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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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Geschichte von Winter Mill. Wusstest du« , fuhr Pam mit dem ins Unbestimmte gehenden Blick fort, den sie immer bekam, wenn sie von etwas fasziniert war, »dass die ersten Siedler hier Wölfe zähmen wollten? Sie dachten sogar, sie könnten sie zu Haustieren machen. Vermutlich wollten sie sie wie Huskys zur Arbeit abrichten .«
    Bei der Erwähnung von Wölfen lief Faye ein Frösteln über den Rücken. Ob Tante Pam ihre Gedanken gelesen hatte? Warum stellte sie ausgerechnet zu diesem Thema plötzlich Nachforschungen an? Sie zwang sich, mit ruhiger Stimme zu reden, und fragte: »Aber daraus wurde nichts ?«
    »Natürlich nicht « , rief Pam. »Wölfe sind ganz anders als Hunde, viel unabhängiger. Und viel intelligenter. Nicht böse sein, Jerry-Schatz, fügte sie hinzu und sah über die Tischplatte ihren kleinen Jack-Russell-Terrier an. »Nein, sie pflegen ein kompliziertes Gemeinschaftsleben und ähneln darin eher Menschen. Deshalb sind die Eingeborenen ja bei Huskys geblieben. Die lassen sich viel besser handhaben .«
    »Wie ist es ihnen also ergangen? Den Siedlern, die die Wölfe zähmen wollten, meine ich .«
    Pam sah Faye über ihre Brille hinweg an. »Die Tiere haben einige der Leute angegriffen und zerrissen. Es dauerte weitere zehn Jahre, bis die Siedlung hier wieder florierte. Die Menschen waren danach einfach ängstlich .«
    Faye schauderte. »Furchtbar !«
    »Allerdings « , bestätigte ihre Tante.
    Sollte Faye Pam in ihren Verdacht einweihen? Ihre Tante nahm vieles so cool. Doch sie wollte auf keinen Fall verboten bekommen, im Wald zu ermitteln, und genau das würde Pam wahrscheinlich tun, wenn sie erfuhr, dass es dort oben gefährliche Wesen gab.
    »Wie bist du eigentlich auf diese Nachforschungen gekommen ?« , fragte Faye.
    »Ich hatte gestern diese Frau Morrow im Laden « , sagte Pam, und Faye bemerkte erstaunt, dass ihre Tante eine finstere Miene bekam. Es war ungewöhnlich für sie, jemanden nicht zu mögen, erst recht jemanden, den sie kaum kannte.
    »Mercy ?«
    Pam schüttelte seufzend den Kopf. »Sie hat etwas Beunruhigendes. Ich weiß nicht recht, was es ist, aber Jerry spürt es auch. Dass er so auf jemanden losgegangen ist wie auf Mercy Morrow, hab ich noch nie erlebt .«
    »Hast du deshalb das neue Amulett aufgehängt ?« , fragte Faye und meinte den kleinen Wolf über der Ladentür. Ihre Tante begeisterte sich für Volkskunst, ganz besonders für Glücksbringer und Talismane. »Den hab ich noch nie gesehen, glaube ich .«
    Pam lächelte. »Ja, um ehrlich zu sein, ist das einer der Gründe, warum ich begonnen habe, mir über Wölfe Gedanken zu machen. Finn hat ihn mir gegeben. Der junge Biker, von dem ich dir erzählt habe ?«
    Faye spürte sich bei seiner Erwähnung erröten. »Ja « , murmelte sie. »Ja, ich erinnere mich … «
    »Er hat ihn selbst geschnitzt. Anscheinend soll er uns beschützen, aber er hat nicht gesagt, wovor. Ich finde ihn sehr schön und hab ihn darum aufgehängt. Dieser Junge ist wirklich begabt. Er sollte unsere Highschool besuchen, falls er einige Zeit bleibt. Das Amulett hat aber wohl nicht die ganze Stadt beschützt. Sonst wäre das mit dem armen Jimmy nicht passiert .«
    Faye gefror das Blut in den Adern. »Wovon redest du? Was ist mit Jimmy ?«
    Tante Pam sah sie erstaunt an. »Nanu, Faye, weißt du noch gar nichts davon ?«
    Faye schluckte trocken und schüttelte den Kopf.
    »Ich dachte … Es tut mir so leid, Faye! Als du sagtest, du hattest keinen guten Tag, glaubte ich, du meinst das. Jimmy ist gestern Abend nicht von der Schule nach Hause gekommen. Er wird vermisst .«
    Faye schlug die Hand vor den Mund. »Vermisst ?«
    »Ja. Mir ist schleierhaft, wie Mitch Wilson den Fall anzugehen gedenkt. Er hätte den Morgen über in der Schule sein und mit euch allen sprechen sollen, um möglichst viel rauszufinden. Aber du hast ihn nicht mal gesehen ?«
    Faye schüttelte den Kopf. »Nein. Liz weiß auch nichts davon , sie hätte sonst bestimmt was gesagt. Jimmy war heute nicht in der Schule, aber ich dachte, er wäre krank .«
    Tante Pams Miene verdüsterte sich noch mehr. »Die armen Paulsons. Denen ist sicher ganz schlecht vor Sorge .« Sie seufzte schwer. »In dieser Stadt geht etwas sehr Seltsames vor, Faye. Ich weiß nicht, was, aber es ist nichts Gutes .«
    Ein lautes Türklopfen ließ die beiden zusammenzucken.

KAPITEL 27
    Rat mal, wer zum Essen kommt
    W er mag das sein ?« , fragte Pam und sah auf ihre Uhr. »Schon fast halb neun !«
    »Geh nicht hin « , sagte

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