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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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offensichtlich der geheime Alarm für die Sicherheitskräfte versteckt.
    Er scrollte weiter und arbeitete sich hindurch, nicht ohne ab und zu nach dem Tresen im Eingangsbereich zu sehen. Der Kerl schien erst mal zufrieden zu sein.
    GESCHICHTE … hmmm. Weg.
    Gut, was jetzt.
     
    PRIVATKABINETT. FOTOAUFNAHMEN. SÄMTLICHE ZEITABSCHNITTE.
    Eine endlose Folge fingernagelgroßer Köpfe und Schultern. Gruppenfotos anlässlich irgendwelcher Feierlichkeiten. Alles höchst offiziell. Sten fiel auf, dass sich nur wenige Fotos der Kraas darunter befanden. Vielleicht ahnten sie doch, wie wenig ansprechend sie aussahen. Fast nichts von Kyes.
    Noch irgendwas anderes – Hoppla!
    Sten scrollte den Bildschirm zurück. Hatte er tatsächlich gesehen, was er da zu sehen glaubte?
    »Jetzt hab ich dich«, dachte er, während er verbissen auf den Bildschirm starrte, auf dem die fünf Kabinettsmitglieder zu sehen waren, die auf den Eingang einer Art Halle zueilten. Sie waren von Sicherheitsleuten umgeben. Das Bild war ziemlich schlecht gerahmt und in der Ecke sah Sten einen Polizisten, der mit wütendem Gesichtsausdruck auf die Kamera zuschritt.
    Jemand hatte also ein Foto von diesen Dreckskerlen gemacht – allem Anschein nach ein Free-Lancer oder einfacher Bürger. Der Polizist wollte wahrscheinlich versuchen, ihm die Kamera wegzunehmen. Sehr günstig, dass der Fotograf entweder Laufschuhe angehabt hatte oder bedeutend größer als der Polizist gewesen sein musste, dachte Sten.
    Aber jetzt. Was war da zu sehen?
    Er las die Bildunterschrift.
    Irgendein sportliches Ereignis. A-Grav-Ball? Was immer das sein mochte. Sten fand Sport ebenso interessant, wie den Felsen beim Wachsen zuzusehen. Er hatte während des Militärdienstes des Öfteren bei den obligatorischen Spielchen gelitten, sein Verstand sagte ihm jedoch, dass er dadurch seine Kondition verbesserte. Hier traten die Rangers gegen die so genannten Blues an. Zwei Teams. Die Blues stammten von einem anderen Planeten, die Rangers von der Erstwelt. Wichtiges Spiel; hunderttausend Zuschauer, darunter auch das Privatkabinett …
    Das Spiel fand in der Lovett-Arena statt.
    Riesenüberraschung.
    Sten hatte keine Ahnung, wie viele Mitglieder des Privatkabinetts sich für Sport begeisterten. Nicht, dass es wichtig gewesen wäre, doch hiermit hatte er den einzigen Nachweis, sowohl aus dem Bibliotheksmaterial als auch aus Haines’ Unterlagen, dass das Kabinett noch eine Gelegenheit gehabt hatte, auf mehr oder weniger neutralem Grund zusammenzukommen, um sich gemeinsam an einem nicht-arbeitsbezogenen Ereignis »erfreuen« zu können.
    Er notierte sich das Datum und löschte den Bildschirm.
    »Verdammt schwer, diese Politiker zu verstehen«, vertraute er dem Bibliothekar an. »Ich geh’ jetzt’n Happen essen und les’ für den Rest des Tages lieber die Sportzeitungen. Vielleicht schließ’ ich sogar noch ’ne kleine Wette ab, mal sehen.«
    Der Spitzel grunzte. Ihm war das egal.
    Sten hätte eine saubere Com finden und sich mit Haines kurzschließen können. Besser nicht, dachte er. Wahrscheinlich hätte er sich sowieso aus der Geschichte zurückziehen und den Rest Haines’ Polizei überlassen sollen. Aber endlich hatte er etwas in der Hand. Er verspürte nicht die geringste Lust, dass jemand anders die Lorbeeren dafür erntete.
    Er aß jedenfalls nicht zu Mittag, sondern beobachtete den Eingang der Bibliothek, um sicherzugehen, dass der Spitzel keine Fleißpunkte sammeln wollte und Ruhe gab. Nichts.
    Er ging wieder in die Bibliothek, rülpste absichtlich in Richtung des Spitzels und ging zu seinem Terminal.
    SPORT. RANGERS. GESCHICHTE.
    Nichts. Nada. Er machte einen Zeitsprung zu dem wichtigen Spiel. Blues seit drei Jahren unbesiegt … Sieg der Rangers … heftige Unruhen, wie immer. Nichts. Jedenfalls nichts, was auf eine Verbindung zu einem Kabinettsmitglied schließen ließ.
    Er kam der Sache näher.
    Lovett-Arena.
    Er hatte schweißnasse Hände. Noch ein versteckter Tracer, und der Spitzel interessierte sich unter Umständen nicht mehr für irgendwelche Erklärungen. So vorsichtig wie möglich weiter. Versuch’s … seine Finger berührten die Tastatur. SPORTSTADIEN. DERZEITIGE. ENTER.
    Er sah nicht auf den Bildschirm; sein Blick war auf den Sicherheitstypen auf der anderen Seite des großen Saales gerichtet.
    Nein … Nein … verdammt! Hier auf der Erstwelt hatten sie ja reichlich Sportstadien. Lovett-Arena.
    Geschichte?
    Versuch’s. Von Lovetts Großvater erbaut … für alle

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