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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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als er auf seinen Sohn zuschritt.
    »Finn? Was ist passiert? Wer hat dir das angetan ?«
    »Ballard « , stieß Finn hervor und sackte zusammen. »Das war Ballard .« Er blickte hoch, und Liz sah ihn zu ihrer Freundin schauen, die neben dem Zelteingang stand. »Faye « , sagte er, »Faye, bist du … «
    Seine Frage ging im Lärm der Biker unter, die sich um ihn sammelten und wild durcheinanderredeten. Alle waren wütend und verlangten zu wissen, was geschehen war.
    »Warum hat er das getan ?« , fragte Joe. »Was wollte er ?«
    Finn schüttelte den Kopf. »Er hat mich vor die Wahl gestellt, ihnen beizutreten oder zu sterben. Diesmal ist es anders, Dad. Diesmal sind wir vielleicht nicht in der Lage, sie aufzuhalten .«
    Joe wandte sich der übrigen Gang zu. »Zieht los und findet ihn! Wir brauchen mehr Informationen. Bringt ihn hier her, aber lebendig .«
    Binnen Sekunden war die Lichtung von furchtbarem Heulen erfüllt. Liz sah ängstlich zu, wie sich draußen alle bis auf Finn und Joe zu verwandeln begannen, was durch die Zeltwand bloß in Umrissen zu sehen war. Faye stolperte rückwärts und kroch ins Zelt, um nur schnell wegzukommen, während überall zerreißende Haut und Zähneknirschen zu hören war.
    Liz schrie und wollte vor dem Anblick fliehen, der sich ihr bot. Sie würden in Fetzen gerissen werden … dessen war sie sich gewiss. Genau wie sie es mit Jimmy versucht hatten. Sie schloss die Augen und schrie und schrie, bis sie etwas ihre Hand streifen spürte. Als sie runterschaute, sah sie, dass Jimmy seine Finger um die ihren geschlungen hatte und sie aus blauen Augen sanft anblickte.
    »Hab k-keine A-Angst « , flüsterte er unter großer Anstrengung. »Es ist g-gut. A-Alles wird g-gut .«
    Die Werwölfe rannten in den Wald, und kaum waren sie verschwunden, herrschte eine seltsam friedliche Atmosphäre auf der Lichtung. Während Joe sich daran machte, Finn zu verarzten, beugte Liz sich tief über Jimmy, der die Augen wieder geschlossen hatte, ihre Hand aber noch immer hielt. Faye kauerte bleich und zitternd neben den beiden.
    »Jimmy « , sagte sie und rüttelte ihn sanft. »Wir müssen gehen, Jimmy. Wir sind hier nicht sicher und müssen weg .«
    »Wenn ihr ihn mitnehmt, stirbt er« , sagte Joe über die Schulter und wischte Finn dabei das Blut von den Wunden.
    »Bleibt uns bloß vom Leib !« , sagte Faye mit bebender Stimme. »Wir kämpfen, wenn es sein muss .«
    Joe sah zu ihr hoch und schüttelte den Kopf. »Wir sind hier nicht die Bösen. Es gibt jemand viel Schlimmeren, wegen dem du dir Sorgen machen solltest, Faye McCarron. Glaub mir .«

KAPITEL 35
    Mitternacht
    L ucas schrak hoch. Es war tiefe Nacht und sein Zimmer eiskalt. Als er sich zitternd aufsetzte, sah er seinen Atem kleine Wölkchen bilden.
    Er schlang sich eine Decke um den Leib und sprang aus dem Bett. Im Haus war es still, nein, nicht einfach still, sondern leer. Tot … wie die finsteren Räume hinter einer unbekannten Tür in einem unbekannten Haus. Ihn schauderte.
    Lucas öffnete die Tür und spähte hinaus. Der Flur verschwand links und rechts in tiefer Schwärze, die nur durch das Licht aus seinem Zimmer ein wenig erhellt wurde. Leise schlüpfte er auf den Korridor.
    Er hatte vermutet, nur sein Zimmer wäre ausgekühlt, doch auch im übrigen Haus war es bitterkalt.
    Lucas ging zur Empore über dem großen Treppenhaus und spürte die Zehen mit jedem Schritt kälter werden. Die Heizung musste ausgefallen sein, vielleicht auch der Strom. Das würde erklären, warum es stockfinster war. Ballard ließ normalerweise in jedem Flur mindestens eine Lampe brennen. Lucas schlich weiter und spürte ein schmerzhaftes Stechen in der Schulter. Der Bluterguss, den er im Kampf mit Finn kassiert hatte. Langsam ließ er den Arm kreisen, um die Muskeln zu lockern.
    Er kam zur Empore, blickte über die Brüstung und sah einen Lichtschimmer aus der halb geöffneten Wohnzimmertür. Vielleicht hatte seine Mutter Ballard angewiesen, ein Feuer zu machen. Sie hatte einen leichten Schlaf, und die Kälte hatte wahrscheinlich auch sie geweckt.
    Lucas war hin- und hergerissen. Ihm gefiel die Vorstellung, jetzt vor einem prasselnden Feuer zu sitzen, doch wenn er dazu im gleichen Zimmer wie seine Mutter und vielleicht auch Ballard sein müsste … Allerdings hatte er schon den ganzen Abend mit ihm reden wollen. Zunächst mal, um zu erfahren, wohin Ballard so rasch gefahren und warum er nicht geblieben war, um sich zu vergewissern, dass er, Lucas, wohlauf war. Und

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