Mr. Benson
Jersey City. Ich kann dieses Risiko, den Lockvogel zu spielen, niemandem zumuten.«
»Wie wär’s denn mit einem von uns?«
Brendan winkte ab. »Wer glaubt einem von uns schon, dass er ein Sklave wäre?«
Und gerade in diesem Moment brachte ich auf Mr. Bensons Befehl eine neue Flasche Brandy. Die beiden Männer visierten mich so scharf an, dass ich bereits dachte, sie würden über mich herfallen, und ich wusste nicht, ob ich gehen oder bleiben sollte. Als sie nichts sagten, kehrte ich in die Küche zurück.
»Rocco, die sind echt merkwürdig drauf. Gerade haben sie mich angestarrt, aber kein Wort gesprochen.«
»Bestimmt haben sie nur gewartet, bis du wieder weg bist.
Ich sage dir, Jamie, die machen sich ernsthaft Sorgen wegen dieser Geschichte.«
»Nein, Brendan, ich werde Jamie nicht solcher Gefahr aussetzen, bevor wir nicht mehr darüber wissen. Du sagst also, Hans geht immer nur nach Hause oder zur Arbeit …« Mr. Benson überdachte das eine Weile.
Als Rocco und Brendan gegangen waren, machte Mr. Benson die Tür zu. Er erlaubte mir nicht, dass ich länger über die merkwürdigen Vermisstenfälle nachgrübelte. Er hatte offensichtlich andere Absichten.
»Geh dich spülen.«
Selbst der zweistündige Besuch eines guten alten Freundes hatte mich nicht vergessen lassen, was ich für meinen Meister bedeutete. Und das kalte Glitzern in Mr. Bensons Augen verriet, dass auch er es nicht vergessen hatte. »Yes, Sir.«
Ich ging ins Bad, wo ich mich wenige Minuten später für Mr. Benson vorbereitete; ich spülte meine inneren Regionen mit warmem Wasser und dachte über ihn nach, denn wenn ich mit ihm zusammen war, kam ich nie dazu. Dann hatte ich nur ihn im Kopf, sonst nichts.
Wie anders ich doch geworden war! Ich sah auf meine Brustwarzen hinab, die wie kleine harte Goldklümpchen schienen, sah auf den ausgebeulten Jockstrap, der mein kahl rasiertes Geschlecht bedeckte, spürte das Brandzeichen auf meinem Arsch – einem anderen Mann zu gehören, unwiderruflich markiertes Eigentum, bewegliche Habe. Und mir wurde zunehmend klar, dass ich selbst es so gewollt hatte, seit eh und je; ich hatte es gewollt, die kleinen Freiheiten eines sinnlosen Dahinvegetierens aufzugeben, um etwas, um jemandem, um Mr. Benson zu gehören!
Die Analdusche war eines unserer Rituale – eine der Prozeduren, die Mr. Benson vorgeschrieben hatte und in denen sich mein unbedingter Gehorsam zeigte.
Sie gehörte nicht so zur Tagesordnung wie die Säuberung seiner Toilette oder meine Körperrasur. Doch eben deshalb besaß sie mehr Gewicht, war etwas Besonderes.
Als das Wasser wieder glasklar aus mir herausfloss, war ich so weit. Ich trocknete mich ab und ging ins Schlafzimmer, weil Mr. Benson dort schon auf mich wartete.
Er stand da. Nackt. Der schwarze Busch über seinem Schwanz unterstrich meine eigene Kahlheit. Mr. Bensons Anblick überwältigte mich. Die Brust, dieser Waschbrettbauch, die muskulösen Arme – sie gehörten zu meinem Meister, dem Mann, für den ich alles geben würde. Ich trat vor ihn hin – wie ich es schon an vielen Abenden getan hatte –, ging vor meinem lebenden Abgott auf die Knie und konnte weder mich noch meine Gefühle voll beherrschen, während ich auf ihn wartete.
»Nimm ihn dir, Kleiner.«
Ich reagierte auf diesen schönsten aller Befehle, indem ich mich auf seinen Schwanz stürzte. Mit ihm hatte alles angefangen. Ich verschluckte seine Länge, lutschte lustvoll an dem salzigen, unbeschnittenen Schaft und weidete mich an dem Duft der Haare, die um ihn herum wucherten. Meine Hände wanderten nach oben und hoben sacht die schweren Eier an, deren seidige Last mich immer wieder entzückte. Mein Verstand schlug Purzelbäume, wenn ich an Mr. Benson und seine üppige Männlichkeit dachte, die mir jetzt in der Kehle pochte: sein Fleisch und Blut. Doch meine Freude war von kurzer Dauer. Sobald sein Schwanz stand, entfernte sich Mr. Benson.
»Zieh mir die Chaps an.«
Ich richtete mich auf, ging zum Bett hinüber, wo das schwarze Leder wartete, und kehrte damit zu ihm zurück. Als Erstes schloss ich ihm den Taillenbund und machte die Druckknöpfe zu. Dann kämpfte ich mit den seitlichen Reißverschlüssen, bis erst der eine, dann der andere einhakte. Zuletzt zog ich sie zu: über Mr. Bensons breite Oberschenkel, an den Knien vorbei und entlang seiner kraftvollen Waden. Schließlich lehnte ich mich zurück. Mr. Benson gehörte zu jenen Männern, denen Leder von Natur aus steht. Er war ein Hengst wie aus dem
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