Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...
verarschte. „Einen Juristen, wenn möglich einen Fachanwalt für…“ Er winkte ab. „Am besten geben Sie mir den Namen und die Adresse des Nachlassverwalters Ihres Onkels. Meine Anwälte werden sich direkt mit ihm in Verbindung setzen und mit ihm gemeinsam alles für die Unterzeichnung vorbereiten. Dann brauchen Sie nur noch Ihre Unterschrift unter die fertigen Papiere zu setzen und schon sind Sie ein reiches Mädchen.“
„Welche Papiere?“
Dorhagen knirschte hörbar mit den Zähnen. Jetzt war er davon überzeugt, dass Annalena sich über ihn lustig machte. So doof konnte kein Mensch sein, nicht mal eine Frau!
„Die Verträge.“ Er beschloss, das Treffen zu beenden und gab dem Kellner ein Zeichen. „Tut mir leid, dass ich unser Meeting abbrechen muss, aber ich habe um drei Uhr noch einen wichtigen Termin.“ Er hatte keine Lust und Nerven mehr, sich mit seinem einfältigen Gast abzugeben, egal ob Annalena die Rolle spielte oder tatsächlich so dämlich war! Immerhin brachte er aber trotz seiner widerstreitenden Gefühle ein väterliches Lächeln zustande. „Wissen Sie“, sagte er gönnerhaft. „Ich an Ihrer Stelle würde mir mein hübsches Köpfchen gar nicht über solche Sachen zerbrechen. Überlassen Sie einfach alles mir und den Anwälten und genießen Sie Ihr Leben.“
Annalena erwiderte das Lächeln auf bezaubernde und zugleich dümmliche Weise.
„Den Teufel werde ich tun.“ Ihre Mimik und ihr Ton passten nicht zu den Worten, sodass Dorhagen verwirrt die Stirn runzelte. „Ich denke gar nicht daran, den Verlag zu verkaufen.“ Noch während sie diese Worte aussprach, wurde Annalena bewusst, dass sie sich tatsächlich für das Fortbestehen des Betriebes entschieden hatte. Von nun an gab es kein Zurück mehr, sie musste kämpfen mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen. „Ich wollte Sie nur kennen lernen, um...“ Sie hob die Schultern. „Na ja, ich war einfach neugierig.“
Phillip Dorhagens gut geschnittenes Gesicht war bei Annalenas Worten dunkelrot angelaufen. Man sah ihm deutlich an, dass er Annalena am liebsten an den Hals gesprungen wäre. Die Erkenntnis, dass sie ihn wie einen Ochsen am Ring herumgeführt und veralbert hatte, traf ihn schwer.
„Das ist das Dümmste, was ich in den letzten Monaten gehört habe!“ Er beherrschte seinen Zorn nur mit Mühe, weil er nicht wegen einer Wutattacke aus dem edlen Restaurant fliegen wollte, doch der schneidende Ton in seiner Stimme verriet, wie wütend Phillip war. „Sie sind niemals, hören Sie, niemals in der Lage, einen Verlag zu leiten und mag er noch so klein sein. Keine Bank wird Ihnen einen Kredit einräumen, kein vernünftiger Mensch wird Ihnen ein Abonnement anvertrauen, kein seriöser Autor sein Manuskript. Sie werden mitsamt Ihren debilen Rentnern, die Sie beschäftigen, untergehen. Also seien Sie vernünftig und hören Sie auf das, was ich Ihnen als erfahrener Verleger sage: Verkaufen Sie!“
Annalena ballte die Hände zu kleinen, harten Fäusten. Dieser Mann war die fleischgewordene Arroganz. Um Himmels Willen, was bildete sich der Schnösel eigentlich ein? Dass er der liebe Gott war? Ha, von wegen! Er konnte nicht mal übers Wasser gehen und seine sexuelle Anziehung war auch dahin. Phillip Dorhagen war für sie nur noch ein blöder Macho-Besserwisser-Aufschneiderarsch!
Ha, und falls er gedacht hatte, Annalena mit seinen Belehrungen überzeugt zu haben, so hatte er sich gründlich getäuscht! Er hatte mit seinem Gerede genau das Gegenteil bewirkt: War Annalena nämlich bis vor kurzem noch unentschlossen gewesen, so stand ihr Vorhaben nun bombenfest. Sie würde den Solbach-Verlag behalten. Und nicht nur das, sie würde ihn wieder in die schwarzen Zahlen zurückführen. Dieser Angeber Dorhagen würde sich noch wundern, wozu Frauen fähig waren und wofür sie ihren
hübschen
Kopf gebrauchen konnten! Sie beugte sich vor und kniff die Augen zusammen, um ihren Gastgeber spöttisch anzusehen.
„Vielleicht behalten Sie Recht, Herr Dorhagen, und ich schaffe es nicht, den Verlag wieder flott zu kriegen. Aber eines schwöre ich Ihnen.“ Hier verwandelte sich der Spott in offenen Hohn. „Eher friert die Hölle ein, als dass Sie meinen Verlag bekommen. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ Sie stand auf, nahm ihre Tasche und bedacht Dorhagen mit einem angewiderten Blick. „Schönen Dank für das Essen und Ihre ungebeten Ratschläge. Ich werde nicht einen davon befolgen.“
Damit verließ sie den Tisch. Hoch erhobenen Hauptes
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