Mr. Benson
könnte nichts tun, selbst wenn ich wollte.«
»Es gibt eine Chance, Jamie. Nächste Woche ist eine Topmen-Party, und Mr. Benson muss dich mitnehmen wollen, denn Brendan durfte ja schon zweimal hierherkommen. Das ist unsere erste Gelegenheit. Danach musst du ihn dazu bringen, dass er dich öfter mitnimmt. Und zwar tun wir Folgendes …«
»Brendan, jedes Mal, wenn ich mir Jamie ansehe und mir den armen Kleinen in den Händen von jemandem vorstelle, der ihn misshandeln möchte, könnte ich in die Luft gehen. Was ist das für ein perverses Schwein, das erst den Meister spielt und dann ein Bürschchen einfach so kidnappt? Wir müssen etwas tun, Brendan. Nächstes Wochenende gibt’s eine Party. Das ist unsere Chance.«
Brendan nickte.
»Und zwar tun wir Folgendes …«
Ich hatte allerhand Bedenken wegen Roccos Idee. Doch es gab eine Möglichkeit. Bis Donnerstagabend wusste ich nicht genau, ob ich es durchziehen könnte – selbst nachdem feststand, dass Mr. Benson mich zu der Party mitnehmen würde; was dann aber geschah, machte die Sache für mich zu einer Herzensangelegenheit, wenn auch aus völlig anderen Gründen.
»Kleiner, wir kriegen heute Abend um neun Besuch.«
Ich blickte von dem Buch auf, das ich in meinem Eckchen las, und wartete, ob Mr. Benson sich näher erklären würde. »Komm her. Ich möchte mit dir reden.«
Ich ging zu Mr. Benson und legte meinen Kopf in seine ausgestreckte Hand. »Es gibt Dinge, Kleiner, die sollten für Sklaven einfach nicht existieren; zum Beispiel Widerspruch, Ungehorsam. Das weißt du doch?«
»Yes, Sir.« Mein einziger Akt des Widerstands war um Gnade zu winseln, wenn Mr. Benson mich an die Wand gebunden hatte, um meine Titten zu trainieren.
»Und dazu gehört auch Eifersucht. Die sollte aus dem Kopf eines Sklaven gelöscht sein. Sobald Meister und Sklave ihr Verhältnis besiegelt haben, sollten sie fest aufeinander vertrauen. Vertraust du mir, Kleiner?«
Die Richtung, die dieses Gespräch nahm, gefiel mir nicht – überhaupt nicht. Ich blickte einfach nur auf und nickte bedächtig, wenn auch nicht restlos überzeugt.
»Kleiner, heute Abend kommt ein neuer Sklave hierher. Ein Meister kann sich mühelos um zwei Sklaven kümmern. Darum braucht keiner der beiden sich zurückgesetzt fühlen. Eifersüchteleien zwischen Sklaven« – diese Worte kamen sehr betont – »werde ich nicht zulassen. Ich möchte, dass du den Kleinen genauso freundschaftlich behandelst wie Rocco. Verstanden?«
Ich wagte, eine vorlaute Sorge zu äußern. »Wird er auch hier wohnen?«
»Nein.« Mr. Benson lächelte so warmherzig, wie ich es nie erlebt hatte. »Keine Bange. Er ist bloß ein Abenteuer. Einer, den ich kennengelernt habe und dem ich ein bisschen Unterricht gebe.« Seine Stimme wurde hart. »Wenn ich wollte, dass ein zweiter Sklave hier lebt, dann würde er es tun. Aber zurzeit ist er eine Eintagsfliege.«
Ich war erleichtert, wenn auch nicht völlig.
»Aber ich erwarte, dass es eine sehr schöne Nacht für mich wird, auch durch dein Zutun. Wenn nicht, wird deine Freundin« – er hob seine Reitpeitsche, die ich für überholt gehalten hatte – »nachher ein paar Takte mit dir reden. Jetzt geh dich spülen. Ich möchte, dass du auf alles vorbereitet bist.«
Unter der Dusche war ich nicht gerade in Hochstimmung. Aber mein Zusammenleben mit Mr. Benson hatte mich schon so sehr verändert, dass meine Gedanken bald von Skepsis und Sorge auf gespannte Vorfreude übersprangen. Was war das für ein Sklave, der da kommen sollte? Wie würde der Sex sein? Die Vorstellung, dass Mr. Benson vor meinen Augen einen anderen rannehmen wollte, fing an, mich scharfzumachen.
Als ich wieder ins Wohnzimmer ging, war ich schon richtig geil und für Mr. Bensons Überraschungsabend bereit. Er selbst wartete bereits im Kaminsessel – mit voller Topmen-Montur: Lederhose, khakifarbenem Hemd, Kappe und blitzblanken Stiefeln. Er sah prächtig aus, und ich war scharf. Ich ging hin, um vor diesem Abgott niederzuknien. Vielleicht könnte ich ihn vor der Ankunft des Neuen ja schnell noch so weit kriegen, dass er sich einen blasen ließ.
Doch Mr. Benson hatte anderes im Sinn. Er sah auf seine Armbanduhr. Ich musste einen Seufzer der Enttäuschung unterdrücken, als er mich zu den wohlbekannten Wandhaken führte, mir Handschellen anlegte und ich mir nichts, dir nichts wieder an der Ziegelwand hing, Arme und Beine weit auseinandergespreizt.
Aber ich brauchte nicht lange zu warten. Die Türglocke schellte, und Mr.
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