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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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zurückkehren konnten. Im allgemeinen waren sie äußerst professionell. Aber je länger der Frieden andauerte, desto mehr wurden diese Qualitäten unterminiert. Einige wurden getötet, einige fanden ihr Königreich hinter den Wolken, einige stellten mit dem Älterwerden fest, dass dieser Moment des reinen Lebens vom Tod umgeben war, und andere wuchsen in stabilere Situationen hinein, die nur noch gelegentlich die Anwendung von Gewalt nötig machten.
    So war die Lage auf Hawthorne früher gewesen.
    Die Tahn-Kriege brachten ganze Horden von professionellen Killern hervor. Die notwendigen wirtschaftlichen Einsparungen in Friedenszeiten sowie die kurzsichtige Politik des Privatkabinetts machte sie zu potentiellen Söldnern.
    Admirale verpflichteten sich als Schiffsoffiziere. Gardegeneräle gaben sich damit zufrieden, ein Bataillon oder auch nur eine Kompanie zu kommandieren. Sergeant Majors trugen ohne zu Murren den streifenlosen Ärmel des einfachen Soldaten.
    Alex brauchte nur auszuwählen.
    Sten träumte von zehntausend »Gerichtsdienern« und hoffte auf fünftausend. Alex hätte hunderttausend zusammenbekommen. Er konnte es sich leisten, großzügig zu sein.
    Geld? Überhaupt kein Problem. Sollte es dem Tribunal nicht gelingen, das Privatkabinett zu stürzen, dann war es gleichgültig, wie viel sich in den Geldschränken befand, da alle, die damit zu tun hatten, so schnell wie möglich abhauen würden.
    Treibstoff für die Kampfschiffe? Kilgour hatte einen ganzen »Zug« davon.
    Einige hätte er allein mit einem kompletten Essen und der Aussicht auf regelmäßige Rationen anwerben können.
    Für andere gab es etwas subtilere Absprachen, die in aller Stille getroffen wurden: sollte das Privatkabinett gestürzt werden, musste die Imperiale Armee neu strukturiert werden. Dann galt es, alle korrupten und inkompetenten Elemente und alle diejenigen, die sich bei der Säuberung die Hände mit Blut beschmiert hatten, zu eliminieren. Irgendeine Art von Armee würde – und musste – bleiben. Alex gab zu, dass er, offen gesagt, nicht wisse, wie sie aussehen würde.
    Er hing dem Gedanken nach.
    Er stand auf der Rampe von Idas Flaggschiff und blickte hinunter auf seine Armee.
    Von hier oben konnte man die zerschlissenen Uniformen und die schäbige Zivilkleidung der Männer genau erkennen. Was man nicht sah, waren die hageren, hungrigen Gesichter.
    Von hier oben standen die Soldaten in Reih und Glied und bildeten mit ihren Schiffen eine so einwandfreie Formation, wie man es sich bei jeder Armeeinspektion nur wünschen konnte. »Steck sie in ordentliche Klamotten«, sagte er sich. »Gib ihnen eine Flagge, hinter der sie marschieren können, und führ sie in einen Krieg, in dem man sich mit Papierkugeln bewirft. Schon sind sie glückliche Kilgours … Killer? Billig. Kumpels? Doof. Klique? Klack. Kilgours Klammheimliche? Nee.
    Waren ja bloß ein paar Ex-Geheimdienstleute dabei. Ah: Kilgours Kilt-Kompanien.
    Er gab seine Befehle und sah stolz dabei zu, wie »seine« Armee, die davon allerdings nichts wusste, die Schiffe zum Abheben bestieg.
    »Für’n Moment war ich General.
    Und – hat’s dir gefallen?«
    Plötzlich hatte er eine Vision von den Soldaten in der Stunde ihres Schicksals. Er sah, wie sie starben, rasch oder auch langsam. Zerstückelte, nicht mehr zu identifizierende Körper. Blind. Verkrüppelt. Wahnsinnig.
    Dann eine andere Vision: er sah alle Soldaten in buntscheckigen Zivilklamotten. Banker, Bauern, Hausfrauen, Arbeiter, Touristen auf den Straßen, Leute in Fabriken, Wohnungen und Pubs, auf den ausgedehnten Ländereien, die Lord Kilgour gehörten, über die völlig zu herrschen es ihm jedoch nicht vergönnt zu sein schien, weit weit weg von hier, in Edinburgh.
    Besser. Viel besser.
    »Damit ist deine Frage doch beantwortet, oder?« dachte er. Er erteilte dem wachhabenden Offizier Befehl, alle Schotts zu schließen und alles startklar zu machen.
     
    Von den Angehörigen des Kults des Ewigen Imperators konnte niemand sagen, wie sie davon erfahren hatten. Aber plötzlich wussten es alle, in Tausenden und Abertausenden von Versammlungshallen auf ebenso vielen Welten.
    Man hatte ihnen eine große Ehre erwiesen.
    Ein Angehöriger des Privatkabinetts hatte sich den Ideen des Wahren Glaubens als nicht abgeneigt erwiesen. Er war nicht nur einer der Regenten, sondern derjenige, der in dem Ruf stand, auch der Intelligenteste zu sein.
    Jetzt war er verschwunden. Es gab keinerlei Erklärung dafür. Kyes war zwar nicht

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