Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
Vom Netzwerk:
als sich ihm das Etwas in die Haut von Wange und Hand fraß. Entsetzt kratzte er an der gräßlichen Substanz, die sein Fleisch aufzulösen begann. Doch je
    verzweifelter er versuchte, das Zeug fortzuwischen, desto tiefer ätzte es sich in die Haut. Sittik sank auf die Knie, und der Schmerz trieb ihn an den Rand des Wahnsinns. Um sich
    Linderung zu verschaffen, schmierte er Staub und Erde in die Wunde. Aber es nützte nichts.
    Ein weiterer Tropfen traf ihn an der Stirn, und der schreckliche Vorgang begann noch einmal. Den anderen Kazon erging es ebenso, und Sittik begriff, daß die säureartige Flüssigkeit von den Tokath ausging. Sie tropfte aus Drüsen in ihrem Unterleib. Die Männer wälzten sich auf dem Boden hin und her, flehten die Götter an, ihren Qualen ein Ende zu bereiten.
    Diese Gebete sollten erhört werden, aber nicht sofort. Sittik hob den Kopf und sah, wie eins der Geschöpfe auf ihn zuflog. Die Beißzangen bohrten sich ihm in den Bauch, zerrten an seinen Eingeweiden und rissen sie heraus. Die Kiefer des Tokath mahlten, als er zu fressen begann.
    Ein blutroter Schleier bildete sich vor Sittiks Augen. Kosla tanzte kurz darin, als er begriff, daß er die kommende Nacht nicht in ihrer Gesellschaft verbringen würde – für ihn gab es überhaupt keine kommende Nacht mehr. Und das war plötzlich nicht mehr wichtig, denn Sittik sehnte sich nur noch nach der dunklen Schmerzlosigkeit des Todes.
    Trakis’ Finger huschten über die Kontrollen der Konsole.
    Nervosität erfaßte ihn – er fürchtete, daß jemand kam und ihn bei seinen Vorbereitungen überraschte. Mit der
    Kommunikationstechnik an Bord des Kazon-Schiffes kannte er sich nicht besonders gut aus. Die inkompetenten Kazon hatten zwei Systeme miteinander verbunden, die keine vollständige Kompatibilität aufwiesen. Der Grund: Vermutlich waren sie nicht imstande, ein System vollständig zu reparieren. Trakis veränderte die Justierungen und suchte nach einer Frequenz, die es ihm erlaubte, unbemerkt eine Nachricht zu übermitteln. Der Vorgang stellte sich als recht kompliziert heraus.
    Die sezierte Leiche des Gefangenen lag noch immer auf dem Untersuchungstisch. Trakis hatte keine besonderen Merkmale gefunden. Die Kazon hofften, daß sich jene Geschöpfe als Soldaten einsetzen ließen, doch das Gehirn der Tokath schien nicht groß genug zu sein, um Intelligenz zuzulassen. Alles deutete darauf hin, daß sie allein nach ihrem Instinkt handelten –
    wodurch sie zu einem unzuverlässigen und möglicherweise sogar gefährlichen Verbündeten wurden. Genausogut konnte man versuchen, ein Rudel blutrünstiger Raubtiere abzurichten.
    Schließlich entdeckte Trakis eine vielversprechende Frequenz: ein niederenergetisches Subraum-Band, das sich kaum von den Warpkern-Emissionen des Schiffes unterschied. Mit großer Sorgfalt modulierte er die ersten Signale. Er brauchte ein wenig Glück, aber seine Chance, dieses Schiff lebend zu verlassen, waren gerade viel größer geworden.
    »Wir empfangen Kom-Signale, Captain«, sagte Rollins verwirrt.
    Janeway drehte sich um und sah zu ihm auf.
    »Von wem?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Die Signale stammen von dem Kazon
    Raumer, aber es wird ein niederenergetisches Subraum-Band als Trägerfrequenz benutzt. Das ist eine sehr ungewöhnliche Art der Übertragung.«
    »Auf den Schirm.« Sie sah zum Hauptschirm und sah ein von statischen Störungen überlagertes Bild. Die Gestalt ließ sich kaum erkennen, und angesichts des lauten Rauschens konnte sie kein einziges Wort verstehen.
    »Ich versuche, die Interferenzen herauszufiltern«, sagte Rollins.
    Innerhalb weniger Sekunden verbesserten sich die Audiosignale, doch an der schlechten Bildqualität veränderte sich kaum etwas.
    »…versuch, einen Kontakt mit dem Föderationsschiff
    herzustellen. Empfängt jemand diese Nachricht? Ich bin Trakis, ein Trabe-Arzt, der von den Kazon gefangengenommen wurde.
    Ich wiederhole: Ich versuche, einen Kontakt mit dem
    Föderationsschiff…«
    »Hier spricht Captain Janeway von der Voyager. Wir empfangen Ihre Signale.«
    Die Gestalt auf dem Bildschirm seufzte erleichtert. »Captain…
    Es freut mich sehr, von Ihnen zu hören. Ich bitte um Asyl. Für die Kazon-Vistik habe ich keinen Nutzen mehr, und deshalb muß ich bald mit dem Tod rechnen. Können Sie mich an Bord Ihres Schiffes holen, mit jener Technik, die imstande ist, Personen von einem Ort zum anderen zu versetzen?«
    Janeway überlegte rasch und schätzte die Risikofaktoren ein.
    »Unser

Weitere Kostenlose Bücher