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Mozart - Sein Leben und Schaffen

Mozart - Sein Leben und Schaffen

Titel: Mozart - Sein Leben und Schaffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Storck
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ganz gern glauben, – aber bis Dato weiß ich kein Wort. So weit ist es gekommen, daß es der Kaiser im Sinn hat, und das ohne daß ich dazu einen Schritt getan habe. Ich bin etwelchemal zum Herrn v. Strack (welcher gewiß mein recht guter Freund ist) gegangen, um mich sehen zu lassen, und weil ich gern mit ihm umgehe; aber nicht oft, um ihm nicht beschwerlich zu fallen und keine Gelegenheit zugeben, als hätte ich Absichten dabei; – und wenn er als ein ehrlicher Mann reden will, so muß er sagen, daß er nicht ein Wort von mir gehört hat, welches ihm hätte Anlaß geben können nur zu denken, daß ich bleiben möchte, geschweige erst zum Kaiser zu kommen. Wir sprachen nichts als von Musik. Aus eigenem Triebe also und ohn' all Interesse redet er so vorteilhaft von mir beim Kaiser. Ist es so weit ohne mein Zutun gekommen, so kann es auch so zum Schluß kommen. Denn rührt man sich, so bekömmt man gleich weniger Besoldung – der Kaiser ist ohnehin ein Knicker. Wenn mich der Kaiser haben will, so soll er mehr bezahlen, denn die Ehre allein, beim Kaiser zu sein, ist mir nicht hinlänglich.«
    Wie er im Grunde seines Herzens dachte, das ging schon aus seinem Briefe vom 23. Januar hervor: »Wenn ich von unserm lieben Gott schriftlich haben könnte, daß ich gesund bleibe und nicht krank sein werde, – o, so wollte ich mein liebes, treues Mädchen noch heute heiraten. – Ich habe nun drei Skolarinnen. – Da komme ich den Monat auf 18 Dukaten. – Denn ich mache es nicht mehr mit 12 Lektionen, sondern monatlich. – Ich habe mit Schaden erfahren, daß sie oft ganze Wochen ausgesetzt; nun aber mögen sie lernen oder nicht, so muß mir jede 6 Dukaten geben. – Auf diese Art will ich noch mehrere bekommen, – doch brauche ich nur noch eine, mit vier habe ich genug, das macht 24 Dukaten, das sind 102 fl. und 24 kr. – Mit diesem kann man hier mit einer Frau (still und ruhig, wie wir zu leben wünschen) schon auskommen, – allein wenn ich krank werde, – so haben wir keinen Kreuzer einzunehmen. – Ich kann freilich das Jahr wenigstens eine Oper schreiben, ich kann alle Jahre eine Akademie geben, – ich kann Sachen stechen lassen – Sachen auf Subskription herausgeben, – es gibt auch andere bezahlte Akademien, besonders wenn man lange in einem Orte ist und schon Kredit hat. – Solche Sachen wünsche ich mir aber nur als Akzidentien und nicht als Notwendigkeiten zu betrachten – doch – wenn es nicht geht, so muß es brechen, – und ich wage es lieber auf diese Art, als daß ich lange warten sollte. – Mit mir kann es nicht schlechter – sondern es muß immer besser gehen.«Ein Mann von Mozarts Begabung hatte allerdings das Recht, diese Hoffnung zu hegen, zumal da sich damit ein so rastloser Fleiß verband, wie wir ihn bei ihm wieder bewundern müssen. Denn auch in dieser Zeit der vielfältigsten und unangenehmsten Aufregungen und Ablenkungen hat er niemals gerastet. Im November 1781 waren sechs Sonaten für Klavier und Violine erschienen. Jetzt in der Fastenzeit am 3. März gab er eine Akademie, in der er die besten Stücke aus »Idomeneo« aufführte und dann selber sein D-Dur-Konzert spielte, zu dem er sich ein neues Rondo komponiert hatte, das »großen Lärm« machte. Er schätzte es sehr hoch und schickte es nur seiner Schwester, die es wie ein Kleinod verwahren sollte. Zum Schluß hatte er dann in seiner hinreißenden Weise phantasiert, so daß die Akademie sehr erfolgreich war. Dann hatte er auch die Akademie des Fräulein Aurnhammer durch eine »expreß dazu komponierte Sonate zu zweien unterstützt, die allen Sukzeß gehabt hat«. Für seine Schülerinnen schrieb er leichte Sachen, als Variationen und dergleichen. Auch drei Arien mit Variationen schrieb er zu dieser Zeit. Er hatte also vollkommen recht, wenn er über die Vorhaltungen der Schwester, daß er zu wenig schreibe, etwas ungehalten wurde. »Du darfst aus dem, daß ich Dir nicht antworte, nicht schließen, daß Du mir mit Deinem Schreiben beschwerlich fällst! – Ich werde die Ehre, von Dir, liebe Schwester, einen Brief zu erhalten, allezeit mit dem größten Vergnügen aufnehmen; – wenn es meine (für meinen Lebensunterhalt) notwendigen Geschäfte zuließen, so weiß es Gott, ob ich Dir nicht antworten würde! – Habe ich Dir denn gar niemals geantwortet? – Also, Vergessenheit kann es nicht sein – Nachlässigkeit auch nicht, mithin ist es nichts als unmittelbare Hindernisse – wahre Unmöglichkeit! – Schreibe ich meinem Vater

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