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Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Stimme klang ganz ruhig und fast freundlich, als er fragte: »Möchten Sie, daß sich einer Ihrer Ärzte um diese Angelegenheit kümmert?«
    Nimmet errötete. Bei den Kazon gab es keine Heiler –
    zumindest keine, die einem Patienten helfen konnten, anstatt bei ihm noch mehr Schaden anzurichten. Er deutete zu dem
    Gefangenen. »Beeilen Sie sich. Führen Sie alle notwendigen Untersuchungen durch, bevor er erwacht.«
    Trakis wandte sich wieder der Konsole zu und begann mit einem monotonen Vortrag. »Dieses Exemplar ist etwa anderthalb Meter groß und weist die für parasektoide Wesen typische dreigeteilte Körperstruktur auf: Kopf, Torso und Unterleib. Das Außenskelett stellt eine harte Hülle dar. Es gibt zwei verschiedene Flügelpaare: widerstandsfähige Vorderschwingen, vergleichbar mit den Alytronen ähnlicher Spezies, und darunter gefaltete kleinere Hinterschwingen. Das Geschöpf hat zwei Fühler und vier Mandibeln. Beim Kopf läßt sich eine in die Länge gezogene Schnauze mit Beißkiefern feststellen. Hinzu kommen drei Facettenaugen. Der Bauch ist weich und grün mit schwarzen Flecken.
    Das Atmungssystem zeichnet sich durch eine einzigartige Beschaffenheit aus. Ganz offensichtlich ist es dazu bestimmt, Luft aufzunehmen, aber es gibt auch einige Komponenten, die Anpassungen an andere Umweltbedingungen ermöglichen. Im Innern des Körpers zirkuliert eine sehr außergewöhnliche Flüssigkeit, die Ähnlichkeiten mit Lymphflüssigkeit aufweist, in elektrischer und magnetischer Hinsicht jedoch supraleitende Eigenschaften hat.«
    Während Trakis sprach, nahm er zur Kenntnis, daß Nimmet kaum zuhörte. Der Kazon verstand die medizinischen Ausdrücke nicht, interessierte sich auch gar nicht dafür – er fand es abscheulich, sich an Bord dieses Schiffes aufhalten und als Kontrolleur eines Arztes fungieren zu müssen. Trakis lächelte innerlich. Nimmets Gleichgültigkeit bot ihm einen geeigneten Ansatzpunkt; er wollte sie ausnutzen, wenn der richtige Zeitpunkt kam.
    Neelix und seine Gruppe eilten durch den düsteren Wald, doch schon nach kurzer Zeit kamen sie nicht mehr so schnell voran.
    Die Vegetation wurde immer dichter. Dornen kratzten über Gesichter, Hände, Haar und Uniformen. Bald herrschte eine solche Finsternis, daß sie ihre Handlichter einschalten mußten.
    Doch die Dunkelheit schien ihr Leuchten einfach zu
    verschlucken.
    Der Geruch war gräßlich: ranzige Feuchtigkeit, darin ein abscheulicher Gestank, der nur von verfaulendem Fleisch stammen konnte. Neelix erinnerte sich kurz daran, daß sein Tricorder Lebensformen im Dickicht geortet hatte. Rasch verdrängte er diesen Gedanken.
    Sie mußten den Wald durchqueren und Tuvok erreichen, bevor die Kazon zu ihnen aufschlossen. Die Verfolger waren weitaus gefährlich als das, was sich vor ihnen befand.
    Sie drangen tiefer in den Wald vor. Die Pflanzen um sie herum schienen sich noch enger aneinanderzudrängen, und der
    schauderhafte Geruch wurde intensiver.
    »Sind alle da?« fragte Neelix und versuchte, seiner Stimme einen fröhlichen Klang zu geben.
    »Wir sind hier, Mr. Neelix.« Fähnrich Kales Antwort kam vom Ende der Kolonne.
    Neelix drehte sich wieder um und sah etwas, das wie ein unüberwindliches Hindernis wirkte: eine massive Wand aus Büschen, Sträuchern, Bäumen und Dornen. Er leuchtete mit dem Handlicht, suchte zunächst vergeblich nach irgendeiner Lücke.
    Dann entdeckte er am Boden ein Loch, an dessen Rändern er einige abgebrochene Zweige fand – was darauf hindeutete, daß diese Route schon einmal benutzt worden war, vermutlich von irgendwelchen Tieren. Neelix sank auf die Knie und leuchtete in die Öffnung. Offenbar handelte es sich um einen Tunnel, der ein ganzes Stück durchs Dickicht führte, vielleicht sogar bis zur anderen Seite.
    Allerdings… Um ihn zu passieren, mußte man auf dem Bauch kriechen, Zentimeter um Zentimeter, durch eine Dunkelheit, in der hungrige Geschöpfe lauern mochten.
    Der Talaxianer wandte sich an die Gruppe. »Dies scheint der einzige Weg zu sein.«
    Die jungen Leute blickten ohne große Begeisterung zu dem Loch. Niemand von ihnen freute sich darauf, durch den finsteren, stinkenden Tunnel zu kriechen. Alle suchten nach einer Alternative, doch LeFevre beendete ihre Überlegungen mit folgendem Hinweis: »Die Kazon sind jetzt auf der Lichtung.«
    Was bedeutete, daß sie innerhalb weniger Minuten in den Wald vorstoßen würden. Neelix und seinen Begleitern blieb keine Wahl. Sie mußten durch den Tunnel.
    Der Talaxianer

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