Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...
Allmählich begann sich auch in Annalena Freude auf den Abend zu regen. „Wir gehen erst ins Theater, anschließend irgendwo nett essen und dann auf ein paar Cocktails ins Larrys. Oder willst du lieber abtanzen?“ Sie dachte kurz nach. „Mann, mir fällt gerade auf, es ist eine Ewigkeit her, seit ich das letzte Mal in einem Club gewesen bin!“
„Theater und essen ist okay, und das nachfolgende Programm überlassen wir einfach der Laune des Tages“, beschloss Verena in ihrer praktisch-burschikosen Art. „Wann treffen wir uns?“
„Ich hole dich so gegen sieben ab, okay?“
„Super.“ Verena klang unternehmungslustig. „Ich durchforste heute Abend schon mal meinen Kleiderschrank nach einem geilen Outfit. Wollen wir uns zusammen so richtig aufbrezeln, ja?“
„Ja.“ Annalena stimmte in das Lachen mit ein. Jetzt fragte sie sich, wie sie es nur so lange ohne Verena aufgehalten hatte. Die Gespräche mit ihr hatten Annalena jedes Mal gut getan, es gab wirklich niemanden, mit dem sie so ausgelassen sei konnte wie mit Verena. Bei ihr konnte Annalena über alles reden und ganz sie selbst sein, ohne erst lange zu überlegen, ob sie dies oder das sagen durfte oder ob Rena ihr dies oder das übelnehmen könnte.
Der Abend mit Verena würde sicher toll werden.
Kapitel 6
„Haben Sie schon mal was von Georg Sandhauer gehört?“ Vera Falden, die neue Cheflektorin des Ressorts ‚Belletristik‘, blickte Annalena über den Rand ihrer Kaffeetasse hinweg fragend an. „Er veröffentlicht bei Dorhagen, aber auch in mehreren anderen Verlagen. Ein absoluter Spitzentitellieferant.“
„Ich habe einen seiner früheren Romane gelesen.“ Eigentlich verspürte Annalena wenig Lust sich auch noch während der Mittagspause über Bücher zu unterhalten. Aber Vera besaß einen topsicheren Riecher für gute Autoren. Wenn sie das Gespräch auf Georg Sandbauer brachte, verfolgte sie damit einen bestimmten Zweck und Annalena war neugierig zu erfahren, was Vera wollte. „Ich fand ihn gut, aber er hat mich nicht unbedingt vom Sessel gehauen.“
Vera lächelte verhalten.
„Mich auch nicht“, gab sie zu. „Aber er ist gereift. Sein letzter Roman war wirklich superklasse. Mit einem solchen Autor im Stamm könnten wir den Sprung nach vorne schaffen.“ Sie stellte die Tasse auf den Unterteller zurück und sah Annalena eindringlich an. „Er hat einen wesentlichen Vorteil: Er schreibt filmgerecht. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann irgendjemand seinen ersten Roman verfilmt.“
„Mhmm…“ Veras Worte stimmten Annalena nachdenklich. „Ist er denn frei?“
„Er unterschreibt grundsätzlich keine Exklusiv-Verträge.“
„Auch nicht bei Dorhagen?“
Das Lächeln verstärkte sich. „Gerade bei Dorhagen nicht.“
Annalena griff nach ihrer Gabel.
„Gut, dann besorgen Sie mir sein letztes Buch.“ Mit gutem Appetit machte sie sich über ihren Salat her. „Vielleicht gefällt mir der Roman ja besser.“
Vera nickte. Wortlos griff sie in ihre Umhängetasche und legte ein Taschenbuch auf den Tisch.
„Im Oktober ist er in Frankfurt.“, bemerkte sie, während sie Annalena das Buch mit dem schreiend bunten Umschlag über den Tisch zuschob. „Momentan verlebt er seine Tantiemen auf Malle, aber zur Buchmesse ist er immer in Frankfurt.“
Verna schien noch mehr zu wissen, hielt sich aber mit den Informationen zurück. Annalena beschloss, es erst mal dabei zu belassen. Sie nahm das Buch, steckte es in ihre Tasche und pikste eine Gurkenscheibe auf.
„Machen Sie auf jeden Fall einen Termin mit ihm“, bemerkte sie, den Blick dabei auf die Gurkenscheibe gerichtet. Es erschien alles so beiläufig, dass man Annalena Desinteresse hätte unterstellen können. Doch sie wussten beide, dass das nur Tarnung war. In Wahrheit hatte Annalena längst angebissen. Sie wäre eine schlechte Geschäftsfrau und Verlegerin gewesen, wenn sie sich einen solchen Goldhappen wie Georg Sandbauer entgehen ließ. Sie wusste, dass Vera längst gründliche Recherchen veranlasst hatte. Der Rest war nun Verhandlungssache.
Annalena verspürte Jagdfieber in sich. Sie war wild entschlossen, dem Raubtier Dorhagen die Beute aus dem Maul zu reißen.
*
Die Inszenierung war für das konservative Wiesbadener Publikum etwas gewöhnungsbedürftig. Aber nachdem die besonders Entrüsteten das Theater verlassen hatten und Ruhe eingekehrt war, gewöhnte sich der Rest des Publikums an das skurrile Bühnenbild und die noch verrückteren Kostüme, sodass der Rest
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