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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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nackter Angst schnürte sich fest um ihren Magen.
    »Da !« , schrie Liz keuchend. »Da! Mein Auto !«
    Als sie den Schlüssel aus der Tasche zog, zitterten ihre Finger so sehr, dass sie ihn nicht ins Schloss bekam. Faye legte ihre Hände beruhigend auf die der Freundin, und gleich darauf konnte Liz die Tür öffnen. Schwer atmend schwangen sie sich in den Wagen. Liz verschloss alle Türen, startete den Motor und gab so viel Gas, dass die Räder im Schnee durchdrehten. Rutschend und schlingernd rasten sie den Weg hinab, so entschlossen abzuhauen, dass ihnen gar nicht in den Sinn kam, vorsichtig zu fahren.
    »Ein Werwolf « , stammelte Liz mit heftig klappernden Zähnen. »Dieses … dieses Ding … ist ein Werwolf .«
    Faye schüttelte den Kopf und wollte leugnen, was sie gesehen hatte, konnte aber keine Worte finden. Sie bebte am ganzen Leib und schloss die Augen, vermochte das Bild von Finns wie Papier zerreißender Haut aber nicht loszuwerden.
    »Was machen wir ?« , flüsterte Liz schroff und entsetzt. »Faye, was sollen wir machen ? Die Polizei können wir nicht rufen. Nach Hause kann ich auch nicht. Dad « , sie schluchzte und holte tief Luft, »Dad gehört auch dazu. Ich weiß nicht, warum, aber es ist so. Ich kann nicht … ich kann unmöglich zurück .«
    Faye nahm ihre Hand und hielt sie fest. So saßen sie ein paar Minuten lang da und versuchten, sich zu beruhigen.
    »Was ist mit Jimmy ?« , fragte Liz plötzlich. »Hat Finn nicht etwas über ihn gesagt ?«
    »Ja « , bestätigte Faye nickend. »Dass er weiß, wo er ist .«
    Liz zog die Hand weg und umklammerte das Lenkrad. »Meinst du, sie haben ihn sich geschnappt? Die da? Finns Bande? Die Biker … oder Werwölfe, wie auch immer? Haben die Jimmy in ihrer Gewalt ?«
    Faye nickte und schloss die Augen. »Vermutlich. Du hattest recht, was Finn angeht, völlig recht … «
    Liz hielt an der Kreuzung, an der es in die Stadt ging. Sie zitterte immer noch, doch als sie redete, war ihre Stimme ruhig. »Wir müssen ihn holen. Wir müssen Jimmy befreien .«
    »Ich weiß nicht … « , begann Faye.
    Liz schaute sie an und blickte nicht länger furchtsam, sondern wirkte entschlossen. »Diesen Ungeheuern werde ich ihn nicht überlassen, Faye. Nur wir beide wissen, was das für Wesen sind. Nur wir können etwas gegen sie tun. Wir müssen ihn retten .«

KAPITEL 34
    Familie
    W eißt du was ?« , murmelte Liz, als sie mit dem Wagen die Straße zur Hütte der Mathesons hochfuhr. »Langsam hab ich es echt satt, nachts in diesem Wald unterwegs zu sein .«
    Faye nickte. »Ich auch .«
    Liz hielt, bevor sie die Zufahrt zur Hütte erreichten, holte Luft und beugte sich übers Lenkrad. Faye sah ihre Freundin mehrmals tief durchatmen. Auch ihr selbst war noch immer eiskalt von dem furchtbaren Schreck. Sie spähte in den Wald, und ihr wurde bei dem Gedanken übel, dass sie nach allem, was sie gesehen hatten, in dieses Dunkel mussten. Plötzlich hatte sie wieder Finns berstende Haut und seine speicheltropfenden Zähne vor Augen. Es schauderte sie.
    »Gut « , sagte Liz. »Meinst du, du kriegst raus, wo das Camp der Biker ist ?«
    »Na ja, ich bin nie dort gewesen, aber es muss hier irgendwo sein. Nach der Party hat Finn mich nicht weit weg von der Hütte der Mathesons aufgelesen, und Jimmys Haus liegt auch an dieser Straße .«
    Liz nickte. »Ich schätze, es gibt nur einen Weg, das rauszufinden .«
    Faye schüttelte den Kopf. »Willst du das wirklich tun ?«
    »Nein « , antwortete Liz ehrlich, »aber wir müssen das machen .«
    Trotz allem lächelte Faye. Liz schien irgendwo einen verborgenen Mutvorrat entdeckt zu haben. Faye überlegte, wie viel das damit zu tun hatte, dass Jimmy in Gefahr war, hielt es aber für besser, diese Frage nicht zu stellen.
    Sie hatten bei Liz einen Zwischenhalt eingelegt, um Taschenlampen und dunkle Jacken mitzunehmen. Das Haus war finster und still gewesen, und nirgendwo hatte Sergeant Wilsons Streifenwagen gestanden. Nun ging Liz in den kalten, verschneiten Wald voraus und richtete die Lampe auf den Boden, um ihnen zu leuchten. Beide redeten beim Gehen kaum ein Wort. Faye dachte noch immer an den Moment, als Finn … als der Wolf sie angesehen hatte. Sie wollte es nicht glauben, doch die Wahrheit ließ sich nicht leugnen: Finn war ein Werwolf und aller Wahrscheinlichkeit nach für die Ereignisse verantwortlich, die über die Stadt hereingebrochen waren.
    Ein Werwolf. In Winter Mill. Es schien unfassbar, und doch hatte Faye es mit eigenen Augen

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