Mr Arrogant! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Sex und Leidenschaft...
Sein Befehlston ärgerte sie. Am liebsten hätte sie „Nein, in dieser Woche habe ich leider keinen Termin mehr frei.“ gesagt, aber sie beherrschte sich. Sie war nämlich viel zu neugierig darauf, zu erfahren, was Phillip Dorhagen von ihr wollte. Außerdem hatte es keinen Sinn, diesem Medienmogul vors Schienbein zu treten. Vielleicht hatte er ihr ja ein interessantes Angebot zu machen? Wenn der Preis stimmte und er sich verpflichtete, die wenigen Angestellten zu übernehmen, war Annalena ganz und gar nicht abgeneigt, den Verlag an Dorhagen zu verkaufen. Und für den Fall, dass sie sich doch entschließen sollte, den Verlag weiterzuführen, wäre es dumm, sich schon im Vorfeld einen solch mächtigen Mann zum Feind zu machen.
Und dann, last but not least, wollte sie unbedingt herausfinden, ob er in Natura genauso gut aussah wie auf den Fotos. Zu dumm, dass sie nicht wusste ob er schon vergeben war oder nicht. Annalena nahm sich vor, das unbedingt vor dem Treffen noch herauszufinden!
„Darf ich fragen, um was es geht, Herr Dorhagen?“, fragte sie so freundlich wie möglich, nicht zuletzt auch, um Zeit zu gewinnen.
Der Verleger stieß einen ungeduldigen Laut aus. Nein, dachte Annalena, besonders freundlich ist er wirklich nicht.
„Ein Angebot.“ Phillip Dorhagen schien nicht bereit zu sein, viel zu erzählen. „Aber das möchte ich gerne persönlich mit Ihnen bereden. Also, wie ist es, hätte Sie morgen so gegen halb zwei Zeit?“
„Im Prinzip ja.“ Annalena fand, dass sie sich bei seinem arroganten Ton auch ein wenig sperrig geben sollte.
„Gut, dann treffen wir uns um halb zwei im Restaurant Käfer’s.“ Phillip Dorhagen schien es wirklich eilig zu haben, aber er wartete ja auch schon lange auf seine Chance. „Ich bin mir sicher, dass Sie mein Angebot nicht zurückweisen werden. Der Markt ist heiß umstritten und für Frauen einfach mörderisch. Sie können es bequemer haben.“
„Was kann ich bequemer haben?“, hakte Annalena sofort nach, aber sie bekam keine Antwort mehr. Dorhagen hatte aufgelegt.
Oh, wie sie so etwas hasste! Menschen, die ein Telefonat ohne ein verbindliches Wort abbrachen, waren ihr so zuwider wie Nacktschnecken auf dem Butterbrot. Nein, zu den sympathisch-umgänglichen Typen gehörte dieser Phillip Dorhagen wahrlich nicht. Wahrscheinlich war er einer dieser Firmenübernahmesöhnchen, die schon mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurden und die für alles ‚ihre Leute‘ hatten. Ein Macho und Bestimmertyp, der außer seiner eigenen Meinung keine anderen Argumente akzeptierte – kurz: Phillip Dorhagen war wahrscheinlich ein echter Kotzbrocken! Trotzdem, ein Mittagessen bei Käfer’s würde sie sich trotzdem nicht entgehen lassen. Wann kam man schon in den Genuss, in einem Nobelrestaurant auf anderer Leute Rechnung schlemmen zu dürfen? Und, wie gesagt, ermahnte Annalena sich im Stillen, du musst erst mal hören, was er dir zu sagen hat. Na ja, und wer weiß, vielleicht ist der Mann in Natura ja gar nicht so unsympathisch, wie er am Telefon wirkt.
Der vorsintflutliche Apparat auf ihrem Schreibtisch läutete erneut. Mit dem Entschluss, als erstes die antike Telefonanlage erneuern zu lassen, hob Annalena ab und hörte gleich darauf Anettes Stimme.
„Ich wollte nur Bescheid sagen, dass die Besprechung für halb eins angesetzt ist. Sind Sie damit einverstanden?“
„Sehr gut.“ Annalena nickte zufrieden, was ihre Sekretärin allerdings nicht sehen konnte. „Besorgen Sie doch bitte zu den Getränken auch ein paar belegte Brötchen.“
Anette versprach, dies sofort zu erledigen und legte auf.
*
Anette hatte den Tisch in der Besucherecke des Büros gerichtet. Es handelte sich hierbei um einen gemütlichen Platz, ausgestattet mit einem Ledersofa und vier dazu passenden Sesseln. In der Mitte stand ein rechteckiger Tisch, auf dem eine mit Cellophan abgedeckte Platte voll belegter Brötchen stand. Auf einem Beistelltisch warteten zwei Tabletts, eines mit Gläsern und Tassen, dass andere mit Flaschen und einer Warmhaltekanne bestückt.
Annalena hatte diese Sitzkombination dem großen Konferenzsaal vorgezogen, in dem in früheren Jahren die Redaktionsbesprechungen stattgefunden hatten. Der saalartige Raum mit den massiven Möbeln und den dunklen Vorhängen hatte etwas Einschüchterndes an sich. Außerdem war er lange nicht mehr genutzt worden, die Luft roch abgestanden und über dem gesamten Interieur lag eine dünne Staubschicht. Falls Annalena diesen Raum
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