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Mr. Benson

Mr. Benson

Titel: Mr. Benson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Preston
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eine schwere Motorradjacke verpackt, deren Schwärze zusammen mit den Chaps die dreieckige Beule in seiner Jeans nur noch mehr hervorkehrte. Ein muskulöser Kerl.
    Er winkte mir zu und ging direkt an die Theke. Eine vertraute Angespanntheit durchzuckte meinen Körper, aber wie staunte ich, als dieser Typ, kaum dass er sein Dosenbier bekommen hatte, in den hinteren Bereich des Lokals marschierte! Sollte ich ihm nachkommen? Oder ging er nur rasch aufs Klo? Ich beschloss, abzuwarten. Die Spannung trieb mir den Schweiß in die Achselhöhlen, was den Geruch des Leders bloß verstärkte.
    Noch vor ein paar Monaten wäre ich darüber empört gewesen, dass mich ein Typ für so selbstverständlich nahm. Jetzt verstand ich. Höchstwahrscheinlich ließ er mich mit Absicht hier stehen. Er zeigte mir, wo mein Platz war.
    Bei seiner Rückkehr warf ich ihm ein breites Lächeln zu und setzte schon zu einer Begrüßung an. Aber es sollte kein Plauderstündchen werden. Er hielt mir eine zweite Bierdose hin, die er in der Hand trug. Ich hatte ihn gar keine mehr kaufen sehen. Sein kalter Blick brachte mich aus dem Konzept – und sein Bier. Ich nahm die Dose. Sie fühlte sich unerwartet warm an. Ich starrte zu ihm auf. »Ich hab gern klare Verhältnisse«, sagte er.
    Er lehnte sich an die Wand, um den Raum zu überschauen, und ließ mich stehen – mit seiner Pisse in der Hand. Es war eine stille, heimliche Demütigung. Sklavenfleisch. Ich nahm einen Schluck. Die Flüssigkeit brannte beim Hinunterfließen – fraß sich mir in den Magen. Sklavenfleisch, Pisse saufend.
    Die Hand des Mannes wanderte zu meinem Arsch und fummelte; zog mich näher ran. Mein Schritt presste sich an das Bein meines Nachbarn. Er sah immer noch zu den anderen, würdigte mich keines Blickes. Die Hand glitt in meine Lederjeans und begrapschte den glatt rasierten Arsch. Der unvermutete Hautkontakt bescherte mir doch endlich einen Blick.
    »Knie dich hin.«
    Ich achtete nicht darauf, ob andere meine Selbsterniedrigung mit ansahen. Ich gehorchte. Geistig weilte ich in dem Raum, den Mr. Benson dafür geschaffen hatte. Ich trank noch einmal aus der warmen Dose.
    Man legte mir ein Halsband um. Wo kam das plötzlich her? Gehörte der Typ zu denen, die immer eins dabeihatten, nur für den Fall? Das Leder zog sich um meinen Hals zusammen; die daran befestigte Leine verstärkte den Druck noch ein wenig.
    Das alles war so selbstverständlich geworden – sich öffentlich darzubieten und darbieten zu lassen. Es war jetzt ein Teil meiner Persönlichkeit.
    Diese Szene hier sollte doch nur ein Vorspiel sein. Wenn der Typ sich solche Mühe machte, die richtige Stimmung zu erzeugen, dann bestand keine Hoffnung, dass es nur bei der Stimmung blieb. Mein Hosenstall füllte sich mit seinen eigenen Hoffnungen und Ängsten, was das Kommende betraf. Das Leder wurde praller.
    Als der Kerl sein Bier ausgetrunken hatte, schien er abmarschbereit. Er ruckte an meiner Leine und zog mich aus dem Lokal. Selbst im Village, New Yorks Schwulenviertel, ist man über zwei Lederhengste, die zusammen »Gassi gehen«, frappiert; zumindest so früh am Abend. Aber dieser Typ kümmerte sich gar nicht um das Gegaffe, und ich wusste, dass es ihm gefiel. Diese Blicke brachten mich zusammen mit dem Nachgeschmack der Pisse in meinem Mund nach und nach dorthin, wo er mich haben wollte.
    Mein Schwanz war halbsteif, als ich ihm folgte. Der Typ verhieß eine neue Erfahrung. Ich studierte seinen Körper, der mit zielstrebigem, männlichem Schritt durch die Straßen marschierte. Er war noch größer als Mr. Benson, ein echter Riese, mit breiten Schultern, starken Beinen, und die Umrisse seiner Chaps versprachen pralle Muskeln. Seine Stiefel waren zerkratzt und abgetragen; seine Montur hatte schon einiges mitgemacht.
    Dann plötzlich blieb er stehen und nahm den Schlüsselbund von seinem Gürtel, um die Tür eines Backsteingebäudes zu öffnen, der aussah wie eine renovierte Fabrik. Immer noch fiel kein Wort zwischen uns.
    Wir stiegen eine schmale Treppe zum zweiten Stock hinauf, wo ich erneut warten musste, während mein Begleiter aufschloss. Jetzt schwitzte ich aus allen Poren. Die Größe des Mannes wie auch das Fehlen jeglicher Absprache, bevor ich ihm hierher gefolgt war – das alles gab mir zu denken. Ob ich da nicht einen großen, großen Fehler machte. Ich fühlte mich wie ein Idiot. Kein Sklave sollte einfach einem Kerl hinterhertrotten, der ihm eine Dose voll heißer Pisse in die Hand drückt und ihm sich

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