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Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier

Titel: Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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die er uns schickt«, sagte Tess.
    Nora schlug die Decke auf und sprang aus dem Bett. »Aber ich. Es tut mir leid, aber du musst noch einmal eine Reise machen – mit mir.«
    ***
    Es kostete Hakon und seine Familie reichlich Mühe, die Gefangenen daran zu hindern, Karamyschewo und Hallstadt am nächsten Balken aufzuknüpfen. Zu ihrer eigenen Sicherheit hatte er die Soldaten im Gefängnis gelassen. Dass er den beiden Offizieren die Pistolen zurückgegeben hatte, war nur eine Geste guten Willens gewesen. Die beiden hatten gegen die Lagerinsassen, die nun im Besitz aller Waffen waren, keine Chance, und das wussten sie auch. Nach einer drastischen Schilderung der Ereignisse hatten die beiden Männer verstanden, dass Hakon sie als Verbündete gegen die Eskatay wollte. Karamyschewo hatte zwar aus Lorick erfahren, dass die Eskatay die Regierung unterwandert hatten, doch wusste er nichts vom Fall Morvangars.
    Das änderte sich, als Armand mit Hagen Lennart eintraf. Hakon stellte erschrocken fest, dass der Mann, der einst im Dienst von Anders Magnusson im Dezernat für Kapitalverbrechen gearbeitet hatte, sich in den wenigen Wochen verändert hatte. Hagen Lennart hatte einen dunklen Weg gewählt, um seine Kinder zu retten. Und er hatte einen hohen Preis gezahlt. Hakon spürte, welch große Last auf Lennarts Gewissen lag. Als sich ihre Blicke trafen, erschauderte er ob der Kälte, die von Lennart ausging. Hakon begrüßte Armand mit einem Handschlag.
    »Lorick ist gefallen«, sagte der Mann, den Hakon aus seinen Besuchen im Grand Hotel kannte. »Begarell lässt systematisch immer mehr Menschen infizieren. Und er nimmt keine Rücksicht. Wenn nicht ein Wunder geschieht, wird dieses Land untergehen. Und mit ihm unsere Welt.«
    »Ich weiß«, antwortete Hakon. »Wie lange werden Sie hierbleiben?«
    »Wenn es nach mir ginge, so lange wie möglich. Aber ich kann die anderen Gist nicht alleine lassen.«
    Hakon nickte und wünschte Armand alles Gute, bevor dieser einen Sprung machte, um nach Lorick zurückzukehren. Hakon wandte sich nun Hagen Lennart zu.
    »Ich freue mich, Sie wohlauf zu sehen«, sagte Hakon und hoffte, dass diese Worte für Lennart genauso aufrichtig klangen, wie sie gemeint waren. Doch der Mann ignorierte die dargebotene Hand.
    »Wo sind sie?«, fragte Lennart nur. »Wo sind meine Töchter?«
    Hakon konnte sich die Auskunft sparen. Zwei spitze Schreie verkündeten, dass Maura und Melina ihren Vater bereits entdeckt hatten. Mit ausgebreiteten Armen stürzten sie auf ihn zu und rissen ihn fast zu Boden, als sie an ihm hochsprangen.
    »Wenigstens drei Menschen, die heute ihr Glück gefunden haben«, sagte Nadja mit brüchiger Stimme. Auch ihr ging dieses Wiedersehen nahe. »Ein wenig Hoffnung in dieser dunklen Zeit. Davon könnten wir mehr gebrauchen.«
    Hakon wollte antworten, doch er stockte. Im Chor der Gist, der sein Bewusstsein erfüllte, waren zwei neue Stimmen zu hören. Stimmen, mit denen er nicht mehr gerechnet hatte.
    »Hakon?«, fragte Nadja erschrocken. »Was ist? Geht es dir nicht gut?«
    »Doch«, sagte er und lachte befreit. »So gut wie schon lange nicht mehr. Tess und Nora sind zurück. Und sie sind auf dem Weg hierher!«
    ***
    York öffnete die Augen. Es war alles andere als ein angenehmes Erwachen. Ein scharfer, alkoholähnlicher Geruch lag in der Luft. Er konnte weder seine Beine noch seine Arme bewegen. Begarell hatte sie mit Gurten auf einer Liege fixiert, die in der Mitte eines weißen, hell erleuchteten Raumes stand. York wollte den Kopf heben, doch es war unmöglich, denn dieser war in einen Halter eingespannt. Aus den Augenwinkeln konnte York eine Reihe erleuchteter Paneele sehen, vor denen ambrotypische Folien angebracht waren, die einen seltsam durchsichtigen Schädel in vier verschiedenen Ansichten zeigten. Bei allen Aufnahmen war ein Bereich des Gehirns farbig markiert, sodass sich dessen Position innerhalb des Schädels exakt bestimmen ließ. Yorks Herz begann wild zu schlagen, als ihm klar wurde, dass diese Aufnahmen seinen eigenen Kopf zeigten.
    »Ah, du bist wieder bei Bewusstsein!«, sagte eine Stimme hinter ihm. Begarells Kopf schob sich in Yorks Gesichtsfeld. Er trug eine grüne Kappe und einen weißen Mundschutz. »Sehr schön, dann können wir ja beginnen. Weißt du, es ist wichtig, dass du wach bist, wenn ich die Punktion durchführe.«
    York versuchte sich loszureißen, aber er konnte noch nicht einmal den kleinen Finger rühren. Sein Körper war vollkommen gelähmt.
    »Warum

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