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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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beschäftigten Personen, daß sie Mr. Teece in allen Belangen vorbehaltlos unterstützen. Das ist übrigens eine Anweisung von Brent Scopes persönlich. Ich nehme an, daß ich mich klar genug ausgedrückt habe.«
    Als sich niemand zu Wort meldete, nickte Singer zufrieden. »Gut. Nun würde Mr. Teece Ihnen gerne ein paar Worte sagen.«
    Der kleine, blasse Mann mit der großen Aktentasche trat langsam ans Mikrophon.
    »Hallo allerseits«, sagte er, während ein flüchtiges Lächeln über seine dünnen Lippen huschte. »Mein Name ist Gilbert Teece, aber nennen Sie mich bitte Gil. Ich schätze, daß ich etwa eine Woche bei Ihnen bleiben und meine Nase in lauter Dinge stecken werde, die mich nichts angehen.« Er lachte kurz und trocken über seinen eigenen Scherz. »Aber das ist nun mal die Vorschrift für einen Fall wie diesen. Bei meinen Untersuchungen werde ich mit den meisten von Ihnen persönlich sprechen. Deshalb möchte ich Sie an dieser Stelle schon im voraus um Ihre Unterstützung bitten, denn ohne Sie kann ich mir kein umfassendes Bild von den Vorfällen machen. Dabei habe ich natürlich volles Verständnis dafür, daß der tragische Tod Ihrer Kollegin Ihnen allen noch sehr nahe geht.«
    Teece verstummte, und es sah so aus, als wisse er schon nicht mehr, was er noch sagen sollte. Schließlich fügte er fast schüchtern hinzu: »Gibt es noch irgendwelche Fragen?« Als sich niemand rührte, schlurfte Teece zurück zu Singer, der daraufhin wieder ans Rednerpult trat und noch einmal das Wort ergriff. »Jetzt, wo Mr. Teece hier ist und alles gründlich dekontaminiert wurde, sind wir übereingekommen, den Sicherheitsbereich Stufe fünf ab sofort wieder zugänglich zu machen. Ich erwarte, daß Sie alle morgen früh wieder Ihre gewohnte Arbeit aufnehmen, auch wenn das manchem von Ihnen vielleicht schwerfallen mag. Wir haben viel Zeit verloren und müssen alles tun, um das Versäumte so schnell wie möglich nachzuholen.« Er wischte sich mit der Hand über die Stirn. »Das wäre alles. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.« Als er vom Rednerpult abtreten wollte, hob Teece einen Finger und fragte: »Mr. Singer, dürfte ich noch einmal ein paar Worte sagen?«
    Singer nickte, und Teece trat wieder ans Mikrophon. »Daß das Labor Stufe fünf wieder geöffnet wird, geschieht zwar nicht auf meine Veranlassung«, sagte er, »aber es hilft mir vielleicht bei meinen Untersuchungen, wenn dort normal gearbeitet wird. Ich finde es übrigens ein wenig seltsam, daß Mr. Scopes heute nicht zugegen ist. Soviel ich weiß, legt er sonst großen Wert darauf, an solchen Treffen teilzunehmen -wenn auch zumeist in elektronischer Form.« Teece hielt inne und sah Singer und Nye erwartungsvoll an, als erwarte er sich von ihnen eine Antwort. »Da dem nun einmal so ist«, fuhr Teece fort, als die beiden stumm blieben, »stelle ich meine Frage, die ich eigentlich Mr. Scopes stellen wollte, an Sie alle. Die Antwort darauf sollten Sie mir nicht jetzt, sondern in dem persönlichen Gespräch geben, das ich mit allen von Ihnen im Lauf der nächsten Tage führen werde.«
    Teece machte eine kurze Pause.
    »Ich würde gerne wissen, warum die Autopsie an Mrs. BrandonSmith in aller Heimlichkeit vorgenommen wurde und weshalb man ihre Leiche so ungewöhnlich rasch verbrannt hat.« Wieder sagte niemand ein Wort. Teece, der sich immer noch an seiner Aktentasche festhielt, lächelte noch einmal dünnlippig in die Runde und verließ dann zusammen mit Singer den Raum.

    Obwohl es Carson am nächsten Morgen nicht besonders eilig gehabt hatte, in den Umkleideraum zu kommen, war er nicht allzu überrascht, als er die meisten Schutzanzüge noch in ihren Spinden hängen sah. Niemand riß sich darum, wieder im Fiebertank zu arbeiten.
    Beim Umziehen spürte er, wie sich sein Magen zusammen krampfte. In der Woche seit dem Unfall hatte Carson trotz der immer wiederkehrenden Bilder von BrandonSmith' zerfetztem Schutzanzug und ihrer blutenden Wunde die Gedanken an den Fiebertank selbst weitgehend verdrängen können. Jetzt kam alles auf einmal zurück: die bedrückende Enge, die abgestandene Luft im Schutzanzug, das ständige Gefühl lauernder Gefahr. Carson schloß einen Moment lang die Augen und versuchte, Angst und Panik hinunterzuschlucken.
    Als er sich gerade den Helm aufsetzen wollte, ging mit einem Zischen die äußere Tür auf, und de Vaca kam durch die Luftschleuse herein.
    »Sie machen ja keinen allzu munteren Eindruck«, sagte sie zu Carson.
    Carson zuckte mit den

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