Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
Vom Netzwerk:
gedauert, das Labyrinth aus kilometerlangen Korridoren zu untersuchen.
    Doch genau darauf schien es sich zu beschränken: auf
    Korridore, deren Wände alle aus der gleichen sonderbaren Substanz mit den organischen Komponenten bestanden. So oft und genau sie auch mit den Tricordern sondierten: Nirgends schien es Kammern zu geben. Sie fanden auch keine Leichen, Skelette, Zeichnungen oder Artefakte. Es fehlten all jene Dinge, die man in der Grabstätte erwarten durfte.
    Nachdem Kim und Kes eine halbe Stunde lang gesucht hatten, wandte sich der junge Fähnrich enttäuscht an seine Begleiterin.
    »Ich verstehe das nicht. Die Fremden gaben sich große Mühe, diese Anlage zu verbergen. Sie muß ihnen sehr wichtig gewesen sein. Doch sie enthält nichts.«
    »Bestimmt gibt es hier etwas. Wir haben es nur noch nicht gefunden.«
    »Die Tricorder bieten uns nicht den geringsten Hinweis.« Kim drehte sich im Kreis, behielt dabei das Display des Ortungsgeräts im Auge. »Nur Gestein und noch mehr Gestein. Wenn man diese Substanz so nennen kann. Man könnte sie für gewöhnlichen Fels halten, aber sie hat eindeutig eine organometallische
    Komponente.«
    Er riß die Augen auf, als ihm der Tricorder plötzlich noch etwas anderes zeigte. »Reagiert Ihr Gerät ebenfalls darauf, Kes? Erfaßt es etwas über uns?«
    Kes richtete ihren Tricorder in die gleiche Richtung, und Falten bildeten sich auf ihrer Stirn. Sie nickte ernst. »Kazon.«
    Die in den Anzeigefeldern dargestellten Biodaten waren eindeutig: Es handelte sich tatsächlich um Kazon. Mehrere von ihnen gingen über den Boden, der die Decke der unterirdischen Tunnels bildete. Sie konnten nichts hören: Das Felsgestein über ihnen war einen halben Meter dick, und weiter oben sorgte Gras für zusätzliche Isolierung. Vermutlich empfingen auch die Kazon keine akustischen Signale. Trotzdem flüsterten sie. »Kim an Tuvok.«
    »Ich höre, Fähnrich.«
    »Wir haben mehrere Kazon über uns geortet.«
    »Bestätigung. Unsere Geräte erfassen sie ebenfalls. Für alle Teams wird Bereitschaft angeordnet. Was Sie betrifft… Sie brauchen nicht zurückzukehren. Wir sollten ausschwärmen, damit es den Kazon schwerer fällt, uns zu orten.«
    »Ja, Sir.« Kim sah zu Kes, die noch immer aufmerksam das Display ihres Tricorders betrachtete.
    »Wenn wir die Kazon orten, müßten sie umgekehrt ebenfalls dazu in der Lage sein.«
    »Vielleicht ist das auch der Fall. Aber es dürfte ihnen sehr schwer fallen, einen Weg hierher zu finden. Ich habe den Mechanismus entdeckt, weil ich das Muster auf dem Boden erkannte. Doch die Kazon verfolgen uns nur. Sie haben nicht die gleichen Überlegungen angestellt wie ich. Für sie präsentiert sich die Situation folgendermaßen: Wir befanden uns auf der Oberfläche des Planeten, und jetzt ist das nicht mehr der Fall. Ich bezweifle, daß sie herausfinden, wie wir an diesen Ort gelangt sind.«
    »Hoffentlich haben Sie recht.«
    »Ich schlage vor, wir setzen den Weg fort. Ich würde gern feststellen, was es mit diesem Labyrinth auf sich hat.«
    Kes nickte, und daraufhin schritten sie wieder durch den Korridor. Sie nahmen ständig Sondierungen vor, und der Schein ihrer Handlichter schnitt durch eine Dunkelheit, die so lange unberührt geblieben war.
    Während der nächsten fünfzehn Minuten wanderten sie durch Tunnel, und mit Hilfe der Tricorder zeichneten sie ihren Weg auf.
    Ohne jene Karte wären sie vielleicht gar nicht imstande gewesen, zu den anderen zurückzukehren.
    Sie suchten die Wände, den Boden und die Decke ab, ohne irgendein Zeichen zu finden. Überall sahen sie nur den seltsamen Fels, der eigentlich gar kein richtiger Fels war.
    Die Rätsel der unterirdischen Anlage blieben ungelöst.
    »Ich bin mit meinem Latein am Ende«, sagte Harry Kim
    schließlich. »Diese langen Gänge scheinen überhaupt keinem Zweck zu dienen. Haben Sie eine Ahnung, wie lange es gedauert hat, diese Korridore anzulegen?«
    »Wer auch immer der Baumeister ist: Er hatte viel Geduld.
    Daran sollten Sie sich ein Beispiel nehmen.«
    Kim warf der Ocampa einen kurzen Blick zu und lächelte. Kes war sanft und bescheiden, doch hinter ihren äußeren Zartheit verbargen sich ein eiserner Wille und ein manchmal geradezu verblüffender Einblick in das Denken und Empfinden anderer Personen. Sie verfügte über gewisse mentale Fähigkeiten – über die sie selbst nicht genau Bescheid wußte –, aber ganz abgesehen davon verstand sie es, sofort zum Kern einer Sache vorzustoßen.
    »Da haben Sie

Weitere Kostenlose Bücher