Mosaik
falltürartige kreisförmige Konstruktion: Dreieckige Segmente des Kreises führten wie Rampen nach unten, und eine dieser Rampen schritt Tuvok ab. Unten erwartete ihn Kim. Er stand in der Mitte einer großen unterirdischen Kammer.
»Dies dürfte die Grabstätte sein, nach der wir suchten. Hier können wir uns vor den Kazon verstecken.«
»In der Tat, Mr. Kim. Ich hole die anderen.«
Der Vulkanier kehrte nach oben zurück und klopfte auf seinen Insignienkommunikator. »Tuvok an alle. Gruppieren Sie sich neu.«
Er sah, wie Neelix und sein Team aus dem Wald kamen.
Offenbar gab es Verletzte bei ihnen, was auch Kes bemerkte – sie hastete der Gruppe mit ihrer Medotasche entgegen. Der
Talaxianer und seine Begleiter wirkten seltsam. Tuvok bemerkte zerzaustes Haar, darin Reste von Blättern und kleinen Zweigen, schmutzige Uniformen und blutige Gesichter. Einige Männer und Frauen hinkten. Fähnrich Kaie wurde von Neelix und LeFevre getragen. Alles deutete darauf hin, daß es zu einem Kampf gekommen war.
»Hier entlang, Mr. Neelix. Wir haben einen Ort gefunden, der Schutz bietet.«
Der Talaxianer lächelte schief und führte seine Gruppe dem Vulkanier entgegen. Kes richtete einen medizinischen Tricorder auf Kaie und untersuchte sie.
»Wir haben einiges hinter uns, Mr. Vulkanier«, sagte Neelix.
»Sie wollen bestimmt alle Einzelheiten erfahren – natürlich erst, wenn wir in Sicherheit sind.«
»Ja.« Tuvok freute sich nicht gerade auf eine von Neelix’
endlosen Schilderungen. Der Talaxianer schien aus irgendeinem Grund zu glauben, er lege Wert auf eine exakte Beschreibung selbst der unwichtigsten Details. Seine Langatmigkeit stellte selbst die vulkanische Geduld auf eine harte Probe.
Tuvok vergewisserte sich, daß alle Mitglieder der Einsatzgruppe die unterirdische Kammer erreicht hatten, näherte sich dann Kim, der die Felswand des Gewölbes betrachtete.
»Es muß hier irgendwo einen Kontrollmechanismus geben, mit dem sich der Zugang schließen läßt. Die Vorrichtung an der Oberfläche reagiert auf Druck. Sie verbarg sich im Gestein, und ich fand sie aufgrund einer gravimetrischen Signatur, die sich von der Umgebung unterschied.«
Kim richtete den Tricorder auf verschiedene Stellen der Wand und behielt dabei das Display im Auge.
»Seltsam«, sagte er. »Ich kann nicht feststellen, woraus die Wand besteht. Es sieht nach gewöhnlichem Gestein aus, aber die Sensoren registrieren auch organische Komponenten.«
»Im Delta-Quadranten existieren viele Substanzen, die der Föderationswissenschaft unbekannt sind«, entgegnete Tuvok.
»Was auch immer es sein mag: Ich hoffe, das fremde Material ist hart und stabil genug, um die Kazon von uns fernzuhalten.«
»Hoffen wir vor allem, daß die Kazon nicht den Mechanismus finden, der die Grabkammer öffnet.«
Einige Männer und Frauen schritten umher, erforschten die neue Umgebung. Neelix’ Gruppe hingegen hatte erschöpft Platz genommen, und Kes kümmerte sich um die Verletzten.
»Aha«, sagte Kim und nickte zufrieden. »Bitte treten Sie zurück, Sie alle. Ich glaube, ich habe die Vorrichtung gefunden.«
Er drückte die Hand auf eine ganz bestimmte Stelle an der Wand, und eine Sekunde später zischte Luft. Die Rampen glitten stumm nach oben und vereinten sich perfekt zu einer Decke, die das Sonnenlicht fernhielt.
Es wurde stockfinster in der unterirdischen Kammer.
Handlichter strahlten durch die Finsternis, und Tuvok entdeckte Magnesiumkarbonat, das er mit dem Phaser entzündete – auf diese Weise bekamen sie Licht und Wärme. Andere folgten seinem Beispiel. Es dauerte nicht lange, bis die Finsternis aus der Kammer wich und ein warmes Glühen die Schatten
zurückdrängte.
Eine veränderte Atmosphäre entstand, und Tuvok hoffte, daß sie die Mitglieder der Einsatzgruppe beruhigte. Sie waren vorerst in Sicherheit – falls man in diesem Zusammenhang wirklich von Sicherheit sprechen konnte. Immerhin befanden sie sich in der geheimnisvollen Grabkammer eines unbekannten Volkes, auf einem fremden Planeten, achtundsechzigtausend Lichtjahre von zu Hause entfernt.
Und hier warteten sie auf die Kazon.
Kapitel 8
Der Boden war hart und felsig. Kathryn spürte einen spitzen Stein am Bein, als sie sich auf dem Bauch ausstreckte und über den Rand des Steinbruchs hinweg zu den Badenden tief unten blickte.
Die Sonne stand hoch am Himmel, aber im Gegensatz zu den Sommern ihrer terranischen Heimat wurde es auf dem Mars nie richtig heiß.
Sie drehte den Kopf und sah zu
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