Mr. Benson
von einem Bananenboot. Der Teppich war waschechter Supermarkt, und an den Wänden hing jede Reproduktion von Utrillo, Gaugin und Rembrandt, die heute alle Welt besitzt. Es war ein Elend!
Der obligatorische Joint wurde angesteckt, und es fiel mir schwer, auf der Couch einigermaßen bequem zu sitzen. Was Larry sagte, passte zu seiner Wohnungseinrichtung wie das Tüpfelchen aufs i: Er war auch noch stolz darauf. Die Farben, meinte er, würden doch schön harmonieren. – Keine dieser Farben harmonierte mit irgendetwas!
Ich wartete darauf, dass Larry den Anfang machen würde. Wahrscheinlich hatte ich von Mr. Benson bereits gelernt, dass man den dominanten Partner beginnen lässt. Als Larry aber den zweiten Joint anstecken wollte, reichte es mir. Meine Hand griff ihm zwischen die Beine und öffnete noch mehr Hosenknöpfe, um diesen Jock, der mir so oft ins Auge gefallen war, ganz freizulegen.
Ich schloss meine Hand um diese verkrustete Beule und bekam einen Ständer, als ich mir vorstellte, wie ich mein Gesicht darin vergraben würde. Larry keuchte bereits.
»Nicht hier. Komm ins Schlafzimmer.«
Ich folgte ihm durch die Tür und versuchte, beim Anblick der fransenbesetzten Vorhänge und des »harmonierenden« Bettzeugs aus Baumwollripp nicht das Gesicht zu verziehen. Dann schmiss ich mich aufs Bett und bemühte mich, steif zu bleiben, indem ich mir diesen wundervollen Jockstrap vorstellte – wie ich ihn im Mund hätte, wie ich daran kaute –, da begann Larry sich auszuziehen. Er sich selbst?!
»Du auch.«
Ich zuckte die Achseln. Nach dieser Nacht trug ich nur noch meine Lederjacke, Jeans, Socken und Turnschuhe. Die waren im Nu unten. Larry stand da, hüllenlos bis auf diesen Jockstrap, und warf sich stolz in die Brust. Offenbar wartete er auf ein anerkennendes Wort. Ich war noch nie im Leben so enttäuscht!
Das ganze Flanell- und Jeans-Zeug hatte einen fast unbehaarten, bleichen Körper kaschiert. Fest war er zwar, aber ganz und gar ohne Konturen. Das würde wirklich eine Prüfung für mich! Nicht im Traum hatte ich geahnt, dass Larrys ganze Montur nur eine Rüstung ohne Inhalt war!
Er kam her, um sich auf mich zu legen. Sein fahles Fleisch fühlte sich kühl an. Er küsste mich – ein merkwürdiger Kuss für Lippen, die gerade Mr. Bensons grobkantige, verhornte Füße liebkost hatten.
Ich bemühte mich. Weiß Gott, ich bemühte mich! Ich stieß meine Lenden in diesen Jockstrap, der nun der einzige Lichtblick an Larry war; ich rieb mich daran. Aber Larry war so eine Niete! Alles, was er machte, wirkte mies im Vergleich zu Mr. Benson.
»Was soll ich für Sie tun, Sir?«, fragte ich.
»Nicht Sir.« Larry stemmte sich von mir hoch. »Nicht diese beknackten Rollenspiele. Wir sind beide erwachsene Männer.«
Ich merkte, was er meinte, als sein Mund sich wieder auf meinen senkte und er seine Knutscherei fortsetzte. Mein Schwanz wurde schlapp, während ich über das Ganze nachdachte: die Schwulenuniform, den Jockstrap, Larry selbst, der sich da auf meinem Körper herumwand, und ich hätte wetten können, dass … Und richtig! Ich griff nach seiner großen Kiste und steckte versuchsweise einen Finger in das Loch, das ich nicht sah. Das laute Stöhnen war Beweis genug.
»Einfach Kumpels, Mann … richtige Kumpels … Sei ein Kumpel, Mann … steck ihn mir rein … ja … fick deinen Kumpel, Mann …«
Ich stieß ihn so heftig von mir weg, als würde ich an seinem Fleisch ersticken, und mein schlaffer Schwanz flutschte zwischen seinen zusammengepressten Schenkeln hervor.
»Tut mir leid, Mann, ich muss mal.«
Die älteste Ausrede der Schwulen gab mir die Möglichkeit, aufs Klo zu flüchten, wo ich mich einschloss, mich auf die Schüssel setzte und versuchte, meine Gedanken über diesen Abgott, der sich jetzt als passiv erwies, und über meine Reaktionen zu ordnen.
Eine Welt von Flanell-Klonen, die in Chelsea zur Miete wohnten, als Alternative zu Mr. Benson? Ich glaube, den Ausschlag gab ein kurzer Blick auf das Waschbecken, wo ein Stück Seife mit dem Markenzeichen von Bloomingdale’s prangte. Nein, dieser Typ war kein Ersatz! Ich überprüfte diese Theorie, indem ich das Toilettenschränkchen öffnete: Haarspray, Brut, Macho-Parfüm … Ich hatte nichts anderes erwartet, aber das hier bestätigte meine schlimmsten Befürchtungen. Ich prallte förmlich zurück. Mein Schwanz war inzwischen mehr als schlaff; er war zusammengeschrumpelt. Schnell ging ich wieder ins Schlafzimmer, um mich anzuziehen, während Larry
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