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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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Schultern.
    »Wahrscheinlich ist das bei mir genauso«, gab de Vaca zu. Dann machte sich zwischen den beiden eine peinliche Stille breit. Seit ihrem spätabendlichen Gespräch in dem Labor waren sie sich aus dem Weg gegangen. Carson vermutete, daß de Vaca seine Schuldgefühle in bezug auf den Unfall irgendwie gespürt haben mußte.
    »Wenigstens hat der Wachmann überlebt«, sagte de Vaca nach einer Weile.
    Carson nickte. Er hatte jetzt zu nichts weniger Lust, als über den Unfall zu diskutieren. Er blickte zu der Tür aus rostfreiem Edelstahl am anderen Ende des Raumes, auf der unübersehbar das Zeichen prangte, das vor gefährlichen Mikroorganismen warnte. So hatte er sich immer die Tür zu einer Gaskammer vorgestellt.
    De Vaca fing an, in ihren Anzug zu steigen. Carson wartete, bis sie fertig war. Irgendwie schaffte er es heute nicht, allein durch diese Tür zu gehen.
    »Ich habe vorgestern einen Ausritt gemacht«, sagte er. »Wenn man erst einmal außer Sichtweite von Mount Dragon ist, kann es da draußen sogar richtig schön sein.« De Vaca nickte. »Ich habe die Wüste immer gemocht«, sagte sie. »Die meisten Leute finden sie häßlich und öde, aber für mich zählt sie zu dem Schönsten, was es auf der Welt gibt. Welches Pferd hatten Sie denn?«
    »Den braunen Wallach mit dem großen Kopf. Er ist nicht schlecht. Einer meiner Sporen war kaputt, aber ich habe sie gar nicht gebraucht. Wissen Sie vielleicht, wer einem hier ein Spornrädchen ersetzen kann?«
    De Vaca band ihr Haar zu einem Knoten zusammen. »Kennen Sie den alten Russen, der als Mechaniker in der Luftreinigungsanlage arbeitet? Pawel Wladimirowitsch heißt er, oder so ähnlich. Der kann praktisch alles reparieren. Ich habe ihm neulich einen kaputten CD-Spieler gebracht, und er hat ihn aufgeschraubt und vor meinen Augen wieder in Ordnung gebracht, obwohl er angeblich noch nie zuvor so ein Ding gesehen hat.«
    »Erstaunlich«, sagte Carson. »Wenn er einen CD-Spieler richten kann, dann kann er auch ein Spornrädchen ersetzen. Vielleicht sollte ich mal zu ihm gehen.«
    »Wissen Sie schon, wann der Inspektor zu uns kommen wird?« fragte de Vaca.
    »Nein«, antwortete Carson. »Aber vermutlich eher bald, weil ich ja...« Er brach den Satz ab und dachte: Weil ich ja schließlich an BrandonSmith' Tod die Mitschuld trage. »Yamashito, einer der Videotechniker, hat mir gesagt, daß der Inspektor sich heute den ganzen Tag lang die Videobänder aus den Kameras des Sicherungssystems ansehen will«, sagte de Vaca und schlüpfte mit den Armen in ihren Anzug. Nachdem sie beide die Helme aufgesetzt und gegenseitig die Anzüge überprüft hatten, gingen sie zusammen durch die Luftschleuse. Carson holte noch einmal tief Luft, bevor er unter die chemische Dusche trat, und kämpfte gegen die Übelkeit an, die ihn regelmäßig befiel, wenn er die giftige, gelbe Flüssigkeit an seinem Visier herablaufen sah.
    Carson hatte insgeheim gehofft, daß der Fiebertank sich nach der gründlichen Dekontaminierung irgendwie verändert hätte, aber dem war nicht so. Labor C sah noch genauso aus wie vor einer Woche, als er es verlassen hatte und BrandonSmith zur Schimpansen-Quarantäne-Station gefolgt war. Sein Stuhl stand noch in genau demselben Winkel vor dem Tisch, und sein Labor-PowerBook war immer noch aufgeklappt und mit der Datensteckdose an der Wand verbunden. Als wäre nichts geschehen, setzte sich Carson davor und loggte sich ins Firmennetz ein.
    Nach der gewohnten Verbindungsprozedur startete die Textverarbeitung und lud den Bericht, an dem Carson als letztes gearbeitet hatte. Der Cursor blinkte am Ende des noch nicht vollendeten Satzes und wartete kalt und unbeteiligt darauf, daß er weitermachte. Carson atmete tief durch und setzte sich in seinem Stuhl zurecht.
    Auf einmal wurde das Display schwarz. Carson wartete einen Augenblick, dann drückte er einige Tasten. Als sich nichts tat, fluchte er leise vor sich hin. Vielleicht ist der Akku leer, dachte er, aber dann sah er, daß der Computer am Stromnetz hing. Seltsam.
    Dann tat sich auf einmal etwas auf dem Display. Das muß Scopes sein, dachte Carson. Der oberste Boß von GeneDyne war dafür bekannt, daß er gerne mit den Computern anderer Leute herumspielte. Vielleicht war das der Auftakt zu einer Motivierungskampagne, mit der er seine Mitarbeiter wieder im Fiebertank willkommen hieß.
    In der Mitte des Displays sah Carson jetzt ein kleines Bild, einen Clown, der eine sich langsam drehende Weltkugel auf dem

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