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Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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atmete tief durch und gab sich optimistisch. »Ich glaube, dies bringt uns bis zur anderen Seite.« Er lächelte zuversichtlich, streckte sich dann auf dem Boden aus und kroch in die dunkle Öffnung, die vielleicht Sicherheit versprach – oder auch nicht.
    Nur einige Sekunden später bedauerte er seine Entscheidung. Es wäre besser gewesen, sich auf einen Kampf gegen die Kazon vorzubereiten, anstatt wie Insekten durch diesen Tunnel zu kriechen. Dornenzweige zerrten an seinem Haar, und er konnte nicht einmal einen halben Meter weit sehen. Es war feucht und heiß in der kleinen Passage. Dampf stieg von der verrottenden Masse auf, die einen schleimigen Matsch auf dem Boden bildete, und der Gestank wurde schier unerträglich. Neelix dachte an Kes, an die zarte Schönheit der Ocampa und ihre sanften, zärtlichen Berührungen – auf diese Weise gelang es ihm, sich ein wenig von der gräßlichen Umgebung abzulenken.
    Er stützte sich mit der einen Hand ab, und sie geriet in einen Haufen, der aus Fell, Knochen und einer weichen, gelatinösen Masse bestand. Neelix verzichtete darauf, sich zu fragen, was das Etwas einst gewesen sein mochte. Er hörte, wie ihm die anderen folgten, seiner Führung vertrauten.
    Kurz darauf vernahm er ein leises Kratzen, wie von einem schweren Seil, das langsam über den Boden gezogen wurde.
    Rasch drehte er sich auf die Seite und leuchtete in die entsprechende Richtung. Für einen Sekundenbruchteil glaubte er, Schlitzaugen zu erkennen, doch sie verschwanden sofort wieder in der Dunkelheit.
    Trotz der Hitze schauderte Neelix und kroch schneller durch die Finsternis.
    Nach einer Weile wurde der Tunnel breiter, und bald konnte der Talaxianer kriechen, ohne daß ihm immer wieder Dornen über die Hände und das Gesicht kratzten. Außerdem sank die Temperatur ein wenig. Nach einigen weiteren Metern hob Neelix den Kopf, um den Weg dann auf Händen und Knien fortzusetzen und
    schließlich ganz aufzustehen. Der Tunnel verwandelte sich hier in einen breiten, vom Grün überdachten Durchgang, der viel Platz bot.
    Auch die anderen Mitglieder der Gruppe erhoben sich
    schnaufend und dankbar. Als alle den Tunnel verlassen hatten, hob Neelix seinen Phaser. »Kaie, Le-Fevre, Hutchinson – richten Sie Ihre Waffen auf das Dickicht. Es soll den Kazon ein wenig schwerer fallen, uns zu folgen.«
    Phaserstrahlen versiegelten den Tunnel durch das Dickicht.
    Neelix lächelte, als er sich die durch den Gestank kriechenden Kazon vorstellte: Für sie endete die enge Passage nun mitten im undurchdringlichen Pflanzengewirr.
    Einen knappen Kilometer weiter vorn sahen sie ein wenig Sonnenlicht – das Ende des Waldes. Jenseits davon wartete Tuvoks Gruppe, von der sie jetzt nur noch wenige Minuten trennten.
    Neelix winkte und setzte sich in Bewegung, gefolgt von den anderen. Sie schritten dem matten Glühen des Sonnenscheins entgegen.
    Dann fiel plötzlich etwas auf sie herab.
    Neelix spürte, wie sich hinter ihm etwas aus dem Blätterdach löste und fiel, seinen Hinterkopf streifte und dann auf dem Boden landete. Verwirrt drehte er sich um und sah, wie sich ein dunkler Schlangenleib um LeFevres Schultern schloß. Der junge Mann schnappte erschrocken nach Luft und gab dann einen erstickten Schrei von sich. Bevor Neelix etwas unternehmen konnte, fielen weitere Geschöpfe von den Bäumen. Sie zischten und fauchten, schufen damit eine Geräuschkulisse, die bei den Angegriffenen noch mehr Entsetzen verursachte.
    Und dann der Geruch… Der schreckliche Verwesungsgestank, den sie die ganze Zeit über wahrgenommen hatten, ging von diesen Wesen aus. Schleimige Flüssigkeit quoll aus ihren langen, röhrenförmigen Schnauzen, ein Miasma des Todes und des Zerfalls. Neelix hob den Phaser, fürchtete jedoch, LeFevres Kopf zu treffen. Der junge Mann stöhnte schmerzerfüllt – die Schlange versuchte offenbar, ihm den Brustkorb zu zerquetschen.
    Der Kopf des Wesens schwang herum, und es starrte Neelix aus glitzernden, uralt wirkenden Augen an. Der Talaxianer nutzte die gute Gelegenheit, zielte und betätigte den Auslöser.
    Ein Strahlblitz traf den Schädel des Reptils, dessen Leib sofort erschlaffte und sich vom Körper des Menschen löste. LeFevre keuchte, befreite sich ganz aus der Umklammerung und stieß den Kadaver beiseite.
    Die übrigen Mitglieder der Gruppe waren in einen ähnlichen Kampf verwickelt. In der Düsternis fand ein verzweifelter, tödlicher Tanz statt, als die Besatzungsmitglieder der Voyager versuchten, die Angreifer

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