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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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beinahe, während sie weiter nach dem Spray suchte.
    »Aber ihr habt uns aufgesucht « , erklärte Joe. »Dafür muss es doch einen Grund geben .«
    »Jimmy « , stieß Liz hervor. »Ihr habt unseren Freund Jimmy. Was habt ihr ihm angetan ?«
    Der stämmige Biker nahm ihre zitternden Hände und legte ihr den Arm um die Schultern. Dabei sah er Faye an. »Jimmy geht es gut. Er war krank, darum haben wir uns um ihn gekümmert .«
    »Ist er … ? Habt ihr ihn zu einem von euch gemacht ?« , fragte Faye, die endlich ihre Stimme wiedergefunden hatte. »Ist er … ist er ein Werwolf ?«
    Joe lächelte. »Warum seht ihr euch das nicht selbst an ?«
    *
    Jimmy hörte Geräusche, doch sie schienen weit entfernt. Er wandte den Kopf und spürte etwas Weiches im Gesicht. Seine Kehle war trocken, und er bemerkte, dass er am Verdursten war… Ihm war heiß. Er öffnete die Augen und blinzelte, um etwas zu erkennen. Er lag in einem Zelt an einem prasselnden Feuer, und die Flammen loderten schemenhaft durch die Zeltwand. Etwas tauchte auf und blieb schwebend über ihm. Er sah auf und begriff, dass es Liz war. Sie sah besorgt aus … und wunderschön. Jimmy fragte sich, ob er träumte. Er wollte sprechen, ihren Namen sagen, doch sein Mund war so trocken, dass er nur ein Knurren hervorbrachte.
    *
    Liz sprang zurück, als Jimmy knurrte, und schlug die Hände vor den Mund. »Oh mein Gott! Er ist ein Hund! Sie haben ihn in einen von ihnen verwandelt!«
    Joe Crowley lachte rau. »Der braucht nur Wasser. Hol jemand dem Jungen was zu trinken !«
    »Wir wollen nichts mit Ihnen zu tun haben « , sagte Liz ängstlich, aber dreist. »Wir bringen ihn sofort ins Krankenhaus .«
    Joe schüttelte den Kopf und nahm den Becher, den ihm einer der Biker hinhielt. Er ging neben Jimmy in die Hocke, hob mit der einen Hand seinen Kopf, hielt ihm mit der anderen den Becher an die Lippen und half ihm trinken.
    »Langsam, Jimmy « , sagte er. »Stürz es nicht so runter, Junge, sonst verschluckst du dich .«
    Stirnrunzelnd sah Liz Jimmy beim Trinken zu. Er schien keinerlei Angst vor Joe zu haben … und Joe war auch nicht sonderlich beängstigend. Eigentlich war er sogar sehr nett. Das erinnerte sie daran, wie ihr Vater sich um sie gekümmert hatte, wenn sie als kleines Kind krank gewesen war. Tränen kribbelten ihr in den Augen, als sie an ihren Vater dachte. Würde er je wieder so nett sein?
    Joe sah zu Liz hoch und wies mit dem Kopf auf die Decke, die Jimmys Bein verhüllte. »Überzeug dich selbst. Kein Arzt wird wissen, was er dagegen unternehmen soll .«
    Liz zögerte, bevor sie erneut näher trat und die Decke aufschlug. Sie schnappte nach Luft. Die Wunde klaffte offen, große Zahnspuren waren zu sehen, aus denen dunkler Eiter sickerte. Nur mit knapper Not schaffte sie es, sich nicht zu übergeben.
    »Was ist mit ihm passiert ?« , fragte Liz, schluckte die Galle herunter und legte die Decke wieder vorsichtig auf das Bein.
    Joe musterte den Jungen mit finsterem Blick. »Etwas hat ihn gebissen .«
    Liz schnappte nach Luft. »Ihr seid das gewesen! Sie selbst oder einer von Ihren Leuten. Wir … Sie … «
    »Wir waren das nicht « , erwiderte Joe ruhig.
    »Aber Sie sind … «
    »Wir haben das, was ihn angegriffen hat, vertrieben « , sagte der Biker, richtete sich auf und stellte den Becher in Jimmys Reichweite. »Und jetzt versuchen wir, ihm zu helfen .«
    »Er ist krank « , flüsterte Faye. »Sogar sehr krank, wie es aussieht. Wir müssen Hilfe holen. Ich ruf einen Krankenwagen !«
    Auf diese Worte hin versuchte Jimmy, sich aufzusetzen. Liz legte ihm die Hand auf die Schulter, damit er sich wieder beruhigte. »N-nein … nein … « , murmelte er schwach und mit noch immer heiserer Stimme. »D-Das d-dürft ihr nicht … J-Jeder in der Stadt k-kann i-ihr inzwischen g-gehören. Es gibt k-keinen … k-keinen, dem ihr trauen k-könnt … «
    Joe nickte matt. »Er hat recht. Das dürft ihr nicht .«
    »Jimmy ?« , fragte Liz. »Wie meinst du das? Ich verstehe nicht. Ich versteh rein gar nichts. Was willst du damit … «
    Plötzlich raschelte es im Unterholz, und Finn stolperte in den Lichtkreis des Lagerfeuers. Er hatte kein Hemd an und schlotterte vor Kälte. Blaurote Prellungen bedeckten Gesicht und Oberkörper, und Blut floss ihm aus Schnitten an den Armen und im Gesicht. Die Verbrennung an seinem Hals war eine entzündete, offene Wunde. Die Biker liefen ihm entgegen, während er zum Feuer stolperte. Liz sah Ärger über Joe Crowleys Gesicht huschen,

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