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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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aussahen, als habe ein Geist sie getippt. Professor! Was gibt's? Ich brauche einen Zugang zum Netz von GeneDyne, tippte Levine.
    Die Antwort kam sofort. Kein Problem. Was wollen Sie denn heute wissen? Die Telefonnummern aller leitenden Angestellten? Personalakten? Die Highscorelisten von den Leuten, die auf dem Computer der Poststelle Doom spielen? Ich brauche eine abgeschirmte Leitung ins Labor am Mount Dragon, tippte Levine.
    Nun dauerte es ein wenig, bis die Antwort kam. Wow! Wow! Wen haben Sie denn diesmal an den Eiern, Monsieur le Professeur?
    Kriegen Sie es etwa nicht hin, mir diese Leitung zu beschaffen? drängte Levine.
    Soll das ein Witz sein? Sie wissen doch genau, mit wem Sie es zu tun haben. »Unmöglich« ist ein Fremdwort für den Clown. Aber es geht hier nicht um mich, ich mache mir Sorgen um Sie, mein Lieber. Ich habe gehört, daß dieser Scopes ein ziemlich übler Zeitgenosse sein soll. Der wartet doch nur drauf. Säe dabei zu erwischen, wie Sie ihm elektronisch an die Wäsche gehen. Sind Sie sicher, daß Sie sich zur Hauptgeschäftszeit da einloggen wollen, Professor?
    Sie machen sich Sorgen um mich? tippte Levine. Das kann ich kaum glauben.
    Warum so abgebrüht, Professor? Das verletzt mich in meinen Gefühlen.
    Wollen Sie diesmal Geld haben? Geht es darum?
    Geld? Jetzt bin ich aber wirklich beleidigt. Ich verlange Genugtuung. Wir treffen uns um High-Noon vor dem Cyberspace Saloon.
    Ich meine es ernst, Clown.
    Ich auch. Also gut, dann werde ich Ihnen bei Ihrem kleinen Problem eben behilflich sein. Übrigens habe ich gehört, daß Scopes ein echt geiles Programm entwickelt haben soll. Etwas ganz Neues und Hochinteressantes. Aber wie ich den eifersüchtigen Kerl kenne, hat er seinem Server vermutlich einen Keuschheitsgürtel angelegt. Wenn ich schon mal in seinem Netz bin, könnte ich ja vielleicht seinen privaten Computer knacken und mir das Programm herunterladen. So was mache ich für mein Leben gern.
    Machen Sie, was Sie wollen, tippte Levine gereizt, aber sorgen Sie dafür, daß ich einen absolut sicheren Zugang bekomme. Bitte lassen Sie mich wissen, wenn Sie soweit sind.
    WG. Was heißt das? WG?
    Tut mir leid, Professor. Ich vergesse immer, daß Sie hier ja ein Neuling sind. Bei uns im Cyberspace gibt es für praktisch alles eine schöne, prägnante Abkürzung. Und WG heißt »Wird gemacht«. Davon könntet ihr Wissenschaftler mit euren langatmigen Abhandlungen euch mal eine Scheibe abschneiden. Jetzt habe ich gleich noch eine Abkürzung für Sie: BB. Heißt »Bis bald«. Alsdann: BB, Professor.

    John Singers Büro im südöstlichen Teil des Verwaltungsgebäudes glich mehr einem Wohnzimmer als den Räumen eines Laborchefs. Eine Ecke nahm ein indianischer Kiva-Kamin ein, vor dem ein Sofa und zwei bequeme Ledersessel standen. Auf einer alten mexikanischen Truhe an der Wand stand eine ziemlich mitgenommene Martin-Gitarre neben einem zerfledderten Stapel von Notenblättern. Auf dem Boden lag ein Navajo-Teppich, und an den Wänden hingen gerahmte Stiche aus dem neunzehnten Jahrhundert, die das Leben im Wilden Westen zeigten, und sechs Fotografien von Mandan- und Hidatsa-Indianern vom Oberlauf des Missouri. In dem Büro gab es keinen Schreibtisch, nur einen Computerarbeitsplatz, ein Faxgerät und ein Telefon.
    Die Fenster blickten nach Westen in die Wüste hinaus, wo sich die Schotterstraße am. Horizont verlor. Die Sonnenstrahlen, die durch die getönten Scheiben hereindrangen, erfüllten den Raum mit hellem Licht.
    Carson setzte sich in einen der Sessel, während Singer zu einer kleinen Bar an der Wand gegenüber ging.
    »Was darf's sein?« fragte er. »Bier, Wein, Martini, Saft?« Carson sah auf die Uhr. Es war Viertel vor zwölf, und sein Magen fühlte sich ein wenig flau an. »Ich hätte gerne einen Saft.«
    Als Singer zurückkam, hatte er einen Apfelsaft in der einen und einen Martini in der anderen Hand. Er ließ sich auf das Sofa fallen und legte die Füße auf den Tisch. »Ich weiß, ich weiß. Alkohol vor dem Mittagessen ist nicht gesund. Aber das hier ist nun mal eine besondere Gelegenheit.« Er hob sein Glas. »Auf X-FLU.«
    »X-FLU«, murmelte Carson. »Ist das etwa das Zeug, an dem die Schimpansen sterben?«
    »Stimmt.« Singer nahm einen Schluck und atmete zufrieden aus.
    »Entschuldigen Sie meine Direktheit«, sagte Carson, »aber ich wüßte wirklich gerne, worum es bei diesem Projekt überhaupt geht. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, warum Mr. Scopes unter den wieviel? -

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