Mosaik
abzuwehren. Wer nicht selbst von einer Schlange attackiert wurde, trachtete danach, den Kameraden zu helfen. Sie bemühten sich, auf die Köpfe der Reptilien zu zielen, doch aufgrund ihrer Agilität fiel es sehr schwer, einen Treffer zu erzielen.
Neelix sah, wie sich eine Schlange um Greta Kaie wand, sie auf die Knie sinken ließ. Er wollte zu ihr eilen, spürte jedoch einen jähen Druck am Fußknöchel. Als er den Blick senkte, bemerkte er ein um sein Bein gewickeltes Reptil – der röhrenförmige Kopf wandte sich ihm entgegen. Er feuerte blindlings, verfehlte das Ziel jedoch und spürte, wie der Schlangenleib stärkeren Druck ausübte. Praktisch sofort wurde das Bein taub. Er hielt nach dem Schädel des Wesens Ausschau, der hin und her schwang, visierte ihn an, feuerte erneut… Der Strahl trennte den Kopf vom Rest des Körpers, und sofort ließ der Druck am Bein nach.
Der Talaxianer wandte sich Greta zu, deren Gesicht bereits blau anlief. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Vergeblich suchte er nach dem Kopf der Schlange und beschloß dann, nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Er richtete den Phaser auf den gefleckten Leib und drückte ab.
Die Schlange explodierte regelrecht.
Gewebefragmente und Flüssigkeit spritzten Neelix entgegen, der sich mit erhobenen Händen davor zu schützen versuchte.
Einige Knochensplitter klebten im Gesicht und an den Haaren fest, doch viel wichtiger war: Es drohte Kaie keine Gefahr mehr.
Sie atmete wieder, wenn auch flach und mühsam. Ein leises Stöhnen wies den Talaxianer darauf hin, daß unter dem Druck der Schlange vielleicht einige Rippen nachgegeben hatten.
Er sah sich um und stellte fest, daß die Situation unter Kontrolle zu sein schien. Schlangen lagen reglos oder zuckend auf dem Boden, und alle Mitglieder der Gruppe standen. Einige
schnauften halb zusammengekrümmt; andere beobachteten
mißtrauisch die Reptilien auf dem Boden und suchten in den Bäumen nach weiteren Angreifern.
Eigentlich handelte es sich gar nicht um Schlangen. An den dunklen Körpern bemerkte Neelix einige kleine, beinartige Gliedmaßen, die wahrscheinlich zur Fortbewegung auf dem Boden dienten und den Geschöpfen einen besseren Griff
ermöglichten, wenn sie Beute umklammerten. Die langen
Schnauzen konnten weit aufgerissen werden, um auch größere Opfer zu verschlingen.
Neelix konnte sich kaum häßlichere Wesen vorstellen. Er schauderte einmal mehr, dankbar für die sehr leistungsfähigen Starfleet-Phaser. Seine eigene Waffe hätte sich vielleicht als nicht so wirkungsvoll erwiesen.
Er bedeutete einem Fähnrich, Greta zu helfen. Gemeinsam stützten sie die junge Frau und führten sie zum Licht am Ende des langen Durchgangs. Es schien Sicherheit zu verheißen.
Tuvok nahm eine neuerliche Sondierung mit dem Tricorder vor: Neelix und seine Gruppe näherten sich. Die Kazon befanden sich hinter ihnen und blieben in Bewegung. Der Vulkanier hielt es für angebracht, so schnell wie möglich Deckung zu finden.
Er drehte sich zu seinen Begleitern um, die nach etwas suchten, das Schutz vor den Kazon gewährte. In dieser Hinsicht wirkte die Landschaft nicht vielversprechend. Es gab keine Anhöhen, die sich leicht verteidigen ließen, und Versteckmöglichkeiten existierten nur in dem Wald, durch den Neelix kam. Tuvok hielt nichts davon, in offenem Gelände mit den Kazon konfrontiert zu werden, doch darauf schien alles hinauszulaufen.
Er wandte sich an Fähnrich Kim, der aufmerksam den Boden scannte. Der junge Mann hatte nach einem Muster Ausschau gehalten, das nur aus der Luft erkennbar war und auf eine verborgene Grabstätte hinwies. Kurz vor dem Eintreffen der Kazon hatte er geglaubt, ein solches Muster identifiziert zu haben. Doch die Suche danach wurde unterbrochen, als sich herausstellte, daß Gefahr von den Neuankömmlingen drohte. Jetzt galten ihre Sondierungen eventuellen Höhlen, in denen sie Zuflucht finden konnten.
»Lieutenant Tuvok!« platzte es aufgeregt aus Kim heraus. »Ich habe etwas gefunden!«
Der Fähnrich stand etwa fünfzig Meter entfernt und winkte dem Vulkanier zu.
Dann verschwand er plötzlich.
Tuvok lief sofort los und eilte durchs Gestrüpp. Als die Entfernung zu der Stelle schrumpfte, an der sich Kim scheinbar in Luft aufgelöst hatte, hörte er erneut die Stimme des jungen Fähnrichs.
»Dies ist sie, Lieutenant – ich bin ganz sicher!«
Tuvok näherte sich und sah, daß sich ein Teil des Bodens nach unten gesenkt hatte. Es handelte sich dabei offensichtlich um eine
Weitere Kostenlose Bücher