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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss
Autoren: A Moss
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benommen, und ihre Gedanken rasten. »Warte mal … Lucas hat mir ein altes Foto einer Frau gezeigt, die aussah wie ich. Oh Gott. Ob das Eve war ?«
    »Ja. Mercy terrorisierte Eves Dorf. Wir erfuhren von ihrer Ankunft und kamen den Bewohnern zu Hilfe, und ich … « Finn stockte, schloss die Augen und bekam eine so abwesende Miene, als sähe er die Vergangenheit erneut vor sich. »Kaum sah ich sie, traf es mich wie ein Blitz. Ich war damals jung, wirklich jung, und alle sagten, das gebe sich mit der Zeit, doch das hat es nicht getan. Niemals .« Er sah sie an. »Bis jetzt. Bis ich dir begegnet bin .«
    »Was ist aus ihr geworden ?« , fragte Faye leise.
    Finn öffnete die Augen und sah auf die geschlossenen Jalousien der Buchhandlung. »Sie ist gestorben « , antwortete er knapp und mit schmerzerfüllter Stimme. »Bis heute hatte ich gedacht, ich wüsste, wie es geschah, doch jetzt … « Er schüttelte den Kopf und verstummte.
    Faye sah ihn an und spürte Wut in sich aufsteigen.
    »Ach ?« , fragte sie. »Du hast seitdem also immer Ersatz gesucht, ja? Und hast gedacht, ich passe prächtig und kann wieder deine Eve sein? Weil ich aussehe wie sie? Weil ich aus der gleichen Familie stamme ?«
    Finn riss bestürzt den Kopf zu ihr herum. »Natürlich nicht! Faye, wie kannst du so was nur denken ?«
    »Wie denn nicht ?« , fragte Faye verzweifelt. »Ich sehe aus wie sie, Finn! Ich sehe genauso aus, und das ist der einzige Grund, warum du jetzt überhaupt mit mir sprichst !«
    »Nein « , wiederholte Finn. »Spürst du es denn nicht? Es ist wie … wie etwas in deiner Brust, oder? Etwas, das dich an mich bindet, als wären wir durch ein Seil verbunden. Nur dass es stärker ist als ein Seil. Das weiß ich, denn dieses Gefühl war seit vielen Jahren da. Schon immer. Und ich weiß, dass du es spürst, weil ich es auch spüre .« Finn legte die Hand aufs Herz. »Genau hier, nicht wahr? Ich schwöre dir, in dem Moment, als ich dich im Einkaufszentrum sah, hatte ich das Gefühl: Alles kommt ins Lot. Ich spürte dich und konnte dich atmen hören, als gäbe es dort niemanden außer uns .«
    »Und woher weiß ich « , begann Faye und hätte am liebsten geweint, »ob du das für Eve empfindest oder für mich? Sie ist auch immer da, stimmt’s ?«
    Finn fuhr sich durchs Haar und musste die Augen schließen. »Nein. Am Anfang warst du für mich zwar Eve. Du bist ihr in vielem unglaublich ähnlich. In anderem aber gar nicht. Du bist so stark, Faye. Du gehst direkt auf die Dinge los, weichst nicht zurück, passt auf dich auf. Eve war anders. Sie war empfindlich und brauchte mich zu ihrem Schutz. Und ich habe sie nicht beschützt. Ich konnte es nicht. Sie ist mir entglitten wie Wasser, und ich habe sie nicht mal verschwinden sehen .«
    Er trat näher, nahm ihren Arm und zog sie heran, bis seine Stirn ihre berührte. »Du bist meine zweite Chance, Faye « , flüsterte er. »Ich habe Eve einhundertfünfzig Jahre lang geliebt. Einhundertfünfzig Jahre! Doch dich liebe ich zehnmal mehr, und unsere Liebe wird zehnmal länger halten. Der Gedanke, dich zu verlieren … ich muss dafür sorgen, dass du in Sicherheit bist. Das muss ich einfach. Sollte ich dich verlieren und wieder scheitern, würde ich vielleicht nicht mal mehr leben wollen. Bitte geh mit mir fort. Nur wir zwei, Faye. Bitte .«
    Sie schnappte nach Luft, entwand sich seinem Griff und wich zurück. Tränen liefen ihr übers Gesicht. »Das geht nicht !« , sagte sie gequält. »Das kann ich nicht! Ich kann damit nicht umgehen. Ich begreife nichts von alldem … «
    »Das brauchst du auch nicht « , flehte Finn. »Akzeptiere es einfach .«
    »Wie kannst du das sagen ?« Faye schüttelte den Kopf. »Ich kenne dich noch nicht mal !«
    »Doch « , flüsterte er, trat heran, nahm ihr Gesicht in die Hände und stand so nah vor ihr, dass sie sein Herz hämmern spürte. »Doch, Faye. Ich kenne dich seit einer Ewigkeit, ich musste dich nur wiederfinden … « Finn atmete tief und bebend ein. »Sag mir, dass du das nicht auch fühlst, und ich lass dich allein .«
    Faye sah ihn an und wollte sich die Lüge abzwingen, sie fühle nichts, doch sie wusste, dass er in ihren Augen die Wahrheit lesen konnte. Also griff sie nur nach seinen Händen und löste sie von ihrem Gesicht. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und floh in den Laden zurück.
    *
    Finn ging ihr ein kleines Stück nach, blieb auf der Straße stehen und sah sie im Buchladen verschwinden.
    »Du kannst jetzt rauskommen « , sagte er
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