Mosaik
glühten nicht mehr; Displays erloschen. Nur einige wenige Notlichter blieben aktiv. Eine geisterhafte Atmosphäre entstand.
Jetzt waren fast alle Systeme deaktiviert, abgesehen von der Lebenserhaltung und den passiven Sensoren. Angesichts des drastisch reduzierten energetischen Niveaus konnte die Voyager kaum noch entdeckt werden.
Janeway hoffte, daß die Kazon dort draußen im Nebel
irgendwann der Jagd überdrüssig wurden und verschwanden.
Jal Sittik stand mitten in einem dichten Wald und versuchte, seine Verwirrung vor den anderen Männern zu verbergen. Es erwies sich als erstaunlich schwer, die Föderationsleute zu fassen.
Zuerst verschwanden sie in einem Dickicht, das sich als praktisch undurchdringlich erwies. Kurze Zeit später kamen sie auf der anderen Seite wieder zum Vorschein – die Ortungsgeräte wiesen ganz deutlich darauf hin.
Inzwischen hätte Sittiks Gruppe längst zu ihnen aufschließen sollen. Doch seltsamerweise war weit und breit nichts von ihnen zu sehen. Mehr noch: Die Biosensoren zeigten ihre Präsenz nicht mehr an.
Sittik stemmte erneut die Hände in die Hüften, nahm damit eine Haltung an, die Zuversicht ausstrahlen und seine Männer beruhigen sollte, während er eine Entscheidung zu treffen versuchte.
Verärgert stellte er fest, daß sich Jal Miskk näherte.
Miskks Haarschmuck war fast ebenso beeindruckend wie der Sittiks, was ihn mit Zorn erfüllte. Er argwöhnte, daß sich Miskk Behrni-Steine ins Haar band, die er gar nicht verdiente. Sittik lehnte es strikt ab, sich auf das Niveau eines derartigen Betrugs hinabzubegeben. Wut zitterte bei der Vorstellung in ihm, daß andere Leute glauben mochten, Miskk könnte ebensoviel
Geschick wie er in Anspruch nehmen.
Miskk richtete einen Blick auf ihn, der zweifellos eine Herausforderung darstellte. »Nun?« fragte er. »Wo sind sie?«
Sittik musterte ihn streng und ließ seine Brust anschwellen, um den anderen Kazon einzuschüchtern. »Soll das heißen, Sie wissen es nicht?« erwiderte er scharf.
Miskk kniff die Augen zusammen, und die beiden Männer
starrten sich an. Die Spannung der Feindschaft schien sich zwischen ihnen zu verdichten und nach einer Möglichkeit zu suchen, sich zu entladen. Sittik mochte diese stummen Duelle, denn es gab kaum jemanden, der seinem Blick länger als für einige wenige Sekunden standhalten konnte.
Es dauerte nicht lange, bis Miskk den Kopf zur Seite drehte und den Blickkontakt damit unterbrach. Sittik jubelte innerlich und genoß den Sieg. Er liebte es, zu erobern und zu triumphieren. Und dann der Lohn. Wenn er als Sieger zur Kolonie zurückkehrte, lagen ihm bestimmt die schönsten Frauen zu Füßen.
Er richtete den Biosensor auf den Horizont, streckte den Arm dazu ganz aus – eine Geste der Macht. Seine Leute würden Kraft und Zuversicht darin erkennen, zu dem Schluß gelangen, daß die gegenwärtigen Schwierigkeiten nur ein kleines, leicht zu überwindendes Hindernis auf dem Weg zum Sieg darstellten.
Sittik deutete auf eine Stelle, die etwa einen halben Kilometer entfernt war. Dort wuchsen Bäume mit seltsamen roten Früchten.
»Sie haben sich erneut in dem Dickicht versteckt«, sagte er.
»Ihre Gruppe soll sie heraustreiben.«
»Wenn die Föderationsleute so nahe sind – warum werden sie dann nicht von unseren Biosensoren erfaßt?«
»Ich habe Lebensformen in dem Wald festgestellt«, erwiderte Sittik. »Halten Sie sich an Ihre Anweisungen.«
»Ich glaube nicht, daß es sich bei den Lebensformen um die Leute von der Föderation handelt…«
»Ich leite diese Mission, Miskk. Gehorchen Sie meinen
Befehlen, oder Sie verbringen die nächsten beiden Wochen in Ketten.«
Voller Genugtuung beobachtete Sittik, wie sich Miskks Gesicht verfärbte. Er setzte zu einer Antwort an, schluckte sie dann aber hinunter. Nach einem knappen Nicken bedeutete er seinen Männern, in Richtung des Dickichts vorzurücken.
Sittik hob erneut den Arm, um die Sondierungen fortzusetzen und herauszufinden, wo sich die Föderationsgruppe tatsächlich befand.
Das Gefühl der Enttäuschung kratzte an Harry Kims
Selbstbewußtsein, obwohl er wußte: Seine gegenwärtigen Aktivitäten waren immer noch besser, als einfach herumzusitzen und auf die Kazon zu warten.
Tuvok hatte die Gruppe in kleinere Teams aufgeteilt, und im Anschluß daran brach Kim mit Kes auf, um die unterirdische Anlage zu erforschen. Sie erwies sich als sehr groß, bot bisher nur Rätsel und keine Erkenntnisse. Es hätte Tage und vielleicht sogar Wochen
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