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Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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umschwirrt und gestochen hatten.
    Spürten sie, daß der Kampf unmittelbar bevorstand? Sittik hatte das Gefühl, daß alle Kräfte der Natur Zeugen seines epischen Triumphes werden wollten.
    Wo blieben die Föderationsleute? Glaubten sie etwa, er sei dumm genug, seine Leute in die Grube zu schicken? Ungläubig schüttelte Sittik den Kopf und vernahm das leise Klirren der Ziergegenstände im Haar.
    »Kommt zum Vorschein, ihr Leute von der Föderation!« rief er zuversichtlich. »Wenn ihr kapituliert, verspreche ich euch einen schnellen, schmerzlosen Tod.«
    Er lauschte aufmerksam, doch es erklang keine Antwort. Seine Ungeduld wuchs. Der dumme, sture Feind verzögerte den
    Augenblick des Ruhms. Mit einem Nicken forderte er seine Männer auf, in die Grube zu feuern, und sofort entluden sich die Waffen. Strahlbündel zuckten fauchend in die Tiefe.
    Nach einigen Minuten bedeutete Sittik seinen Kriegern, das Feuer einzustellen. Qualm stieg aus der Öffnung im Boden, und Sittik kniff die Augen zusammen, bemühte sich, Einzelheiten in der Grube zu erkennen.
    Schließlich glaubte er, jenseits der Rauchwolken eine
    Bewegung bemerkt zu haben. Es klappte! Er hatte die
    Föderationsleute aus ihren Verstecken gejagt! Heute abend würde er neben dem Maje sitzen und beobachten, wie Kosla vor ihm auf und ab ging, in der Hoffnung, seine Aufmerksamkeit zu wecken.
    Er glaubte bereits, ihre prachtvolle Üppigkeit zu berühren…
    Eine Gestalt kam aus der Grube. Langsam stieg sie auf.
    Sie stieg auf?
    Sittik war verwirrt. Irgend etwas ging nicht mit rechten Dingen zu. Angesichts der dichten Wolken aus Qualm und Staub ließ sich kaum feststellen, was in der Grube geschah, aber die Gestalt erweckte nicht den Eindruck, über die Rampen zu klettern – und Sittik war sicher, daß es für die Föderationsleute keine andere Möglichkeit gab, nach oben zu gelangen. Nein, das Etwas schwebte nach oben. Verfügte die Föderation vielleicht über eine Technik, die es ihren Kriegern erlaubte, wie Insekten oder Vögel zu fliegen? Keiner der ihm bekannten Berichte über die Fremden erwähnte eine solche Möglichkeit.
    Inzwischen zeichneten sich weitere Gestalten in den
    Rauchschwaden ab, und sie alle flogen. Aus der Grube schwebten sie empor, verharrten dann kurz und musterten die Kazon, schienen ihre Streitmacht einzuschätzen.
    Es waren nicht die Leute von der Föderation.
    Es handelte sich vielmehr um große, braune Parasektoiden, jeweils etwa einen halben Meter lang, ausgestattet mit recht gefährlich aussehenden Beißzangen und langen Schnauzen mit vielen spitzen Zähnen. Der Bauch war grün gesprenkelt, und eine zähflüssige Substanz tropfte von ihren Leibern.
    Sittik begriff, daß es sich um Tokath handelte, aber die Bedeutung ihres Erscheinens blieb unklar für ihn. Hatten die Föderationsleute diese Wesen gefunden, um sie nun für ihre Zwecke einzusetzen? Sollten sie ein Ablenkungsmanöver
    durchführen, damit die in der Falle sitzenden Gegner entkommen konnten? Sittik sah sich außerstande, diese Fragen zu
    beantworten, aber er hielt das Erscheinen dieser Geschöpfe nicht für ein gutes Zeichen.
    Die Tokath schienen deutlich auf ihre feindlichen Absichten hinweisen zu wollen, indem sie beunruhigende Geräusche von sich gaben. Es klang nach einer Mischung aus Klicken und Heulen.
    Sittik reagierte automatisch.
    »Feuer«, sagte er, und sofort schossen seine Männer auf die Wesen.
    Energiestrahlen fauchten, und die Tokath stimmten ein
    Kreischen an, das sich wie mit spitzen Dolchen in die
    Trommelfelle der Kazon bohrte. Sie fielen in die Grube zurück, tot oder tödlich verletzt, und ein gräßlicher Geruch breitete sich aus.
    Sittiks Unbehagen verdichtete sich, als immer weitere
    Geschöpfe aus der Grube aufstiegen, die zu einem Friedhof wurde. Das markerschütternde Kreischen dauerte an. Er fragte sich, woher die vielen Tokath kamen.
    Die Kazon feuerten auch weiterhin, aber ganz gleich, wie viele Tokath in die Grube zurückfielen: Neue nahmen sofort ihren Platz ein, stiegen durch wogenden Wolken aus Rauch und Staub.
    Sittik erlitt einen Hustenanfall, als sich seine Lungen gegen die vielen Schmutzpartikel wehrten.
    Die Tokath wurden zu einem großen Schwarm, gegen den die Waffen der Krieger nichts ausrichten konnten. Sittik beobachtete verblüfft, wie Dutzende von ihnen von pulsierenden Schwingen nach oben getragen wurden, über den Rand der Grube hinweg.
    Etwas Feuchtes traf sein Gesicht, und er versuchte es
    fortzuwischen. Dann schrie er,

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