Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
Vom Netzwerk:
Ich habe darauf gewartet, dass einer von euch mal einen Fehler begeht und etwas Dummes macht. Und was du auf dem Schulhof getan hast, war saublöd. Damit hast du die Aufmerksamkeit auf dich gezogen. Auf uns alle .«
    Finn hustete. »Was willst du ?« , krächzte er, und das Atmen schien ihm schwerzufallen. »Hör auf mit diesen Spielchen. Ich habe Besseres zu tun .«
    »Ich lasse dir eine Wahl « , sagte Ballard. Bei diesen Worten hatte er sich über Finn gebeugt, und seine Stimme hallte durch die unheimliche Leere der Alten Mühle. »Denn so kann ich großzügig sein und zugleich eine Botschaft senden. Deine Sippe mag uns bisher behindert haben, doch das wird nicht mehr geschehen. Also, Finn … du kannst dich uns anschließen. Oder ich kann dich töten, hier und jetzt. Ich kann dein armseliges kleines Leben ein für alle Mal beenden, weil ich deine Überheblichkeit leid bin .« Ballard richtete sich langsam auf. »Ich gebe dir fünf Minuten, um deine Entscheidung allein und in Ruhe zu treffen. Und wähle das Richtige, sonst ist dein langes Leben ganz plötzlich zu Ende .« Ballard ging weg und lachte dabei grausam. Unter den Augen der Mädchen schob er die riesigen Haupttüren der Mühle auf, trat nach draußen und schloss sie wieder.
    Faye wandte sich an Liz, und das lange Kauern im kalten Schnee ließ ihre Zähne klappern: »Wir müssen Finn da rausholen, und zwar sofort .«
    »Auf eigene Faust dürfen wir das nicht !« , widersprach Liz. »Lass uns zurück in die Stadt fahren und Hilfe holen .«
    »Und wenn Ballard ihn umbringt, bevor wir zurück sind? Egal, wen wir um Hilfe bitten, alle werden nur die Polizei rufen, und du weißt, dass das keine Hilfe bedeutet! Dein Vater ist der einzige Polizist, der gerade Dienst hat, und er hat Finn hergebracht! Komm schon, wir müssen es versuchen !«
    Liz schüttelte den Kopf, ehe sie ratlos mit den Achseln zuckte. »Also gut. Aber wir müssen uns beeilen, Ballard kommt sicher gleich zurück .«
    Faye sah sich das Loch genauer an, durch das sie alles beobachtet hatten. Sie müssten beide durchpassen, wenn sie beim Klettern etwas Schnee wegschoben. Doch hoffentlich lauerten keine rostigen Nägel oder fiese Holzsplitter auf sie. »Ich geh als Erste. Sei einfach vorsichtig .«
    Sie begann, sich durch das Loch zu zwängen, und wand die Schultern, um durch die Öffnung zu passen. Binnen Sekunden stand sie drinnen auf dem Boden. »Los « , wisperte sie der noch immer zögernden Liz zu. »Beeil dich !«
    Ihr Flüstern ließ Finn rüberschauen, und Faye sah, dass er offenkundig erschrocken war, sie hier zu sehen. Sie rannte zu ihm und kniete hinter dem Stuhl nieder, um ihm zu helfen, sich von den Fesseln zu befreien.
    »Faye, du solltest nicht hier sein « , sagte er. »Du musst verschwinden, bevor Ballard zurückkommt! Er ist gefährlich. Bitte, Faye … «
    »Ich geh nicht ohne dich « , sagte sie und kämpfte mit vor Kälte tauben Fingern gegen die festen Knoten. Als sie sich umsah, stellte sie fest, dass auch Liz sich durch das Loch wand. »Schnell! « , rief sie ihr zu. »Hilf mir hier .«
    Sie schafften es, Finns Beine loszubinden, doch die Handfesseln konnten sie nicht lösen.
    »Das machen wir später « , sagte Liz dringlich. »Lasst uns bloß hier verschwinden .«
    Finn warf einen kurzen Blick auf das Loch, durch das sie sich gezwängt hatten. »Da komm ich mit gefesselten Händen nicht durch. Und wenn ich die Arme nicht frei habe, kann ich auch nicht schnell genug rennen .«
    Faye fasste die Mühlentüren ins Auge. Von Ballard war noch keine Spur zu sehen, und welche Alternative blieb ihnen sonst? »Ich brauch was zum Durchschneiden. Hast du ein Taschenmesser ?« , fragte sie Finn, doch er schüttelte den Kopf.
    »Wartet !« , sagte Liz. »Ich hab eins. Jedenfalls so eine Art Taschenmesser .« Sie wühlte in ihrer Tasche und zog einen kleinen silbernen Brieföffner hervor. »Ich denke, eine Seite ist scharf genug .«
    Faye wollte danach greifen, zögerte aber plötzlich und sah mit bleichem Gesicht auf das silberne Messer. Sie kannte es. »Woher hast du den ?«
    Liz zuckte mit den Achseln. »Gefunden, an dem Abend, als wir in den Wald gegangen sind und die Wolfsspuren und so entdeckt haben. Er lag einfach schmutzig im Schnee. Warum ?«
    Faye nahm den Brieföffner und wog ihn in der Hand. »Der gehört meinem Dad « , flüsterte sie. »Er hat ihn immer dabei. Er hat mal meinem Urgroßvater gehört .«
    »Was? Das kann doch nicht sein .«
    »Es ist aber so. Er hat einen

Weitere Kostenlose Bücher