmal vehement durchrütteln als das katastrophalste Erdbeben.
    Napoleons Hämorrhoiden. Er hatte in der Nacht vor der Schlacht schlecht geschlafen und am nächsten Tag ein Nickerchen gemacht. Fünfundzwanzigtausend seiner Soldaten starben, und er war kein Kaiser mehr.
    Drei Entschlüsselungsspezialistinnen setzten sich zusammen. Die Geheimnisse des Dritten Reichs auf der damaligen Erde wurden gelüftet. Mindestens zehn Millionen Deutsche starben.
    Und Zoran erwähnte unter heftigem Gekicher, was ihr einer ihrer »Wirrköpfe« berichtet hatte. Es gäbe einen neuen Schrein, sagte sie und schüttelte über die Leichtgläubigkeit einiger ihrer Anhänger den Kopf. Kein Berg, auf dem der Ewige Imperator den Gläubigen erschienen war, und auch kein Stapel Krücken, den er nach Vollbringung seiner Wunder zurückgelassen hatte.
    »Brot und Fische« – Kichern – »sind noch der beste Vergleich«, sagte sie. Kyes verstand nicht. »Oh, Entschuldigung«, fügte sie hinzu. »Es gab auf der Erde einmal einen alten Kult; sie nannten sich Christen. Das mit dem Brot und den Fischen war eines ihrer Wunder. Mein Wirrkopf hat nicht ganz soviel zu bieten. Eier, ausgerechnet Eier.« Kichern. »Nicht gerade Millionen davon, und auch nicht, um die Hungernden damit zu speisen. Nein. Eier, die verkauft wurden.«
    Es gab ein kleines Raumhafenrestaurant auf einem Planeten namens Yongjukl. »Ich konnte ihn auf meinem Atlas nicht finden, aber ich vermute, er ist irgendwo dort draußen.« Zorans Gefolgsleuten zufolge wurden die Speisen dort genau so serviert, wie es der Ewige Imperator liebte. Exakt nach seinen Rezepten. »Zumindest nach denen, die bekannt geworden sind«, ergänzte Zoran, »nachdem der Ewige sich für eine Zeitlang verabschiedete.
    Ein kleiner … Tick von uns?« Kichern. »Ich habe einige jener Rezepte selbst ausprobiert und die Speisen sehr genossen.«
    Kyes’ Interesse war geweckt. Es stimmte – der Ewige Imperator hatte sich immer für einen Gourmetkoch gehalten. Aber wenn auch Zoran einige seiner Rezepte nachgekocht hatte … – da passte etwas nicht zusammen. Wahrscheinlich handelte es sich um einen pfiffigen Geschäftsmann mit einer neuen Idee.
    »Aber nein«, fuhr Zoran fort. »Diese Rezepte hat der Besitzer von einem mysteriösen Koch gelernt, der eines Tages auftauchte, eine Zeitlang bei ihm arbeitete und dann wieder verschwand.
    Mein Wirrkopf hält das für einen Vorboten. Natürlich schwört er, dass die Beschreibung dieses geheimnisvollen Mannes in der weißen Schürze genau dem entspricht, was man von einem Mann erwartet, der auf der Suche nach Wundern ist. Wie auch immer. Wenn der Imperator die Zeit für gekommen hält,

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