Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...
übrigens, zum Verkauf des Verlages zu überreden. Ihr Onkel ist auf keines unserer Angebote eingegangen. Jetzt hoffe ich, dass Sie vernünftiger sind. Der Verlag ist so gut wie insolvent. Sie würden Jahrzehnte brauchen, ihn – wenn überhaupt – wieder aus den roten Zahlen herauszuholen. Das ist utopisch.“
Er lehnte sich zurück, musterte Annalena eingehend und fügte dann mit einem teils spöttischen, teils herablassenden Lächeln hinzu: „Vor allem ist das keine Aufgabe für eine Frau.“
Annalena schluckte betroffen.
„Wieso nicht?“, fragte sie, das Kinn provozierend vorgereckt. Hätte Dorhagen sie besser gekannt, hätte er gewusst, dass sie gerade auf Kampfmodus umgeschaltet hatte. So vollführte er nur eine wegwerfende Handbewegung, die Annalena nur noch mehr gegen ihn aufbrachte. Gut aussehen war eine Sache. Sich zu benehmen wie ein Arsch eine andere. Auf jeden Fall machte es die gesamte sexy Ausstrahlung erst mal zunichte.
„Ja, ich weiß, Sie sind Journalistin und Sie haben einige Semester BWL studiert“, erwiderte er. Aus seinem Mund klang es allerdings als hätte Annalena das Jodeldiplom gemacht. „Aber ich sage Ihnen, dass Ihnen das gar nichts nützen wird. Das Verlagswesen ist kompliziert, verwirrend und nervenaufreibend. Sie brauchen neben kaufmännischem Wissen auch ein sicheres Gespür für kommende Lesetrends, gute Autoren und noch einiges mehr, um sich auf dem Markt durchzusetzen. Ganz abgesehen davon, dass Ihnen keine Bank der Welt Kredite in der Höhe bewilligen wird, wie Sie sie benötigen.“
Hier hatte er genau den Punkt getroffen, der auch Annalena Sorgen bereitete. Sie hatte bisher keinen Schimmer, wo sie das Geld herbekommen sollte, das sie brauchte, um die Modernisierung des Verlages durchführen zu können.
Dorhagen wirkte auf einmal zufrieden. Wahrscheinlich vermutete er, dass er mit seinen Argumenten ins Schwarze getroffen und Onkels Verlag in der Tasche hatte. Er bedachte Annalena mit einem gönnerhaften Lächeln.
„Wissen Sie“, nahm Dorhagen den Faden wieder auf. „Meiner Meinung nach sollten so hübsche Frauen wie Sie Ihre Zeit nicht mit solchen nervenaufreibenden und arbeitsintensiven Dingen vertun, wie sie die Leitung eines Verlages mit sich bringt. Die Summe, die ich bereit bin, Ihnen für das Gebäude zu zahlen, reicht selbst nach Abzug aller Steuern und Verbindlichkeiten aus, um Ihnen ein wirklich angenehmes Leben zu garantieren.“
Sein Lächeln wurde ein wenig freundlicher. Zum ersten Mal nahm er sich nun Zeit, sein Gegenüber zu betrachten. Was er sah, gefiel ihm ausnehmend gut. Okay, Frisur und Gesichtsausdruck ließen auf einen etwas widerspenstigen Charakter schließen. Aber das gefiel Phillip besser als diese ewig lächelnden Ja-piepsenden Püppchen, die keine eigene Meinung hatten und sich nur für Mode und Make-up interessierten. Die Figur war klasse, die Beine konnte er momentan nicht sehen, aber Phillip nahm einfach mal an, dass sie genauso wohl geformt waren wie alles andere an Annalena Solbach.
Entspannt lehnte er sich zurück, bereit, ihr noch einen gut gemeinten Rat mit auf den Weg zu geben.
„Reisen Sie, schreiben Sie ein Buch. Das wollen doch alle Journalisten. Heiraten Sie und bekommen Sie Babys. Ganz egal, was immer Ihnen gefällt, tun Sie es. Nur lassen Sie die Finger aus dem Geschäft.“
Aha, das war die Ich-meine-es-nur-gut-Schiene, schloss Annalena folgerichtig und ärgerte sich noch mehr. Kaum zu glauben, dass es selbst im Einundzwanzigsten Jahrhundert noch Männer gab, die solchen Unsinn redeten! Glaubte er wirklich daran oder hielt er sie für eines dieser total unterbelichteten Dauershopping-Kicher-Weibchen, die tatsächlich nichts weiter im Kopf hatten als Outfit, Diäten und Party machen?
Ha, kein Wunder, dass dieser Blödmann (laut Anettes Auskunft) weder verheiratet, noch verlobt oder sonst wie verbandelt war!
„Aperitif?“
Dorhagens knappe Frage schreckte Annalena aus ihren Gedanken.
„Wie bitte?“ Sie blinzelte verwirrt. „Ah, so, ja. Danke.“ Sie lächelte. „Einen Sherry bitte.“
„Was hatte dieser Mann ihr gerade geraten? Genießen Sie Ihr Leben. Na, da wollte sie doch gleich mal damit anfangen! Schließlich bezahlte er die Rechnung.
Der Kellner beeilte sich, die Bestellung auszuführen. Als die Aperitifs vor ihnen standen, nahm Dorhagen den Faden erneut auf.
„Also, wie ich bereits sagte, ich bin bereit, Ihnen einen überdurchschnittlichen Preis zu zahlen. Sie brauchen nur Ja zu sagen und schon
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