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Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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der Quästorgruppe?«
    Er ruckte, und daraufhin wuchs Kathryns Respekt vor ihm. Die Quästorgruppe war eine illustre Gemeinschaft von Philosophen, die in ihren Thesen die neuesten Aspekte von Wissenschaft und Technik berücksichtigten. Überall in der Föderation nahm man ihre Publikationen mit großem Interesse zur Kenntnis, denn sie boten immer neue Herausforderungen und verblüffende Ideen.
    Kathryn konnte es kaum fassen, daß Hobbes Johnson – der unbeholfene, ›dämliche‹ Hobbes Johnson – zu einer so elitären Gruppe gehörte.
    »Das ist wundervoll, Hobbes. Ich kann mir nichts Besseres für dich vorstellen. Bestimmt zählst du dort zu den jüngsten Mitgliedern.«
    Er lachte und strich sich das zerzauste Haar zurück. »Ja, das stimmt. Nun, ich habe einige Altersgenossen in Curitiba kennengelernt, und es gibt da einen Tennisklub, in dem ich viel Zeit verbringe.«
    »Du spielst noch immer?«
    »So oft wie möglich. Und du?«
    »In letzter Zeit habe ich des öfteren mit Phoebe gespielt. Aber ich breche bald zu einer zweijährigen Mission ins All auf, und dabei werde ich wohl kaum Gelegenheit bekommen, mir mit Tennis die Zeit zu vertreiben.«
    »Vielleicht können wir zusammen spielen, bevor es für dich losgeht.«
    »Ja, gern.« Kathryn zögerte, sah Hobbes an und lächelte.
    »Früher habe ich Tennis gehaßt. Aber aus irgendeinem Grund greife ich immer wieder zum Schläger. Das Tennisspiel ist auf eine Weise befriedigend, die ich als Kind nicht zu schätzen wußte.«
    Eine Stunde lang saßen sie auf der Bank und plauderten zwanglos miteinander, während Petunia vor ihren Füßen lag, im Bauch ein Käsesandwich, und Hundeträume träumte. Sie
    sprachen über ihre Kindheit, über die Ereignisse seit ihrer letzten Begegnung. Schließlich stellte Kathryn fest, daß sie von dem schrecklichen Unglück auf dem Eisplaneten erzählte. Sie beschrieb die Schneelandschaft, das dunkle Meer, den Eisberg –
    insbesondere den Eisberg – und die anderen gräßlichen Bilder, die sich in ihr Gedächtnis eingebrannt hatten. Hobbes legte ihr den Arm um die Schultern, und Kathryn spürte Wärme, die von ihm auf sie überging. Ein Teil der schweren Last schien von ihr zu weichen.
    Sie verabredeten sich zum Tennis am nächsten Tag und standen auf. Kathryn befestigte die Leine an Petunias Halsband, so daß sie während des Heimwegs nicht ausreißen konnte.
    Dann reichte sie Hobbes ein wenig unsicher die Hand. »Ich bin sehr froh über unser Wiedersehen, Hobbes.«
    Er ergriff die dargebotene Hand und lächelte, so ruhig und sanft wie immer. »Ich ebenfalls. Aber du solltest wissen, daß mich inzwischen niemand mehr Hobbes nennt. So lautet mein mittlerer Name, und ich habe beschlossen, zu meinem Vornamen zu
    wechseln.« Er lachte leise. »Wenn ich diese Entscheidung früher getroffen hätte, wäre mir sicher so mancher Spott in Hinsicht auf meinen Namen erspart geblieben.«
    »Meiner Ansicht nach gibt es nichts an ihm auszusetzen. Aber ich nenne dich so, wie du möchtest. Wie lautet dein Vorname?«
    »Mark. Ich heiße Mark Hobbes William Johnson – so steht’s in meiner Geburtsurkunde. Aus irgendeinem Grund wählten meine Eltern als Rufnamen ausgerechnet ›Hobbes‹. ›Mark‹ gefällt mir besser. Ich glaube, dieser Name paßt jetzt besser zu mir.«
    »Na schön – Mark«, sagte Kathryn und lächelte.
    Kapitel 21
    Harry und Kes beobachteten verblüfft, wie Tuvok, Neelix und die anderen Mitglieder der Einsatzgruppe die Kammer betraten. Sie schritten durch leere Luft dort, wo sich eben noch eine feste Wand befunden hatte. Sie war in einem kurzen Schimmern verschwunden, so wie zu jenem Zeitpunkt, als Kim und Kes diesen Ort erreicht hatten.
    Mitgenommen wirkende Männer und Frauen wankten herein.
    »Sir, ich weiß nicht, ob es klug von Ihnen ist, diesen Raum aufzusuchen«, wandte sich Kim an Tuvok, während Neelix sofort zu der Ocampa eilte. »Aus dem offenen Zugang könnte gleich wieder eine Wand werden. Vielleicht sollten wir die gute Gelegenheit nutzen, um den Raum zu verlassen.«
    Tuvok wirkte besorgt, und allein das war erstaunlich genug.
    »Ich glaube nicht, Fähnrich«, erwiderte er. »Wir können nur hoffen, daß diese Kammer eine Art Refugium darstellt.«
    »Haben uns die Kazon gefunden?«
    »Nein. Aber ich fürchte, wir haben eine andere Nemesis geweckt.«
    Der den Abschluß bildende LeFevre taumelte herein und sank zu Boden. Dutzende von Kratzern zeigten sich in seinem Gesicht und an den Armen. »Sie sind direkt hinter

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