Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...
erwarten, endlich in seinen heißersehnten Ruhestand zu treten.
„Ich bitte Sie nur um ein wenig Geduld“, führte Annalena das Gespräch fort. „Ich muss mich erst mit den Anwälten und Steuerberatern in Verbindung setzen. Haben Sie noch offene Urlaubstage?“
Harald Hunold nickte. Sein Teint war jetzt nicht mehr grau, sondern zeigte einen leichten rosigen Schimmer.
„Wir werden dann in den kommenden Tagen noch einmal ausführlicher über Ihr Ausscheiden aus der Firma sprechen.“ Annalena machte sich rasch ein paar Notizen auf dem Briefblock, den sie in einer der Schubladen gefunden hatte. „Wie viele Urlaubstage sind denn noch offen?“
„Neunzehn.“ Harald Hunold sah seine neue Chefin hoffnungsvoll an.
„Gut.“ Annalena nickte zufrieden. „Dann würde ich sagen, dass Sie diese freien Tage jetzt nehmen. Oder brauchen Sie eine Vorbereitungszeit?“
„Nein, nein.“ Hunold hob abwehrend die Hände und schüttelte den Kopf. „Für meinen Garten brauche ich keine Voranmeldung.“
„Na dann…“ Annalena stand auf. Sie verabschiedete Harald Hunold mit einem kräftigen Händedruck und ließ sich nach seinem Verschwinden erleichtert in den Sessel zurückfallen. Die erste Hürde war genommen, jetzt musste nur noch geklärt werden, wie hoch die Abfindung sein sollte, die sie dem Mann zahlen musste. Der gute Dr. Jonas Birkheimer und seine Kollegen würden in den kommenden Tagen einiges zu tun bekommen.
Kapitel 3
Es ging auf Mitternacht zu, als Annalena endlich das Büro ihres Onkels verlassen und nach Hause fahren konnte. Sie war so müde, dass sie gerade noch die Energie aufbrachte, kurz unter die Dusche zu springen und die Zähne zu putzen. Als sie danach unter die Decke schlüpfte, war sie bereits halb eingeschlafen. Das wird wohl in Zukunft mein gewöhnlicher Tagesablauf sein, dachte sie, als am nächsten Morgen Punkt sieben Uhr der Wecker klingelte. Wollte sie das wirklich auf sich nehmen? Schuldenmillionärin und Dauerarbeiterin, ohne geregelte Arbeitszeiten und so gut wie keine Freizeit?
Annalena hatte die Antworten auf diese Fragen noch nicht gefunden, als sie zur verabredeten Zeit das Foyer des Nobelrestaurants betrat. Ein Kellner kam sofort auf sie zugeeilt, um sich nach ihren Wünschen zu erkundigen und sie anschließend zu dem Tisch zu führen, an dem sie von Phillip Dorhagen erwartet wurde. Das heißt, wirklich erwartet wurde sie nicht. Vor dem mächtigen Verlagsboss lag ein Stapel Unterlagen, in die er sich vollkommen vertieft hatte. Er wurde erst auf Annalenas Ankunft aufmerksam, als sich der Kellner dezent räusperte. Mit einem Ruck fuhr Dorhagens Kopf hoch, Ungeduld und Verärgerung spiegelten sich auf seinen Zügen.
Na super, dachte Annalena, der Dorhagens Gesichtsausdruck nicht entging, das wird dann wohl kein angenehmes Mittagessen.
„Annalena Solbach“, stellte sie sich vor, worauf Phillip endlich die Ordner zuklappte und sich erhob.
„Phillip Dorhagen.“ Er neigte leicht den Kopf. „Schön, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind.“
Annalena lächelte schwach. Momentan hatte sie das unangenehme Gefühl, auf einer schwankenden Eisscholle zu stehen. Phillip Dorhagen war genau der Typ Mann, bei dem jede Frau schwach wurde: groß, breite Schultern, muskulös und lange Beine. Aber das war es nicht alleine, was einen Mann wirklich attraktiv macht. Es gehörte mehr dazu, wie ein gut geschnittenes Gesicht, ein leicht gebräunter Teint, dunkle, unergründliche Augen und dichtes, braunes Haar, in dem die ersten silbernen Fäden glitzerten. Und dann, das war beinahe das Wichtigste: ein schöner Mund. Phillip Dorhagen besaß sehr schön geschwungene Lippen, voll und sinnlich, die neugierig machten. Annalena ertappte sich jedenfalls sofort bei dem Gedanken, ob Dorhagen wohl so toll küssen konnte, wie seine Lippen vermuten ließen.
Ein richtiger Womanizer, schoss es ihr durch den Kopf, während seine Finger ihre Hand umschlossen. Meine Güte, hoffentlich hatte er irgendeinen gravierenden Fehler, der ihn mir so unsympathisch macht, dass ich wieder einen halbwegs klaren Kopf kriege, bevor wir in die Verhandlungen einsteigen.
Der Verlagsboss schien ihre stumme Bitte gehört zu haben. Er HATTE einen Fehler, und er verschwendete auch keine Zeit, diesen zu offenbaren.
„Ich will nicht lange drum herum reden“, begann er, kaum dass Annalena Platz genommen hatte. „Sie werden es vielleicht gehört haben, dass mein Vater schon seit Jahren versucht hat, Ihren Onkel, mein Beileid
Weitere Kostenlose Bücher