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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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Schulkameraden ernüchterte Faye. Stirnrunzelnd sah Finn abwechselnd Tante und Nichte an. »Wer ist Jimmy ?« , fragte er.
    Faye seufzte. »Ein Freund von uns. Er arbeitet mit mir zusammen an der Schulzeitung, und er wird vermisst. Gestern Abend ist er nicht nach Hause gekommen. Niemand weiß, wo er sich aufhält .«
    Finn hielt mit halb zum Mund geführter Gabel inne. »Weiß jemand, wo er zuletzt gesehen wurde ?«
    Faye schüttelte den Kopf. »Nein. Aber er wohnt oben an der Grenze zum Anwesen der Morrows … im Wald .«
    Finn schwieg nachdenklich und lächelte dann. »Jimmy geht es sicher gut. Aber ich kann mich da oben gern umsehen. Den Wald kenn ich inzwischen ziemlich gut .«
    Faye lächelte dankbar. »Das wäre toll. Die Polizei hat anscheinend nichts unternommen .« Sie schüttelte den Kopf. »In letzter Zeit ist es sehr seltsam hier. Normalerweise passiert allerdings rein gar nichts .«
    Finn lächelte … wie oft an diesem Abend. Faye mochte das, so wirkte sein Gesicht weicher. Dann fiel ihr auf, dass sie schon wieder an ihn dachte, und sie blickte auf ihren fast leeren Teller, damit er sie nicht erröten sah.
    »Ich mag es hier « , sagte Finn leise. »Erst war ich skeptisch, aber es ist toll. Ruhig. Die Leute kümmern sich um die Stadt und ihre Nachbarn. Und es ist wunderschön .«
    Als Finn »wunderschön « sagte, sah er Faye offen an, und sie merkte, wie ihr der Atem stockte. Sprach er von ihr? Sie spürte sich knallrot werden, doch diesmal brachte sie es nicht fertig, wegzuschauen.
    Pam räusperte sich und räumte die leeren Teller ab. Auch Finn wurde ein wenig rot, schlug die Augen nieder und stand rasch auf, um ihr zu helfen.
    »Ich meinte den Wald « , fügte er hinzu und klang etwas verwirrt. »Der ist einfach wunderschön .«
    »Oh ja, das stimmt « , pflichtete Faye ihm etwas zu rasch bei. »Du solltest ihn im Sommer sehen, wenn die Blumen blühen … «
    »Nachdem ich ganz allein gekocht habe, könnt ihr zwei euch um den Abwasch kümmern « , verkündete Pam. »Ich lass euch allein und setze mich wieder an meine Bücher .« Sie warf ihrer Nichte ein Grinsen zu, bei dem Faye im Stillen vor Verlegenheit stöhnte. Zumal Finn es gesehen hatte!
    Faye wartete, bis ihre Tante nach unten verschwunden war, ehe sie ihm wieder einen Blick zuzuwerfen wagte. »Tut mir leid « , sagte sie. »Sie ist einfach … «
    »Sie ist toll « , erklärte Finn.
    Faye lächelte. »Das ist sie. Und ich wüsste nicht, was ich ohne sie täte .«
    Sie standen kurz wortlos da, und dann merkte Faye, dass sie sich schon wieder ansahen. Sie raffte sich auf und nahm einen Teller vom Tisch.
    »Also « , sagte sie und suchte nach einem Gesprächsthema, das sie beide nicht noch mehr in Verlegenheit brachte, »du bist Biker … Wie kam es dazu ?«
    Finn drehte den Wasserhahn auf und beugte sich über die Spüle. »Na ja, mein Vater ist immer Motorrad gefahren. Er ist unterwegs, seit ich denken kann .«
    »Und deine Mom ?«
    Finn zuckte mit den Achseln. »Starb, als ich noch sehr klein war. So klein, dass ich mich nicht mal an sie erinnere. Ich habe eine Zeit lang bei einer Tante gewohnt, aber die hatte ihre eigene Familie. Und ich war immer sehr schlecht in der Schule. Darum war es wohl einfach sinnvoll, meinem Vater zu folgen, sobald ich konnte. Da war ich noch sehr jung. Die meisten Biker ziehen nicht so viel herum wie die Black Dogs, aber ich habe es nie anders gekannt. Mir erscheint es normal .«
    »Hat dir die Schule nicht gefallen ?« , fragte Faye, nahm ein Geschirrtuch und stellte sich zum Abtrocknen neben ihn.
    »Ich hab mich dort einfach nie heimisch gefühlt. Mit den Händen bin ich besser als mit dem Kopf .«
    Faye schaute kurz auf seine Hände. Sie waren lang und gebräunt und sahen aus, als hätten sie schon immer hart gearbeitet. Plötzlich erinnerte sie sich daran, wie Finn ihr mit diesen Fingern übers Gesicht gestrichen hatte.
    »He « , sagte er sanft und leise. »Ich wüsste gern, was du denkst .«
    Sie blickte auf. Er war ihr ganz nah und sah sie mit warmen, dunklen Augen an. Ihr Herz wäre diesen Augen am liebsten entgegengesprungen. Heftig errötend, schüttelte sie den Kopf, griff nach dem nächsten Gegenstand und rieb ihn heftig rubbelnd trocken. »Ach, nichts, es ist … au !«
    Finn ließ die Schüssel los, die er gerade abwusch, und griff nach ihrer Rechten, von deren Handfläche ein Tropfen Blut floss. Wonach sie da gegriffen hatte, war ein Messer gewesen. »Ich Idiot « , schimpfte Faye mit sich. »Ich

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