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Morton Rhu - Leben und Werk

Morton Rhu - Leben und Werk

Titel: Morton Rhu - Leben und Werk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Bardola
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Morden um die Rache eines wütenden Mobbingopfers oder spielt die Affäre, die Courtney mit Adam hatte, eine viel größere Rolle als anfangs gedacht? Während die Leser gemeinsam mit Madison über bedrohliche Situationen rätseln, in die die Protagonistin immer häufiger gerät, wird auch die Suche nach den Identitäten von Madisons Cyberstalker und der Bloggerin verstärkt.
    In seinem ersten Cyber-Thriller gelingt es Morton Rhue mit spielerischer Leichtigkeit, moderne Kommunikationstechnologien in die Erzählung mit einzubinden. Die alltägliche virtuelle Realität passt hier zum Plot und muss nicht erst passend gemacht werden.
    Ethan rief Google auf und tippte etwas in die Suchmaske.
    (…)
    Auf dem Bildschirm erschienen die Suchergebnisse – Tausende von Artikeln und Websites, aber auf den ersten Blick war nichts dabei, was uns weiterbrachte.
    »Versuch es doch mal mit ›Lucy Cunningham‹ und ›Nemesis‹ zusammen«, schlug ich vor. Ethan tippte die Wörter ein und klickte auf den Suche-Button. Unter den Ergebnissen fanden sich Seiten, auf denen die Wörter ›Nemesis‹, ›Lucy‹ und ›Cunningham‹ ohne direkten Zusammenhang auftauchten, Dokumente in irgendwelchen Fremdsprachen, PDF -Dateien, Fragmente, die keinen Sinn ergaben. Während Ethan durch die Seite scrollte, entdeckte ich plötzlich etwas.
    »Stopp! Da war was. Geh noch mal zurück!«
    Lucy Cunningham
Heute alle darüber geredet, dass Lucy Cunningham verschwunden ist. Die meisten glauben … nEmEsIs: Jeder bekommt das, was er verdient. Tony2theman: Klar, warum solltest …
http://an-G-kozzt.blogworld.com-13k-
    Auch wenn das Augenmerk in »Wish u were dead« weniger stark auf sozialen Problemstellungen oder moralischen Dilemmata liegt als in Rhues bekannten Romanen, gibt es zahlreiche Szenen, in denen gesellschaftskritische Fragen aufgeworfen werden. Als die Polizei im Zuge der Ermittlungen zu den Entführungsfällen Täterprofile erstellen lässt, macht der engagierte Lehrer Mr Osmond Vorurteilsbildung und Profiling zum Unterrichtsthema.
    »Ganz ehrlich – wie viele von euch sind auf einem Flughafen oder im Flugzeug schon mal nervös geworden, weil euch jemand aufgefallen ist, von dem ihr geglaubt hat, er könne ein Terrorist sein, nur weil er so aussah, als käme er aus dem Nahen Osten? Oder weil ihr nachts eine menschenleere Straße entlanggegangen seid und euch ein schwarzer Jugendlicher entgegenkam?« (…)
    Tyler zuckte mit den Schultern. »(…) Im Übrigen glaube ich, dass diese Profiler mit ihren Einschätzungen oft richtig liegen. Ich habe zum Beispiel viel über Amokläufe an Schulen gelesen und die Täter waren fast immer männliche Einzelgänger.«
    »Gut, aber was ist mit männlichen Einzelgängern, die keine potenziellen Amokläufer sind?«, fragte Mr Osmond. »Oder mit Menschen aus dem Nahen Osten, die keine Terroristen sind? Ist es fair, alle in eine Schublade zu stecken?«
    Ich meldete mich. »Vielleicht liegt genau da das Problem. Profiling funktioniert im Grunde nur im Nachhinein. Wenn der Täter irgendwann gefasst wird, lässt sich vielleicht feststellen, dass er in eine bestimmte Tätergruppe passt. Aber es gibt so viele unterschiedliche Tätergruppen, dass sich eigentlich keine brauchbaren Vorhersagen treffen lassen.«
    Rhue gibt seiner Protagonistin Madison viel Raum zur Reflexion über Menschenkenntnis, Vertrauen und Misstrauen. Darüber hinaus wird die Macht der Medien und die fragwürdige Rolle von Reportern in Kriminalfällen thematisiert, als eine Horde Journalisten die Highschool belagert und Madisons Mutter ihrer Tochter bezüglich des Umgangs mit aufdringlichen Paparazzi rät: »Versteck dein Gesicht und zeig ihnen den Mittelfinger. Schnell!« Auch Kritik am amerikanischen Rechtssystem wird beiläufig eingestreut, wenn es, wie in der Situation des von der Polizei zu Unrecht verdächtigten Ethan, um die Themen Anwaltskosten und Geschworenensystem geht.
    Morton Rhue schreibt seinen ersten Thriller so bildhaft und drehbuchähnlich, dass man unweigerlich glaubt, einen Film vor Augen zu haben, und die Lektüre von »Wish u were dead« zeitweise wie Kino wirkt:
    Der Detective zögerte. »Wir verfolgen verschiedene Spuren« (…)
    Ich blieb am Tisch sitzen und sah zum Fenster hinaus (…)
    Erst Lucys spurloses Verschwinden, dann die unheimlichen Schritte in der Dunkelheit des Jachthafens und jetzt auch noch diese Warnung.
    Von wem stammte sie?
    Das Gesicht, das mir plötzlich vor Augen stand, war das von

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