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Mr. Benson

Mr. Benson

Titel: Mr. Benson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Preston
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erwähnt. Ich wusste nur durch Rocco davon. Deshalb wartete ich am Samstag, dass Mr. Benson etwas sagen würde, und je später es wurde, desto ungeduldiger wurde ich. Wahrscheinlich wollte er mich damit überrumpeln, als Teil eines großangelegten Sextrips. Und solche Abenteuer waren immer eine Freude!
    Gegen neun schließlich rief er mich zu sich.
    »Du weißt doch inzwischen, dass Vertrauen der Grundpfeiler einer guten SM-Beziehung ist? Und du hast gelernt, mir zu vertrauen?« Ich nickte. »Dann geh rüber zum großen Kleiderschrank und hol die Päckchen heraus.«
    Verwirrt, aber nach wie vor überzeugt, dies alles gehöre zu einer Sexnummer, holte ich die drei sperrigen Verpackungskartons.
    »Mach sie auf.«
    Ich nahm schnell nacheinander die drei Deckel ab; ein wunderbarer Ledergeruch stieg mir zu Kopfe: Die Schachteln waren voll schwarzer Kleidungsstücke. Was hatte das zu bedeuten?
    »Zieh sie an, Jamie.«
    Mr. Benson wollte, dass ich Leder anzog! Ich riss die Sachen heraus und schlüpfte in ein Paar wundervoll enge Lederjeans, die meine jockstrap-verpackte Männlichkeit zu einer reizvollen Beule ausbuchteten. Ich kämpfte mit den Bergarbeiterstiefeln, bis ich sie an den Füßen hatte. Dann schnappte ich mir die Lederjacke, deren Pechschwarz von meiner nackten Brust abstach.
    »Das ist noch nicht alles.« Ich durchstöberte das Verpackungsmaterial und entdeckte eine lederne Motorradfahrerkappe.
    Mr. Benson freute sich über meinen Enthusiasmus. »Schau dich mal im Spiegel an.« Ich sauste zu dem großen Spiegel in Mr. Bensons Zimmer. Der Anblick war umwerfend! Und wieder einmal dachte ich daran, wie sehr ich mich in den letzten Monaten verändert hatte. Da stand ich, ein Lederkerl, genau wie die, hinter denen ich immer hergewesen war. Mit einem einzigen Unterschied: Rechts an meiner Hose und an der rechten Schulter der Jacke baumelte eine kurze, aber dicke Kette. Mein Ornat sollte ebenso unabänderlich sein wie das Leben, das ich führte.
    Mr. Benson war mir gefolgt und ging um mich herum. Er zog hier und da ein Riemchen straff, überprüfte dort den Sitz der Jacke. »Das sieht ja besser aus, als ich gedacht hätte – es war ein Risiko, das Ganze frei Schnauze anfertigen zu lassen, ich meine, ohne Maßnehmen und Anprobe. Aber es steht dir gut, wirklich gut.
    Komm wieder mit ins Wohnzimmer. Ich hab etwas mit dir zu besprechen.«
    Im Wohnzimmer pflanzte ich mich vor ihm auf und hörte seine Befehle. Meine innere Erregung verflog rasch.
    »Also, Jamie, ich möchte dich an diesem Wochenende um etwas bitten, wozu sehr viel Vertrauen gehört. Ich werde dir Geld geben und dich bis Dienstag früh wegschicken. Betrachte es als eine Art Urlaub. Nimm dir ein hübsches Hotelzimmer. Leb von mir aus auf Spesen. Aber ich möchte, dass du hier verschwindest.«
    Ein Sklave mit Servicespesen – hatte die Welt so etwas schon gesehen? Die Sache gefiel mir gar nicht. Aber ich konnte schlecht Nein sagen. Was, wenn ich mich widersetzte? Die Frage schoss mir ebenso schnell durch den Sinn wie die Antwort: Er würde mich rausschmeißen!
    Ich saß in der Klemme. »Vertrauen« hatte er gesagt, und er war der Meister. Warum vertraute ich ihm nicht? War ich, tief in meinem Innern, doch nur eine eifersüchtige kleine Tunte? Ich wusste, dass er mich genau dafür halten würde.
    »Wann soll es denn sein? Jetzt gleich?«
    »Ja.« Mr. Benson wirkte beinahe besorgt. »Jamie, du musst mir vertrauen. Ich weiß, was ich tue. Lass es dir gut gehen und komm am Dienstag zurück.«
    Ich konnte eine Träne nicht unterdrücken. Ich wusste genau – ich wusste es einfach –, dahinter steckte das Model. Aber was blieb mir schon übrig? Ich versuchte, mich so weit wie möglich an die Gefühle zu erinnern, die mich hierhergebracht hatten: als Sklave, der vor seinem Meister stand.
    Mr. Benson gab mir eine unsinnig hohe Geldsumme und klingelte nach dem Lift. »Du wirst noch verstehen, Jamie. Später mal.«
    »Yes, Sir«, murmelte ich und nickte Tom eine leichte Begrüßung zu, als die Fahrstuhltür aufging.
    Auf dem Weg nach unten wandte ich mich an Tom: »Schickt Mr. Benson seine Sklaven jemals in Urlaub?«
    Der schwarze Riese lächelte. »Soweit ich weiß«, antwortete er, »hat noch kein Sklave von Mr. Benson je Urlaub gekriegt. Du musst irgendwas sehr gut machen!« Oder sehr schlecht, dachte ich.
    Ich war schon seit Wochen nicht mehr aus der Wohnung gekommen. Ich betrat die Fifth Avenue, und plötzlich wurde mir bewusst, dass ich frei war – frei für

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