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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss
Autoren: A Moss
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leerem Blick. »Bitte gehen Sie jetzt « , sagte sie ausdruckslos. »Wir wollen nichts kaufen. Verschwinden Sie .«
    »Mom !« , rief Jimmy, als sie die Tür schloss. »Mom, warte … «
    Erschüttert packte Liz ihn am Arm. »Jimmy, hör auf .«
    »Aber … «
    »Jimmy « , wiederholte sie leise, »sie stehen unter Mercys Bann. Es tut mir leid. Wir müssen hier weg .«
    Sie führte ihn zum Motorrad zurück, doch Jimmy konnte nicht fahren. Schweigend standen sie nebeneinander. Liz wusste nicht, was sie tun oder wie sie ihm helfen sollte, seine schmerzerfüllte Miene trieb ihr Tränen in die Augen. Er schien etwas sagen zu wollen, zog Liz dann aber an sich, umklammerte sie fest und weinte.
    *
    Kaum drückte Faye die Tür zur Buchhandlung auf, kam Tante Pam aus dem Hinterzimmer.
    »Faye !« , rief sie. »Wo warst du? Ich hätte die Polizei gerufen, wenn das was bringen würde. Diese Stadt … « Es fröstelte sie. »Ich hab wirklich Angst .«
    Faye umarmte ihre Tante fest. »Entschuldige .«
    »Ich war krank vor Sorge. Winter Mill ist eingeschneit, und anscheinend bin ich der einzige Mensch, der nicht wie eine verlorene Seele herumgeistert. Es ist entsetzlich .«
    »Ich weiß, was vorgeht, Tante Pam « , begann Faye. »Du wirst jetzt ganz schön was zu hören kriegen, aber wir brauchen deine Hilfe .«
    »Wer ist wir ?« , fragte Pam verwirrt. »Faye, was geht hier vor ?«
    »Ich kann alles erklären, aber erst musst du ein paar Leute treffen, ja ?«
    Tante Pam war ganz still geworden und blickte über Fayes Kopf hinweg durchs Schaufenster. Ihre Nichte drehte sich um und sah, dass Joe und Lucas sie beobachteten.
    »Ist das nicht der Anführer der Black Dogs ?« , fragte Pam. »Und der andere ist doch der Sohn dieser Morrow. In was hast du dich da reingeritten ?«
    Ehe Faye antworten konnte, drängte Joe in den Laden und duckte sich, um nicht gegen das Wolfsamulett zu stoßen, das sich noch immer langsam an seinem kleinen Faden drehte. Er lächelte Pam freundlich an und zeigte auf die Figur.
    »Hübsches Totem, Ma’am .«
    Pam lächelte höflich zurück, war aber auf der Hut. »Danke. Das hat mir übrigens einer Ihrer Männer geschenkt .«
    Joe lächelte wissend. »Das dachte ich mir schon. Finn, oder ?« , fragte er und trat tiefer in den Laden, während Lucas die Tür leise hinter ihnen schloss.
    »Richtig. Er ist sehr begabt .«
    Joe nickte. »Allerdings. Und mein Sohn ist er auch. Wussten Sie das ?«
    Faye sah den Argwohn aus Pams Miene schwinden. »Nein. Aber ich war immer der Ansicht, in den Tugenden eines Kindes spiegeln sich die Tugenden seiner Eltern. Und sollte das bei Ihnen der Fall sein, sind Sie mir willkommen .«
    Der Biker nickte, ohne das Wolfsamulett aus den Augen zu lassen. »Wissen Sie, warum Finn Ihnen das gegeben hat ?«
    Pam musterte ihn ernst. »Nein. Aber ich habe es aufgehängt, weil es mir richtig schien .«
    Joe lächelte erneut und gab ihr freundlich die Hand. »Mein Sohn sagt, Sie sind eine kluge Frau. Offenbar hat er recht .«
    »Und Finn ist ein anständiger junger Bursche .«
    Joe nickte. »Ms McCarron, er ist fast zweihundert Jahre alt .«
    Pam musterte ihn kurz und nickte gefasst. »Verstehe .«
    Faye konnte kaum glauben, dass all dies ihre Tante so gar nicht aus dem Konzept brachte. Sie hatte stets um Pams Stärke gewusst, erkannte nun aber, dass vielleicht noch mehr dahintersteckte, als sie angenommen hatte.
    »Ich bin Joe Crowley « , fuhr er fort, »und gekommen, um aufzuhalten, was sich in dieser Stadt abspielt .« Er nickte seinem Begleiter zu. »Lucas hat mir von einem Vorfall hier im Laden erzählt, an dem seine Mutter Mercy beteiligt war. Anscheinend hatte Ihr Schoßhund etwas gegen sie ?«
    »Dann hat also Mercy Morrow etwas damit zu tun ?« Pam nickte ernst. »Sie sollten mir alles erzählen, Joe Crowley .«

KAPITEL 46
    La Belle Dame
    T ante Pam ließ die Schaufensterjalousien herunter, und Faye holte aus dem Hinterzimmer Stühle. Sie setzten sich im Kreis hin, und Joe erzählte seine Geschichte, während Faye die Teile ergänzte, in die sie verwickelt gewesen war, und Lucas das wenige berichtete, was er herausgefunden hatte. Pam hörte zu, nickte mitunter, stellte aber keine Fragen. Mehrmals ertappte Faye sich mit ihren Gedanken bei Finn. Wo er war und was er gerade tat … Joe hatte gesagt, es sei das Beste, ihn von sich aus zurückkehren zu lassen, und sein Sohn müsse seine Wut mit sich selbst abmachen. Doch Faye war besorgt. Falls sich da draußen das Böse herumtrieb,
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