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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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gesehen. Plötzlich erinnerte sie sich daran, dass Tante Pam ihr erzählt hatte, einige der ersten Siedler hier seien von Wölfen zerrissen worden, und es fröstelte sie.
    »Alles okay ?« , flüsterte Liz.
    »Ja « , gab Faye zurück. »Ich versuche nur gerade, das Ganze zu verarbeiten. Das alles kommt mir total irrsinnig vor .«
    »Es ist total irrsinnig !« , erwiderte Liz und schwenkte die Taschenlampe nach rechts und links. »Vielleicht verhält mein Vater sich deshalb ja so seltsam. Vielleicht ist Ballard ein Geheimagent oder so, und sie arbeiten zusammen, um die Biker loszuwerden .«
    Faye schüttelte den Kopf. »Ballard wirkt nicht gerade wie einer von den Guten .«
    Liz zuckte mit den Achseln. »Man muss sich bestimmt richtig schmutziger Methoden bedienen, wenn man Werwölfe bekämpft. Warum sonst würde Dad sich so verhalten ?«
    »Möglich. Aber … «
    Liz blieb stehen, hob die freie Hand und schaltete ihre Taschenlampe aus. Vor ihnen drang schwacher Feuerschein durch den Wald, und die Mädchen hörten Stimmengemurmel.
    Sie schlichen langsam weiter, bis sie das Camp sahen. Aus der Deckung eines schneebedeckten Strauchs beobachteten sie, wie sich die Biker im Lager bewegten. Sie hatten sich eine kleine Lichtung gesucht. Ringsum war das Camp von dichtem Wald umgeben, und wie überall lag Schnee. Doch die Biker hatten ihn zum Großteil weggefegt, ehe sie ihre Zelte aufschlugen, und rings um das Lager Schneewälle aufgehäuft. In der Mitte prasselte ein großes Feuer. Drumherum standen kleine Zelte, die mit zwischen den Bäumen gespannten Planen zusätzlich vor den Elementen geschützt waren. Eine weitere Plane war über die Motorräder gespannt, die am anderen Ende des Lagers standen. Faye zählte fünf Bikes, Finns Maschine war nirgendwo zu sehen.
    Die Klappe des am nächsten beim Feuer errichteten Zelts ging auf, und ein Biker kam heraus. Durch die Öffnung sah Faye eine Gestalt auf einem niedrigen Feldbett liegen.
    »Sieh mal « , flüsterte Liz. »Das ist Jimmy !«
    In eine schwere Wolldecke gehüllt, lag Jimmy reglos und mit geschlossenen Augen da. Selbst von ihrem Beobachtungsort aus sah Faye, dass er nur flach atmete und sehr bleich war.
    »Was sollen wir tun ?« , fragte sie. »Wir können nicht einfach da rein und ihn mitnehmen. Er sieht nicht gut aus … wahrscheinlich kann er gar nicht ohne Hilfe gehen !«
    Liz blickte düster. »Vielleicht könntest du die Biker ablenken? Schließlich bist du ihnen schon mal entkommen. Du könntest, was weiß ich, einen Stein werfen und abhauen. Dann folgen sie dir, und ich geh ins Lager und hol Jimmy da raus .«
    »Ich weiß nicht « , erwiderte Faye, ganz und gar nicht begeistert von dem Gedanken, erneut gejagt zu werden. Vor allem, weil sie nun wusste, wer ihr auf den Fersen war. »Ich hab solche Angst, Liz. Und vielleicht schaffe ich das ja gar nicht. Wir könnten doch warten, bis sie schlafen. «
    »Haben die keinen übermenschlich guten Geruchssinn ?« , wandte Liz ein. »Sie sind doch wie Hunde und wittern unser Kommen. Aber warte mal !« Ihre Miene hellte sich auf. »Das Silber hat Finn richtig verletzt, oder? Sieh mal !« Liz wies auf ihre Ohren, in denen silberne Knöpfchen steckten. »Die kann ich werfen! Die wirken wie … kleine Granaten !«
    Faye schüttelte den Kopf. »Das ist doch lächerlich, Liz. Hat dein Vater dir kein Pfefferspray oder so was mitgegeben ?«
    »Oh .« Liz sah verlegen drein. »Hat er … Du hast recht. Das könnte besser funktionieren .«
    »Meinst du ?«
    »Bestimmt « , sagte eine tiefe Stimme hinter ihnen. »Ihr könntet uns allerdings auch einfach fragen, ob ihr euren Freund besuchen dürft .«
    Beide Mädchen sprangen auf, fuhren herum und standen dem Anführer der Biker – Joe Crowley, dem Vater von Finn – gegenüber. Dann sahen sie weitere Motorradfahrer aus dem Wald auftauchen. Faye sah sich um und stellte fest, dass sie umzingelt waren.
    Liz griff in ihre Tasche. »Bleibt uns vom Leib !« , keuchte sie und wühlte darin. »Ich bin bewaffnet! Ich werde uns verteidigen! Ich hab … ich hab Pfefferspray !« Sie zog etwas hervor und hielt es vor sich: eine Haarbürste. Faye spürte Eiseskälte in sich aufsteigen, als die Männer sich weiter näherten.
    Joe lachte dröhnend, und die anderen stimmten ein. »Meine Liebe, ich weiß, wir sind eine ziemlich zottelige Bande, aber ihr müsst uns mit der Aussicht, uns zu striegeln, nicht gleich zu Tode erschrecken .«
    »Bleibt einfach von uns weg !« , sagte Liz und schluchzte

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