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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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von den Heiligen Sphären zurückzukehren, glaube ich nicht, dass er sich dafür ausgerechnet eine schmierige Imbißbude aussucht.«
    Kyes stand in Kontakt mit Yongjukl. Er setzte seinen erfahrensten und vorsichtigsten Psychologen auf das Sektenmitglied an. Er sollte sich auch mit jedem anderen Restaurantgast unterhalten, der diesen Koch gesehen haben könnte.
    Natürlich variierten die Beschreibungen etwas, doch insgesamt passten sie recht gut auf den Ewigen Imperator. Kyes ließ den Besitzer des Restaurants befragen.
    Der Eigentümer weigerte sich, zu kooperieren. Statt dessen warf er die Spitzel aus seiner Klitsche, die, was Kyes sofort auffiel, »Der letzte Knall« hieß!
    Kyes befahl, den Eigentümer, einen Menschen, zu beschatten. Es gelang nicht. Bevor er seinen Laden zumachte, duschte er und zog sich um, so dass keine elektronischen Tracer eingesetzt werden konnten. Überwachungsexperten, sowohl Einzelpersonen als auch Teams, versuchten ihm auf die Spur zu kommen. Pattipong hängte sie alle ab, ein ums andere Mal, und tauchte am nächsten Morgen wieder auf, um den »Letzten Knall« aufzuschließen, lächelte, als sei überhaupt nichts geschehen, und als würde er überhaupt nicht bemerken, was um ihn herum vorging.
    Kyes war versucht, Pattipongs Verhaftung anzuordnen, hielt sich jedoch zurück. »Du bist da etwas auf der Spur«, sagte er sich. »Jetzt darfst du nicht in Panik verfallen. Zieh keine voreiligen Schlüsse.«
    Er wies Lagguth und das Computerteam an, sämtliche Vorfälle auf diesem Planeten innerhalb der letzten sechs Jahre zu analysieren und sich dabei auf die letzten Monate zu konzentrieren. Wenn der geheimnisvolle Koch wirklich der Imperator war, dann würde er Yongjukl bestimmt nicht lange als Basis benutzen. Jedenfalls ging Kyes davon aus, ohne sich auf weitere Fakten oder auf eine wie auch immer geartete Logik stützen zu können.
    Der Computer machte ein Anwesen ausfindig, besser gesagt, die Überreste eines Anwesens. Es gehörte, aus welchen Gründen auch immer, zum Besitz einer sehr reichen, sehr mysteriösen Familie von außerhalb des Planeten, die sich nie auf diesem Anwesen aufhielt. Doch vor nicht allzu langer Zeit war ein Schiff auf dem Gelände gelandet. Ein Mann war ausgestiegen. Das Schiff hatte sich sofort wieder entfernt. Der Mann hatte sich eine kurze Zeit sehr zurückgezogen dort aufgehalten und war dann verschwunden. Man hatte das Hauspersonal ausbezahlt, das Haus selbst niedergerissen und den gesamten Grund und Boden der Regierung zur weiteren Verwendung übergeben. Das herrschaftliche Haus und seine Besitzer waren vorher schon ein Lieblingsthema der örtlichen Medien, seine Zerstörung die Sensation des Tages gewesen. Doch da keinerlei weitere Informationen aufzutreiben waren, verschwand die Geschichte wieder aus den Schlagzeilen.
    Ein herrschaftliches Haus, dachte Kyes aufgeregt. Ausgerüstet mit einer umfassenden Bibliothek und hervorragenden Computeranlagen. Das reichte. Er befahl Pattipongs Festnahme. Zwei von Yongjukls erfahrensten Spezialisten wurden ausgesandt, den kleinen Mann einzufangen. Dingiswayo Pattipong tötete beide und verschwand erneut von der Bildfläche, diesmal für immer.
    Kyes tobte. Er zwang sich, alles noch einmal zu durchdenken. »Nein. Das ist keine Katastrophe. Analysiere die Situation. Menschliche Intelligenz hat versagt, was eigentlich nicht verwunderlich ist. Aber künstliche Intelligenz …«
    Er jagte Yongjukl, die Planeten in der näheren Umgebung und den galaktischen Cluster, dem sie angehörten, durch alle zur Verfügung stehenden Analysen. Dann fand er das, wonach er suchte.
    Kyes’ Suche war beinahe abgeschlossen.

 
Kapitel 24
     
    Er fing mit dem Strohmann an.
    Raschid blieb ungefähr eine Stunde im Hintergrund, während Kenna mit Solon Walsh die Grundlagen besprach. Sogar Walshs aufmerksame Beraterin Avri achtete nach einer Weile nicht mehr auf Raschid, während ihr Boss das politische Balzspiel mit Kenna absolvierte.
    Raschid zweifelt nicht daran, dass Walsh über fast alles verfügte, was einen idealen Kandidaten ausmachte. Er war jung, gepflegt und gutaussehend. Er sprach stotterfrei. Sein Blick war fest und klar. Auf seiner Kleidung waren keine Speiseflecken zu erkennen, und sein sorgfältig arrangierter Sprachduktus hatte die charmante Angewohnheit, nach einigen Minuten Konversation in eher umgangssprachliche Formen abzugleiten. Dadurch wirkte er entspannter und ehrlicher Walsh hatte sich auf dem einen oder anderen Gebiet von

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